Automatisiert

Deutschland-Premiere: Zulassung für teilautonomes Fahren

Fahrer des neuen BMW 5er sollen schon bald teil­auto­mati­siert fahren können. Aller­dings nur auf bestimmten Stre­cken und mit einer maxi­malen Geschwin­dig­keit.
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Seit Jahren hat die Auto­mobil-Indus­trie die Vision, dass Fahr­zeuge künftig autonom fahren können. Bislang kamen die Projekte nicht über eine Beta-Phase hinaus. Bei Tests, die Tesla in den USA durch­geführt hat, kam es teil­weise zu Unfällen, sodass die Technik immer wieder in der Kritik steht. Doch die Technik macht Fort­schritte, wenn auch nicht so schnell, wie von der Indus­trie viel­leicht gewünscht.

Wie BMW jetzt mitteilte, kann das Unter­nehmen als erster Auto­mobil­her­steller in Deutsch­land ein System für teil­auto­mati­siertes Fahren mit Geschwin­dig­keiten von bis zu 130 km/h anbieten. Das Kraft­fahrt­bun­desamt (KBA) habe der BMW Groups entspre­chende Ausnah­mege­neh­migungen erteilt. "Schon bald" sollen Kunden im neuen BMW 5er das Auto­bahn­assis­tent genannte System nutzen können.

Hände können vom Lenkrad genommen werden

BMW startet mit teilautomatisiertem Fahren BMW startet mit teilautomatisiertem Fahren
Foto: BMW Group
Fahrer sollen die Hände vom Lenkrad nehmen und in einer komfor­tablen Posi­tion ablegen können. Darüber hinaus werde ein aktiver Spur­wech­sel­assis­tent mit Blick-Bestä­tigung verfügbar sein. Das sei eine Welt­neu­heit, wie die BMW Group betonte. Das Kraft­fahrt­bun­desamt bestä­tige mit seiner Entschei­dung die sichere und zuver­läs­sige Funk­tio­nalität sowohl des Auto­bahn­assis­tenten als auch des aktiven Spur­wech­sel­assis­tenten im neuen BMW 5er.

Der BMW-Auto­bahn­assis­tent über­nimmt neben der Geschwin­dig­keits- und Abstands­rege­lung beim Fahren mit bis zu 130 km/h auch die Lenk­auf­gaben. In den USA seien die Leis­tungs­merk­male längst verfügbar - jenseits des Atlan­tiks aller­dings vor allem in den Luxus­limou­sinen der BMW-7er-Reihe.

Die Verfüg­bar­keit des teil­auto­mati­sierten Fahrens soll dem Anwender auf dem Display des Fahr­zeugs ange­zeigt werden. Die Nutzer sind ange­halten, weiterhin das Verkehrs­geschehen aufmerksam zu verfolgen, sodass sie jeder­zeit in der Lage sind, bei Bedarf manuell einzu­greifen. Mit einer intel­ligenten Aufmerk­sam­keits­kamera will BMW auto­mati­siert konti­nuier­lich über­wachen, dass der Fahrer den Verkehr im Blick hat.

Aktiver Spur­wech­sel­assis­tent funk­tio­niert bis Tempo 180

Der aktive Spur­wech­sel­assis­tent funk­tio­niert laut BMW im Geschwin­dig­keits­bereich von 60 bis 180 Stun­den­kilo­metern. Sofern es die Verkehrs­lage zulässt, werden beispiels­weise die für ein Über­hol­manöver notwen­digen Lenk­bewe­gungen und Anpas­sungen der Fahr­geschwin­dig­keit auto­matisch ausge­führt.

Zu den Voraus­set­zungen für die neuen Funk­tionen zählen unter anderem ein neuer Soft­ware-Stack, eine leis­tungs­starken Rechen­platt­form und die Anbin­dung an die BMW Cloud über den 5G-Mobil­funk­stan­dard. Dazu kommen Kameras, Ultra­schall- und Radar­sen­soren sowie eine Live-HD-Karte mit exakten Stre­cken­ver­läufen zum Einsatz. Nicht mitge­teilt hat BMW bisher, was die neuen Komfort-Funk­tionen kosten und wann genau die Dienste verfügbar sind.

In einem weiteren Beitrag haben wir die Soft­ware bei den Auto-Herstel­lern beleuchtet.

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