Telekom: Im ICE fast bundesweit LTE mit 200 MBit/s
Vor rund zwei Jahren ist die Deutsche Telekom mit der Deutschen Bahn AG eine Kooperation eingegangen, die das Ziel hat, die Mobilfunkversorgung entlang der Bahnstrecken zu verbessern. Jetzt teilte die Telekom mit, der angestrebte Netzausbau gelinge schneller als ursprünglich geplant. Auf 97 Prozent aller Hauptverkehrsstrecken hätten die Kunden das LTE-Netz des Bonner Betreibers mit einer Performance von 200 MBit/s zur Verfügung.
Das Unternehmen teilte weiter mit, rund 300 Mobilfunkmasten neu gebaut zu haben, um eine möglichst lückenlose Versorgung entlang von Bahnstrecken zu ermöglichen. An 700 bestehenden Basisstationen seien zum gleichen Zweck Modernisierungen oder Erweiterungen vorgenommen worden.
Telekom-Netzausbau an Bahnstrecken
Foto: Telekom
Mit der erreichten Performance übertreffe die Telekom die Vorgaben der Bundesnetzagentur. Der Regulierer fordert eine Datenrate von 100 MBit/s an Hauptverkehrsstrecken sowie 50 MBit/s an Nebenstrecken. Diese Vorgabe habe der Konzern schon jetzt erfüllt. Bis Ende 2024 sollen die letzten Lücken an den rund 7800 Kilometer langen Hauptstrecken geschlossen werden. Hier seien die ICE- sowie die wichtigsten IC-Züge unterwegs.
So soll der Netzausbau an Bahnstrecken weitergehen
Die aktuellen Planungen der Telekom sehen darüber hinaus vor, bis Ende 2025 den Ausbau entlang der 13.800 Kilometer fahrgaststarken Strecken abzuschließen. Als fahrgaststark gilt eine Strecke, auf der täglich mehr als 2000 Reisende unterwegs sind. Schon jetzt seien mehr als 90 Prozent dieser Strecken mit LTE und 200 MBit/s versorgt. Bis Ende 2026 sollen dann auch die verbleibenden rund 12.000 Kilometer an weniger stark frequentierten Bahnstrecken voll versorgt sein. Hier sind 100 MBit/s vorgesehen. Das Ziel sei schon jetzt zu mehr als 95 Prozent erreicht. Zum 5G-Ausbau an Bahnstrecken sagte die Telekom bislang nichts.
In den kommenden Monaten will sich die Telekom primär um Streckenabschnitte kümmern, deren Versorgung besonders anspruchsvoll ist, etwa aufgrund strenger Vorgaben von Natur- und Denkmalschutz oder an Orten, wo sich Basisstationen nur schwer errichten lassen. Hier wollen Telekom und Bahn gemeinsam nach geeigneten Lösungen suchen. Schon in den vergangenen Jahren hatte die Bahn der Telekom Infrastruktur wie Grundstücke, Anschlüsse an Glasfaserleitungen oder Flächen auf Gebäuden und an Mobilfunkmasten bereitgestellt bzw. den Weg für die Versorgung von mehr als 100 Tunneln freigemacht.
Für einen verbesserten Mobilfunkempfang sind neue Fernverkehrszüge der Deutschen Bahn, etwa der ICE 3neo oder der ICE L, mit mobilfunkdurchlässigen Scheiben ausgerüstet. Bei Nahverkehrszügen wird über Aus- oder Nachrüstung mit funkdurchlässigen Scheiben - zum Beispiel durch nachträgliche Bearbeitung der Scheiben mit Laser-Technologie - gemeinsam mit den Aufgabenträgern vor Ort entschieden.
Wie berichtet hat die Telekom allein in den vergangenen sechs Wochen bundesweit 143 neue Mobilfunk-Basisstationen in Betrieb genommen.