Ohne Fahrer

Autonomes Fahren: Wie funktioniert Fahren ohne Fahrer?

Passa­gier anstatt Fahrer, dies soll in naher Zukunft in unserem Leben Realität werden. Was können auto­nome Fahr­zeuge bereits und wie verlief ihre Entwick­lung bis heute?
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Schon früh im Auto­mobil­zeit­alter spielten Erfinder mit dem Gedanken, Fahr­zeuge irgend­wann ohne Führer durch die Straßen zu schi­cken. Bis zum aktu­ellen Stand der Technik wurden viele Meilen­steine beim Funk, den Assis­tenz­sys­temen und der Sensorik erreicht. Wir listen in einer Zeit­leiste wich­tige Errun­gen­schaften.

1925 bis 1959

1926 Chandler 1926 Chandler
Houdina
Das funk­gesteu­erte Auto­mobil 1926 Chandler, auch als „Linrrican Wonder“ titu­liert, feierte 1925 sein Debüt. General Motors demons­trierte 1939 ein funk­gesteu­ertes Auto, welches mit elek­tro­magne­tischen Verbin­dungen in der Straße arbei­tete. Ende der 1950er wollte Cadillac ein Kolli­sions­warn­system heraus­bringen, was aller­dings verworfen wurde.

1960 bis 1991

In den 1960ern führte Citroën Tests mit dem fahrer­losen Citroën DS durch. Das Verfahren basierte auf magne­tischen Kabeln in der Straße. Rund 20 Jahre später probierte sich Mercedes-Benz an einem sicht­gesteu­erte Roboter-Van. Anfang der 1990er über­raschte Mitsu­bishi mit einem Laser-basierten Abstands­regel­tem­pomat. Eine Rück­fahr­kamera war indes das High­light des 1990er Toyota Soarer Limited.

1995 bis 1999

Das Jahr 1995 brachte gleich mehrere Höhe­punkte der Auto­mobil­branche hervor, etwa ein Radar-basiertes Kolli­sions­warn­system und ein Roboter-Auto von Daimler. Mit ALVINN (Auto­nomous Land Vehicle In a Neural Network) machte schließ­lich die Fahr­zeug-KI große Fort­schritte. Mercedes-Benz brachte 1999 die Serien S und CL mit einem Radar-basierten Abstands­regel­tem­pomat heraus.

2000 bis 2007

Lexus LS 460 Sedan Lexus LS 460 Sedan
Lexus
Europa konnte sich Anfang des Jahr­tau­sends als Vorreiter des Spur­hal­teas­sis­tenten in diversen LKWs einen Namen machen. Honda und Mercedes lieferten 2003 ein auto­mati­sches Brems­system. Clever war auch 2005 das System zum Reagieren bei toten Winkeln im Volvo S80. Der Lexus LS 460 Sedan durfte sich 2006 wiederum als erstes selbst­par­kendes Auto bezeichnen. Die Nissan-Marke Infi­niti führte 2007 ein Fahr­zeug mit vier Kameras und Vogel­per­spek­tive ein.

2014 bis 2016

Die National Highway Traffic Safety Admi­nis­tra­tion (NHTSA), Nord­ame­rikas Bundes­behörde für Straßen- und Fahr­zeug­sicher­heit, erließ 2014 ein Gesetz, das Backup-Kameras für Autos ab Baujahr 2018 verpflich­tend machte. Seit 2016 sind alle Vehikel von Tesla hard­ware­seitig zu voll­auto­nomen Fahren fähig. Im selben Jahr führte Singapur den ersten selbst­fah­renden Taxi-Service (nuTonomy) ein.

2017 bis 2018

Audi plante 2017 einen für Level 3 spezi­fizierten Audi A8 zu veröf­fent­lichen, welcher bis zu 60 km/h voll­ständig autonom agieren sollte. Dieses Vorhaben wurde einge­stellt. Aller­dings star­tete Google im selben Jahr erste Tests voll­kommen selbst­fah­render Autos (Waymo). Ein tragi­sches Ereignis fand 2018 statt, als es den ersten tödli­chen Unfall durch ein auto­nomes Fahr­zeug gab. In der Schweiz machte sich 2018 außerdem der erste fahrer­lose Bus auf den Weg.

2019 bis 2021

Hybrid EX Hybrid EX
Honda
Eine Verord­nung für auto­mati­sche und voll­auto­mati­sche Autos wurde Ende 2019 vom Euro­päi­schen Parla­ment erlassen. Ein Jahr später veröf­fent­lichte Tesla eine Beta­ver­sion seiner Soft­ware für voll­auto­mati­sche PKWs. Seit diesem Früh­ling bietet Honda in Japan den Hybrid EX mit hoch­auto­mati­siertem Fahren (Level 3) an.

Das Elektro-Auto bewegt die Menschen und die Gemüter. Viel fühlen sich an die Anfänge des Mobil­funks erin­nert: Neue Technik, komplexe Tarife, Roaming-Abkommen und viele Fall­stricke.

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