5G-Auto

"Personal eSIM": 5G-MobilityConnect als Tarifoption im Auto

Die Deut­sche Telekom und der Auto­her­steller BMW erproben die Möglich­keiten von 5G im Fahr­zeug. Nicht für Fahrer und Passa­giere, sondern auch die Kommu­nika­tion zwischen den Fahr­zeugen soll über 5G laufen.
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Die Deut­sche Telekom und der Auto­her­steller BMW wollen 5G-Konnek­tivität im Fahr­zeug ermög­lichen. Durch eine "Personal-eSIM" in Verbin­dung mit einer neuen Mobil­funkop­tion soll das Auto zu einem "weiteren vernetzten Gerät im Ökosystem des Kunden" werden. Telekom-Kunden sollen mit der Option "Mobi­lity Connect" vom 5G-Netz im Fahr­zeug profi­tieren, sofern das Auto ein 5G-Signal empfangen kann.

Smarte Konnek­tivität im Fahr­zeug

Das nächste Auto wird über 5G eine Menge neuer Funktionen und Angebote empfangen und das Fahren (hoffentlich) sicherer machen. Das nächste Auto wird über 5G eine Menge neuer Funktionen und Angebote empfangen und das Fahren (hoffentlich) sicherer machen.
Grafik: Deutsche Telekom
Der Mobil­funk­stan­dard 5G soll die Art und Weise, wie Menschen sich fort­bewegen, verän­dern. Gerade im Auto­mobil seien zahl­reiche Anwen­dungs­fälle denkbar. Das könne Enter- und Info­tain­ment sein, auto­mati­siertes Fahren und mehr Verkehrs­sicher­heit, wobei 5G eine entschei­dende Rolle spielen soll. Telekom und BMW verknüpfen über die "Personal-eSIM" und die neue Option "Mobi­lity Connect" die Fahr­zeug­anbin­dung auf 5G-Basis. Telekom-Privat­kunden sollen ihren bereits bestehenden Mobil­funk­ver­trag auf das Auto "ausweiten" können.

Vorteile von 5G-Konnek­tivität

Für zusätz­liche 9,95 Euro pro Monat kann die Option "Mobi­lity Connect" von Privat­kunden zu einem bestehenden Mobil­funk­ver­trag dazu­gebucht werden. Nach einer Mindest­lauf­zeit von einem Jahr kann die Tarif-Option danach täglich gekün­digt werden. Zunächst wird diese Option für Fahrer der voll­elek­tri­schen Modelle BMW iX und i4 ange­boten.

Mit Mobi­lity Connect sollen Autos wie heute schon die Smart­watch zu einem weiteren vernetzten Gerät für Kunden werden, selbst dann, wenn das Smart­phone gar nicht im Fahr­zeug ist. Die Mobil­funk-Option soll eine bessere Qualität bei der Sprach-Tele­fonie im Auto bieten. Mitfah­rende Passa­giere können den im Fahr­zeug bereits verbauten 5G-Wifi-Hotspot nutzen, der bis zu zehn Geräte zugleich verkraften kann.

Persön­liches Kunden­profil für alle Fahr­zeuge

Wer öfters sein Auto wech­selt, sei es aus beruf­lichen Gründen oder auf Reisen, wo dann ein Miet­wagen gebucht wird, soll die neuen Ange­bote in jedem Fahr­zeug nutzen können. Die Buchung erfolgt dann per App. Nach der Buchung der Tarif-Option wird die eSIM für das aktuell genutzte Fahr­zeug frei­geschaltet, die Kunden erhalten ein persön­liches Nutzer­profil einge­richtet und können es auf die inte­grierte eSIM des aktuell genutzten Wagens herun­ter­laden.

So sollen die Kunden in ihrem Fahr­zeug zukünftig auto­matisch Zugriff auf ihre persön­lichen Infor­mations- und Enter­tain­ment­sys­teme haben, beispiels­weise die Liste der Lieb­lings­radio­sender oder die Samm­lung der Lieb­lings­musik, egal ob sie im privaten PKW und oder im Leih- bzw. Miet­wagen unter­wegs sind. Eine Blue­tooth-Verbin­dung zum Smart­phone ist dafür gar nicht mehr nötig, weil die Infor­mationen in der persön­lichen Cloud im Netz der Telekom hinter­legt sind.

