Ausgewertet

o2-Daten: Für 49-Euro-Ticket lassen Bürger das Auto stehen

Lassen die Menschen das Auto stehen und steigen aufs 49-Euro-Ticket um? Das beweisen Handy-Auswer­tungs­daten von o2. Der Netz­betreiber spricht von einer wahr­nehm­baren Verla­gerung von der Straße auf die Schiene.
Von dpa /

Handydaten-Auswertung zum Deutschlandticket Handydaten-Auswertung zum Deutschlandticket
picture alliance/dpa
Das 49-Euro-Ticket hat sich im Mai und Juni offenbar bereits auf den Zug- und Stra­ßen­ver­kehr ausge­wirkt.

Das legt eine Auswer­tung von Mobi­litäts­daten des Mobil­funk­anbie­ters o2 Telefónica nahe, die der Deut­schen Presse-Agentur vorliegt. Darin zeigt sich nach der Einfüh­rung des Tickets Anfang Mai ein deut­licher Anstieg bei Zugreisen von mehr als 30 Kilo­metern. Im Juni war die Zahl dieser Pendel­fahrten demnach um mehr als ein Viertel höher als noch im April.

Perso­nen­beför­derung per Schiene nimmt zu

Parallel dazu nahm der Anteil der Schiene an der Perso­nen­beför­derung den o2-Daten zufolge im Vergleich zur Zeit vor Einfüh­rung des 49-Euro-Tickets um etwa 2,5 Prozent­punkte zu. Dies sei eine "wahr­nehm­bare Verla­gerung von der Straße auf die Schiene", hieß es von o2 Telefónica.

Handydaten-Auswertung zum Deutschlandticket Handydaten-Auswertung zum Deutschlandticket
picture alliance/dpa
Mit den Auswir­kungen des 9-Euro-Tickets kann sein 40 Euro teurerer Nach­folger aber nicht mithalten. Nachdem dieses im Juni 2022 einge­führt worden war, fiel der Sprung bei den Zugreisen deut­lich stärker aus als dies jetzt der Fall war.

Für die Analyse hat der Daten­spe­zia­list Tera­lytics für o2 Telefónica die anony­misierten Bewe­gungs­pro­file von rund 40 Millionen Handys ausge­wertet und auf die Gesamt­bevöl­kerung hoch­gerechnet.

Das Deutsch­land­ticket berech­tigt für 49 Euro pro Monat bundes­weit zur Fahrt im gesamten Nah- und Regio­nal­ver­kehr. Im Juni wurde es nach Angaben des Verbands deut­scher Verkehrs­unter­nehmen (VDV) von gut 9,6 Millionen Fahr­gästen genutzt (Stand 20. Juni). Der VDV geht davon aus, dass sich perspek­tivisch 17 Millionen Menschen ein Deutsch­land­ticket zulegen werden. Vor allem über die Jobti­cket-Vari­ante erhofft sich der Verband noch neue Kunden - viele Unter­nehmen hatten die bishe­rigen Jobti­ckets noch nicht recht­zeitig zum Start im Mai auf Deutsch­land­tickets umge­stellt.

Aktuell müssen Fahrrad­tickets für die Bahn beim Online-Kauf gemeinsam mit dem Fahr­schein für den Fern­ver­kehr gekauft werden - das soll sich ändern. Mit der neuen DB Navi­gator App kommen weitere Verbes­serungen.

Mehr zum Thema Deutsche Bahn