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Düsseldorf fordert 60 Millionen Euro von Nokia zurück

Handelsblatt: Nordrhein-westfälische Regierung fordert Beihilfen plus Zinsen
Von dpa / Marie-Anne Winter

Die nordrhein-westfälische Regierung fordert laut einem Bericht des Handelsblatts nach wochenlanger juristischer Prüfung knapp 60 Millionen Euro von dem finnischen Mobiltelefonhersteller Nokia. Da der Konzern gegen Subventionsauflagen verstoßen und nicht die vereinbarte Zahl von Arbeitsplätzen in seinem Bochumer Werk geschaffen habe, müsse er Beihilfen in Höhe von 41 Millionen Euro zurückzahlen plus Zinsen von etwa 18 Millionen Euro überweisen, habe das Handelsblatt aus Kreisen der Landesregierung erfahren.

Heute gehe ein entsprechendes Schreiben der nordrhein-westfälischen Wirtschaftsministerin Christa Thoben (CDU) heraus, das ein Ultimatum enthält: Wenn Nokia die geforderte Summe nicht bis zum Monatsende zahle, werde das Land den Konzern verklagen, hieß es laut Zeitung in Regierungskreisen.

Die Finnen haben im Januar angekündigt, die Fertigung aus Bochum ins rumänische Cluj zu verlagern, und damit bei Beschäftigten und in der Politik heftigen Protest ausgelöst. Nokias Pläne kamen überraschend, denn das Unternehmen steht besser da als alle Konkurrenten. Der Konzern ist mit einem Marktanteil von 40 Prozent der weltweit größte Handyhersteller und einer der profitabelsten ­ mit einem Jahresgewinn von zuletzt 7,2 Milliarden Euro.

Die Forderung des nordrhein-westfälischen Wirtschaftsministeriums basiere auf einem Förderbescheid aus dem November 1999 ­ einer schriftlichen Vereinbarung zwischen Nokias Hausbank, der Deutschen Bank in Düsseldorf, und der Investitionsbank NRW, die dem Handelsblatt vorliege.

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