Gegengeschäft

Focus: Nokia zahlt 30 Millionen Euro in Bochumer Stiftung

Verhandlungen laufen aber wohl noch
Von ddp /

Der Handy-Hersteller Nokia will angeblich 30 Millionen Euro in eine Stiftung "Growth for Bochum" (Wachstum für Bochum) zahlen. Das berichtet das Münchner Nachrichtenmagazins "Focus" am Sonntag vorab. Mit dem Geld sollen vor allem Unternehmensgründer im Bereich der Mobilfunk- und IT-Technologie gefördert werden, die sich am Standort des Nokia-Werkes ansiedeln, das im Sommer schließt. Die nordrhein-westfälische Landesregierung verzichtet laut Focus im Gegenzug auf die Rückzahlung von 61 Millionen Euro Subventionen, die Nokia für den Aufbau des Bochumer Werkes erhalten hatte.

Der Sprecher des NRW-Wirtschaftsministeriums, Joachim Neuser, wollte dies auf ddp-Anfrage nicht kommentieren. Er sagte, die Gespräche zwischen der Landesregierung und dem Handyhersteller über die Zukunft des Nokia-Werkes liefen noch.

Mehr als 3 000 Arbeitsnehmer von Verlagerung nach Rumänien betroffen

Nokia hatte Anfang Januar die Schließung des Bochumer Werks angekündigt, weil die Produktion in eine neue Fabrik in Rumänien verlagert wird. Neben den 2 300 Festangestellten sind davon auch 1 000 Leiharbeiter betroffen. Die Schließung hatte bundesweit für viel Unmut gesorgt. In Bochum kam es zu zahlreichen Demonstrationen.

Die Landesregierung hatte Nokia aufgefordert, rund 61 Millionen Euro an Subventionen zurückzuzahlen. Begründet wurde dies "unter anderem mit der dauerhaften Unterschreitung der Besetzung der zu schaffenden Dauerarbeitsplätze im Bochumer Nokia-Werk mit eigenen Beschäftigten der Firma Nokia". Statt 2 860 seien nur 2 300 Menschen in dem Bochumer Werk beschäftigt worden. Außerdem sei gegen vertraglich festgelegte Mitteilungspflichten verstoßen worden. Die NRW-Landesregierung will nun vom Ausgang der Gespräche mit Nokia abhängig machen, ob sie gegen den finnischen Handyhersteller klagt oder nicht.

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