Themenspezial: Verbraucher & Service Pannen

Deutschlandticket: Diese Probleme gibt es noch immer

Nicht jedes Deutsch­land­ticket kann von jedem Lese­gerät eines Kontrol­leurs einge­lesen werden. Auch acht Wochen nach dem Start kommt es zu Problemen.
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Seit zwei Monaten ist das Deutsch­land­ticket verfügbar. Die Flat­rate für den bundes­weiten öffent­lichen Nah- und Regio­nal­ver­kehr zum Monats­preis von 49 Euro ist bislang knapp zehn Millionen Mal verkauft worden. Bei den Kunden kommt der Tarif demnach gut an. Aller­dings kommt es nach wie vor zu tech­nischen Problemen, wie das Online-Magazin Watson unter Beru­fung auf den Spiegel berichtet.

Den Angaben zufolge kommt es auch acht Wochen nach dem Start des Ange­bots zu Problemen bei der Kontrolle. Das 49-Euro-Ticket lasse sich teil­weise nicht einlesen, sodass die Mitar­beiter der Verkehrs­betriebe nur eine Fehler­mel­dung erhalten. Wie es weiter heißt, wurden aus diesem Grund in einigen Regionen die Fahr­schein-Kontrollen sogar ausge­setzt. In anderen Fällen wurden die Kontrol­leure ange­wiesen, kulant zu sein. Ärger mit 49-Euro-Ticket Ärger mit 49-Euro-Ticket
Foto: Deutsche Bahn AG / Dominic Dupont
Dem Bericht zufolge schieben sich regio­nale Verkehrs­betriebe und die Deut­sche Bahn den Grund für die Misere gegen­seitig zu. Offenbar sei das Zerti­fikat zur Prüfung der Deutsch­land­ticket-Codes noch nicht auf allen Kontroll­geräten instal­liert worden. Der Hinter­grund ist indes komplexer: Die Verkehrs­betriebe nutzen keine einheit­lichen tech­nischen Systeme für Ausgabe und Erken­nung von Fahr­karten.

Vier Stan­dards und jede Menge Zerti­fikate

Den Angaben zufolge haben sich die betei­ligten Unter­nehmen zwar speziell für das Deutsch­land­ticket auf vier Stan­dards verstän­digt. Dennoch komme es je nach einge­setztem Lese­gerät bei Kontrollen zu Problemen. Das hänge damit zusammen, dass die Geräte nicht nur die vier Stan­dards, sondern auch die Zerti­fikate der von allen Verkehrs­betrieben ausge­gebenen Deutsch­land­tickets "kennen" müssen. Dafür sei zwar eine Schnitt­stelle geschaffen worden. Dennoch seien wohl nicht alle Geräte auf dem aktu­ellen Stand.

Es komme auch zu Problemen, die sich noch nicht erklären lassen. "Teil­weise können die Tickets vom glei­chen Heraus­geber auf dem glei­chen Lese­gerät mal als gültig ausge­lesen werden, mal nicht", zitiert der Watson-Bericht eine Spre­cherin der Koblenzer Verkehrs­betriebe. Die Deut­sche Bahn AG beklage, dass die regio­nalen Verkehrs­betriebe ihre Zerti­fikate zu spät bereit­gestellt hätten. Laut eines Bahn-Spre­chers sei aber sicher­gestellt, dass niemand unver­schuldet 60 Euro Strafe zahlen müsse, wenn ein Deutsch­land­ticket ordnungs­gemäß gekauft wurde.

In einem Ratgeber haben wir aufge­zeigt, wie sich das Deutsch­land­ticket in die Apple Wallet inte­grieren lässt.

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