Quartalszahlen

Deutsche Telekom schreibt wieder schwarze Zahlen

Festnetzgeschäft weiterhin rückläufig, weniger Kunden im Mobilfunk
Von dpa / ddp / Marie-Anne Winter

Die Deutsche Telekom hat im ersten Quartal wieder deutlich schwarze Zahlen geschrieben. Unterm Strich verdiente die Telekom 767 Millionen Euro nach einem Verlust von mehr als einer Milliarde Euro im Vorjahreszeitraum. Vor einem Jahr hatten hohe Abschreibungen auf die Mobilfunktochter in Großbritannien die Telekom in die roten Zahlen gedrückt.

Der operative Gewinn stieg dank der Sparbemühungen leicht, wie das Unternehmen heute mitteilte. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) legte um 1,6 Prozent auf 4,9 Milliarden Euro zu. Die Umsätze gingen um 0,6 Prozent auf 15,8 Milliarden Euro zurück. Telekom-Logo Außenaufnahme Telekom-Logo Außenaufnahme
Bild: Telekom

Den Ausblick für das laufende Jahr bestätigte der Konzern. In die ursprüngliche Prognose für das bereinigte EBITDA von rund 20 Milliarden Euro werde die britische Tochter T-Mobile UK nicht mehr einbezogen. Deshalb verringere sich der Wert um 400 bis 500 Millionen Euro. Die Telekom hat T-Mobile UK in ein Gemeinschaftsunternehmen mit der France-Télécom-Tochter Orange eingebracht.

Auch der ehemalige Wachstumsgarant T-Mobile USA musste im ersten Quartal Einbussen hinnehmen. Die Nummer Vier am US-Mobilfunkmarkt kämpft aufgrund der Wettbewerbssituation seit einigen Quartalen mit Gegenwind.

Weiterhin Rückgang im Festnetzgeschäft

Im Heimatmarkt sanken die Gesamterlöse und der bereinigte operative Gewinn aufgrund der rückläufigen Entwicklung im Festnetzgeschäft um 2,2 Prozent beziehungsweise 2,7 Prozent. Im Festnetzbereich sank der Umsatz im ersten Quartal gegenüber der Vergleichsperiode um 4,1 Prozent auf 4,5 Milliarden Euro. Das bereinigte EBITDA lag bei 1,5 Milliarden Euro. Hierbei konnte der Umsatzrückgang größtenteils durch effektives Kostenmanagement kompensiert werden. Die Zahl der Anschlussverluste lag im ersten Quartal mit 372 000 um 38,2 Prozent unter dem Wert im Vorjahresquartal. Der Breitbandmarktanteil seit 2007 stabil bei 46 Prozent gehalten werden. Entertain entwickelte sich mit 130 000 auf 1,2 Millionen vermarkteten Entertain-Paketen zum 31. März 2010 relativ positiv.

In den ersten drei Monaten 2010 verlor T-Mobile in Deutschland netto 77 000 Kunden. Immerhin stieg der Anteil der Vertragskunden an der Gesamtkundenzahl. Zum 31. März 2010 hatte die Deutsche Telekom im Inland 17,3 Millionen Mobilfunk-Vertragskunden, das waren 1,9 Prozent mehr als im Vorjahresquartal. Mit Hilfe des 3G-Netzausbaus in dem Land will die Telekom die Sparte wieder in die Spur bringen und auch im laufenden Jahr Milliarden in den USA investieren, um die Marktposition zu verbessern. Der Gesamtumsatz im deutschen Mobilfunkgeschäft stieg im ersten Quartal 2010 um 2,5 Prozent auf 2 Milliarden Euro, vor allem wegen der um 3,3 Prozent höheren Serviceumsätze.

Stark entwickelten sich die mobilen Datenumsätze mit plus 39 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das bereinigte EBITDA im Mobilfunk erhöhte sich um 8,8 Prozent auf 0,8 Milliarden Euro und die bereinigte EBITDA-Marge um 2,4 Prozentpunkte.

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