No Nokia

Nokias Marktanteil geht in Deutschland zurück

Reaktion auf Nokia-Schließung; außerdem Konflikt mit T-Mobile
Von dpa / Marie-Anne Winter

Nokia-Handys haben sich laut einem Zeitungsbericht zu Jahresbeginn schlechter verkauft. Nach Zahlen des Marktforschungsunternehmens GfK sank der Marktanteil im ersten Quartal auf 37 Prozent von 41 Prozent im letzten Vierteljahr 2007, schreibt das Wirtschaftsblatt "Euro am Sonntag". Einer mit den Zahlen vertrauten Person zufolge sei der Rückgang auch eine Reaktion auf die geplante Schließung des Nokia-Werks in Bochum, hieß es. Nachdem Nokia die Verlagerung der Produktion nach Rumänien angekündigt hatte, waren vereinzelt Boykott-Aufrufe laut geworden.

Allerdings schwanken die Marktanteile immer wieder etwas und Nokia liegt auch mit 37 Prozent noch im Trend der vergangenen Jahre. Dabei können zahlreiche Faktoren wie Modellzyklen oder Werbeaktionen eine Rolle spielen. Zudem brach im Februar ein Konflikt zwischen Nokia und dem deutschen Mobilfunk-Marktführer T-Mobile offen aus. Der Telekom-Tochter schmeckt nicht, dass Nokia selbst massiv als Inhalte-Anbieter aktiv werden will. Deshalb drohte T-Mobile, einige neue Multimedia-Modelle von Nokia vorerst nicht ins Angebot zu nehmen.

Eine Besonderheit des deutschen Marktes ist ohnehin, dass das Wegbrechen der BenQ/Siemens-Handys für einen schlagartigen Schub bei den Marktanteilen anderer Hersteller gesorgt hatte. Weltweit war der Nokia-Marktanteil im ersten Quartal nach Konzernzahlen von 40 auf 39 Prozent zurückgegangen. Dem Zeitungsbericht zufolge haben Handys von SonyEricsson in den vergangenen Monaten an Popularität in Deutschland gewonnen: Der Marktanteil sei auf zuletzt 26 Prozent von 17 Prozent im zweiten Quartal 2007 gestiegen.

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