Bitkom: Sprachassistenten im Auto werden wichtiger
Zuhause und unterwegs: Die Nutzung von Sprachassistenten nimmt in Deutschland weiter zu. Über alle Geräte hinweg verwenden 47 Prozent aller Internetnutzerinnen und -nutzer ab 16 Jahren digitale Sprachassistenten zumindest hin und wieder - 2020 waren es noch 39 Prozent und 2021 44 Prozent. Das hat der Branchenverband Bitkom mit einer repräsentativen Befragung unter 1163 Personen in Deutschland ab 16 Jahren herausgefunden.
Es gibt dabei eine Gewichtung: 50 Prozent der Männer verwenden die Assistenten demnach eher als Frauen (43 Prozent), die Jüngeren eher als die Älteren. Das Smartphone (96 Prozent), smarte Lautsprecherboxen (66 Prozent) und Smart-TVs (63 Prozent) sind unter den Nutzern digitaler Sprachassistenten die meistverwendeten Geräte.
Fortschritt im Auto
Digitale Sprachassistenten werden im Auto immer wichtiger, findet Bitkom
Foto/Montage: teltarif.de, Logo: Bitkom
Den größten Schritt nach vorn hat zuletzt jedoch das Auto gemacht: Schon fast die Hälfte (47 Prozent) der Nutzerinnen und Nutzer erteilt dem Pkw Sprachbefehle - sei es etwa, um das Navi auf Kurs zu bringen, eine Playlist zu starten oder Nachrichten vorlesen zu lassen.
Gegenüber dem Vorjahr hat das Auto damit um 17 Prozentpunkte zugelegt. "Die Automobilhersteller haben die Sprachsteuerung in Fahrzeugen in den vergangenen Jahren massiv ausgebaut", weiß Dr. Sebastian Klöß, bei Bitkom Experte für Consumer Technology. "Sprachsteuerung vergrößert nicht nur den Komfort am Steuer, sondern macht das Fahren vor allem sicherer. Sprachassistenten werden sich als dominierender Weg etablieren, die Funktionen des Fahrzeugs unterwegs zu bedienen."
Digitale Mobilität auf der Messe CES
Die Digitalisierung von Mobilität und Fahrzeugen ist eines der dominierenden Themen auf der CES (Consumer Electronics Show) in Las Vegas (USA), die morgen beginnt. Die technischen Möglichkeiten bei der Sprachsteuerung im Auto sind dabei noch lange nicht ausgeschöpft. Klöß erklärt das so: "Die technische Idealvorstellung eines digitalen Sprachassistenten ist perspektivisch, dass er nicht nur Sprachbefehle empfängt und umsetzt, sondern in möglichst vielen Lebenslagen assistiert - so wie der legendäre "K.I.T.T." aus der TV-Serie 'Knight Rider' mit David Hasselhoff."
Sprachassistenten noch keine vollwertigen Gesprächspartner
Gleichwohl sind Nutzerinnen und Nutzer von Sprachassistenten im Moment noch zurückhaltend, Sprachassistenten als menschenähnlichen Teil ihres Lebensumfeldes zu betrachten. Nur 18 Prozent würden sich beispielsweise von einem Sprachassistenten ein Buch vorlesen lassen. Und nur eine kleine Minderheit (10 Prozent) würde sich aktuell gerne mit einem digitalen Sprachassistenten so unterhalten wie mit einem echten Menschen.
Zunehmende Entwicklung
"Das könnte sich jedoch künftig ändern. Sprachmelodie und Betonungen werden bei digitalen Sprachassistenten stetig weiterentwickelt, so dass sie immer weniger mit der teils ungelenken Sprachausgabe früherer Sprachassistenten zu tun haben", betont Klöß.
Woher kommen die Ergebnisse?
Grundlage der Angaben war eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverband Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 1163 Personen, darunter 1012 Internetnutzerinnen und -nutzer in Deutschland ab 16 Jahren telefonisch befragt. Die Umfrage ist repräsentativ.
Die Fragen lauteten: "Nutzen Sie hin und wieder die Möglichkeit, per Sprache Informationen abzufragen oder Geräte zu steuern?" und "Welche Geräte nutzen Sie für die Sprachsteuerung?" oder "Inwieweit treffen die folgenden Aussagen zu Sprachassistenten auf Sie zu bzw. nicht zu?"
Regelmäßig meldet sich der Branchenverband zu Wort, beispielsweise zum Digitalgipfel der Bundesregierung.