Neues Zeit­alter der "Premium-Konnek­tivität"

„Mit unserer neuen Mobil­funk-Option leiten wir das Zeit­alter der Premium-Konnek­tivität im Auto ein. Die Telekom bringt mit Mobi­lity Connect 5G-Vernet­zung erst­mals seri­enmäßig in ein Fahr­zeug. Unser bestes 5G-Netz macht diese Premium-Konnek­tivität im Auto erst möglich. Als führender Netz­anbieter in Deutsch­land schaffen wir so völlig neue Anwen­dungen für Telekom-Kunden im Bereich Enter- und Info­tain­ment und ermög­lichen die immer stär­kere Vernet­zung des Autos“, erklärt Dr. Lars Torsten Brodt, bei der Telekom zuständig für das Commer­cial Manage­ment Privat­kunden bei der Telekom und Tarif­archi­tekt.

5G – Die Zukunft der Mobi­lität

Nach dem BMW iX und i4 soll dieser Service auch für weitere Fahr­zeuge kommen. Die Vernet­zung mobiler Dienste mittels 5G-fähiger eSIM werde in Zukunft weitere Nutzungen wie Video­strea­ming oder Cloud-Gaming (nur für die Beifahrer oder nur im Stand) direkt über das Fahr­zeug ermög­lichen, ist sich die Telekom sicher.

Bessere Mobi­lität mit 5G

Eine Versuchskreuzung in Braunschweig der DLR, hier gibt es schon die notwendige 5G-Funktechnik für Car2x. Eine Versuchskreuzung in Braunschweig der DLR, hier gibt es schon die notwendige 5G-Funktechnik für Car2x.
Foto: Picture Alliance / DLR/dpa
Neue Anwen­dungen wie zum Beispiel lokale Glatt­eis­war­nungen in Echt­zeit, oder intel­ligente Verkehrs­füh­rungen über eine direkte Daten­kom­muni­kation des Fahr­zeugs mit der Verkehrs­infra­struktur wie z.B. Verkehrs­zei­chen oder Ampeln über 5G sind heute schon in der Erpro­bung und können den Fahrer während der Fahrt unter­stützen. Die Verkehrs­ampel würde die Info "Ich stehe auf Rot" per 5G an das heran­fah­rende Auto über­mit­teln, welches dann auto­matisch die Brem­sung vorbe­reitet. Die "intel­ligente" Straße wüsste, dass sie glatt ist und könnte das dem Fahr­zeug vorher melden, bevor es ins Schleu­dern kommt. Oder ein voraus­fah­rendes Auto hat die Glätte auf der Straße voll­auto­matisch schon an die Warn­zen­trale über­mit­telt und den Streu­dienst ange­for­dert und die Warnung aller in Frage kommenden Autos ausge­löst.

Fahr­zeug-zu-Fahr­zeug-Kommu­nika­tion

Gemeinsam mit BMW arbeitet die Telekom an weiteren 5G-basierten Lösungen. Es sollen nicht nur die Bedürf­nisse der Passa­giere im Auto befrie­digt werden. Verschie­dene Schnitt­stellen im Fahr­zeug könnten mit anderen Verkehrs­teil­neh­mern direkt über 5G kommu­nizieren: Ist eine Straße unüber­sicht­lich und eng, würde das Auto ein "Achtung ich komme!" ausstrahlen. Hat das Auto ein Verkehrs­hin­dernis entdeckt, könnte es "Achtung, hinter der Kuppe hat jemand eine Reifen­panne" an alle Autos in der Nähe über­mit­teln. Aber auch Fehler­mel­dungen ("Achtung, mein Keil­riemen müsste nach­gespannt oder getauscht werden") sind denkbar.

Die Kauf­preise dieser zunächst unter­stützten BMW-Fahr­zeuge könnte das Budget vieler Leser sprengen (BMW i4 ab 58.300 Euro, Modell iX ab 77.300 Euro). Künftig sollen solche Autos aber eher kurz­fristig gemietet oder geleast werden, wodurch die Rech­nung schon wieder anders aussehen kann.

Telekom und Ericsson haben bereits das länder- und netz­über­grei­fende 5G-Network-Slicing erfolg­reich erprobt.

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