Deutsche Bahn: Kostenloses WLAN an über 100 Bahnhöfen
WiFi@DB ist das neue WLAN der Deutschen Bahn, jetzt an immer mehr Bahnhöfen.
Foto: Deutsche Bahn AG
Wer mit der Deutschen Bahn reist, kann in vielen, aber nicht allen Zügen, das WLAN der Bahn benutzen. Auch auf Bahnhöfen gibt es WLAN, dabei handelt es sich teilweise um das "Hotspot" Angebot der Deutschen Telekom. Wer Telekom-Festnetz-Kunde ist und seinen Router für das "Fon"-Netzwerk freigegeben hat, kann dieses Hotspot Angebot ohne Aufpreis nutzen. Ein Login erfolgt über die Zugangsdaten des Telekom-Kundenkonto (meist über die dazu gehörende @t-online.de Adresse). Wer das nicht hat, kann sich über eine automatische Leitseite für den Hotspot anmelden und zahlt dann zeitbasierende Tarife, die sich aber nur selten wirklich lohnen.
Neues eigenes WLAN der Bahn auf und in Bahnhöfen
WiFi@DB ist das neue WLAN der Deutschen Bahn, jetzt an immer mehr Bahnhöfen.
Foto: Deutsche Bahn AG
Ab sofort können sich Bahnkunden und Bahnhofs-Besucher an mehr als 100 Bahnhöfen in ganz Deutschland kostenlos in ein neues WLAN-Netz der Deutschen Bahn einwählen
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, das unabhängig vom Telekom-Angebot ist. Dazu gehören zunächst vor allem größere Bahnhöfe wie Köln, München oder Hamburg, wie die Deutsche Presse-Agentur meldet. Aber auch an kleineren Orten wie Trier, Straubing oder Sylt steht das Angebot inzwischen zur Verfügung. Bislang bot die Deutsche Bahn kostenloses Internet flächendeckend nur in ihren Fernverkehrszügen an.
WLAN mit Unterbrechungen
Aufgrund der schwierigen technischen Umsetzung war die WLAN-Verbindung aus Sicht vieler Reisender dort aber häufig unterbrochen. Dies soll sich nun ändern. Ziel der Bahn ist eine einheitliche WLAN-Infrastruktur, so dass sich Reisende im Fernverkehr bei ihrer Ankunft am Bahnhof nicht extra in ein neues Netz einwählen müssen. Das Vorhaben hatte der bundeseigene Konzern bereits Ende vergangenen Jahres angekündigt und das soll jetzt Zug um Zug umgesetzt werden.
Für viele Reisende in Deutschland ist das WLAN-Netz im Zug auch deshalb wichtig, weil der Mobilfunkempfang auf der Strecke nach wie vor schlecht sein kann. Das liegt zum einen an zu wenigen (zu weit entfernten) Sendemasten entlang der Gleise, wofür die Mobilfunkanbieter zuständig sind. Teilweise können die Mobilfunker nicht näher an die Gleise heran, weil es dort keine brauchbaren Standorte gibt oder die Bahn Angst vor Störungen ihres in die Jahre gekommenen GSM-R-Zugfunk-Systems befürchtete und daher Anträge der Netzbetreiber nicht befürworten wollte.
Die Scheiben dämpfen die Signale
Ein weiterer Grund sind aber auch die wärmeisolierenden Scheiben vieler IC- und ICE-Schnellzüge, die ein Mobilfunk-Signal kaum durchlassen. Um das zu umgehen, leitet die Bahn den Mobilfunk über Antennen in den Zug, wo das Mobilfunksignal zum einen über Repeater im Zug verteilt oder auf WLAN umgesetzt und dann verteilt wird.
Neuerdings experimentiert der Konzern mit frequenzdurchlässigen Scheiben, welche die Signale von außen nicht so stark dämpfen und damit besseren Empfang in den Zügen erlauben würden.
Manchmal ohne WLAN schneller
Praktische Erfahrungen der teltarif.de-Redaktion mit dem WLAN-Empfang in ICE-Zügen zeigen, dass das gebotene WLAN oft überlastet ist (es fließen keine Daten), was natürlich von der aktuellen Fahrgastzahl im Zug abhängt. Es kann daher durchaus sinnvoller sein, das WLAN am Handy bewusst auszuschalten oder bei Bedarf das Handy als "Hotspot" (Repeater) für den eigenen Laptop zu verwenden (der sich über sein WLAN mit dem Handy-Hotspot verbindet und durch ein Passwort geschützt ist), ausreichendes Datenvolumen im eigenen Mobilfunkvertrag vorausgesetzt.