Ohne Fahrer

Autonomes Fahren: Wie funktioniert Fahren ohne Fahrer?

Passa­gier anstatt Fahrer, dies soll in naher Zukunft in unserem Leben Realität werden. Was können auto­nome Fahr­zeuge bereits und wie verlief ihre Entwick­lung bis heute?
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Welche Tech­nolo­gien werden benö­tigt?

Je nach Grad der auto­nomen Fähig­keiten kommen unter­schied­liche Assis­tenz­sys­teme zum Einsatz, welche von diversen Kompo­nenten verwaltet werden. So orien­tiert sich das Fahr­zeug durch Kameras und Sensoren, etwa Ultra­schall­mes­sung oder Radar-Abstands­mes­sung (Lidar), im Stra­ßen­ver­kehr. Zur weiteren Konnek­tivität zählen heut­zutage LTE und demnächst 5G. Beson­ders 5G soll durch seine kurze Latenz bei der Kommu­nika­tion zwischen Fahr­zeugen (V2V, Vehicle to Vehicle) eine große Rolle spielen und für mehr Sicher­heit sorgen. Automotive-SoC Automotive-SoC
Nvidia
Um von diesen Kompo­nenten Gebrauch zu machen, wird eine KI (Künst­liche Intel­ligenz) benö­tigt. Die Grund­lagen hierfür sind zum einen die Soft­ware, welche die Auto­mobil­bauer meist selbst entwi­ckeln und zum anderen die Chip­sätze (SoCs). Letz­tere werden beispiels­weise von Nvidia und Qual­comm herge­stellt. Nvidias kommende Auto­motive-Platt­form Orin und beson­ders die für 2025 geplante Basis Atlan mit ihrer Rechen­leis­tung von 1000 TOPS wirken viel­ver­spre­chend.

Qual­comm bereitet indes seine Snap­dragon Auto­motive 5G-Lösung vor.

Vor- und Nach­teile des auto­nomen Fahrens

Rein recht­lich sind gemäß dem inter­natio­nalen Über­ein­kommen über den Stra­ßen­ver­kehr der UNO in unserer Region keine voll­ständig auto­nomen Autos im Alltags­ein­satz erlaubt. Laut Artikel 8, Absatz 1 muss „jedes Fahr­zeug und mitein­ander verbun­dene Fahr­zeuge, wenn sie in Bewe­gung sind, einen Führer (Lenker) haben“ Bislang gibt es keine Vorbe­halte gegen diese Rege­lung. Nicht der UN-Konven­tion zuge­hörige Länder wie die USA und China sind nicht an diese Vorgaben gebunden. Auto-Sensorik Auto-Sensorik
Sixxt
Prin­zipiell ist es das Ziel von selbst­fah­renden Autos, dass sie eine erhöhte Verkehrs­sicher­heit und somit weniger Unfälle, frei nutz­bare Zeit für die Insassen und eine gerin­gere Umwelt­beein­flus­sung durch einen opti­malen Verkehrs­fluss errei­chen. Außerdem könnten sie für die Gesell­schaft eine wich­tige Rolle spielen, da einge­schränkte oder ältere Personen mobiler wären. Als poten­zielle Nach­teile werden Unklar­heiten beim Daten­schutz und Unfälle durch Soft­ware­fehler erachtet.

So zwei­felt etwa die Deut­sche Gesell­schaft für Verkehrs­psy­cho­logie an, ob „die Zuver­läs­sig­keit eines Menschen durch die einer Maschine ersetzt werden kann.“ Außerdem bestehen ethi­sche Bedenken, beispiels­weise, ob ein Computer zwischen einem Puppen­wagen und einem Kinder­wagen unter­scheiden könnte. Ein instink­tives und mora­lisches Handeln wie es der Mensch besitzt, kann eine KI nicht adäquat nach­ahmen.

Auf Seite 3 lesen Sie über die Historie des auto­nomen Fahrens

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