Dementi

Nokia: Technologiepark in Bochum nur ein "Gerücht"

Autozulieferer Bosch dementierte ausdrücklich Focus-Angaben
Von dpa / Marie-Anne Winter

Der finnische Handy-Konzern Nokia hat am Montag Berichte über die angeblich schon feststehende Gründung eines Technologieparkes in Bochum als "reines Gerücht" eingestuft. Unternehmenssprecherin Arja Suominen sagte in Helsinki über entsprechende Gespräche mit der nordrhein-westfälischen Landesregierung: "Der Verhandlungsprozess in Sachen Bochum ist noch in einem sehr frühen Stadium." Man kommentiere grundsätzlich keine Gerüchte.

Das Nachrichtenmagazin Focus hatte am Wochenende vorab verbreitet, dass Nokia im Gefolge der Schließung seiner Handy-Fabrik in Bochum dort einen Technologiepark mit 30 bis 50 Millionen Euro finanzieren wolle. Diese Zahlen wurden sowohl von Nokia wie aus dem Düsseldorfer Wirtschaftsministerium zurückgewiesen. Es gebe dafür keine Basis.

Nordrhein-Westfalens Wirtschaftsministerin Christa Thoben (CDU) wurde in der Focus-Ausgabe heute mit der Aussage zitiert, dass in Bochum "ein enges Netz zwischen IT-Gründern und einem Technologiepark" entstehen und mit Geld "allein von Nokia" finanziert werden solle. Der finnische Handy-Weltmarktführer steht wegen der Absicht, sein Bochumer Werk mit mehr als 2 000 Beschäftigten zu schließen, seit Wochen unter massiver Kritik. Nokia will die Produktion nach Rumänien verlagern.

Der Autozulieferer Bosch dementierte ausdrücklich Focus-Angaben, wonach er an einem Einstieg bei der ebenfalls in Bochum angesiedelten Autoelektronik-Sparte von Nokia interessiert sei. "Da ist überhaupt nichts dran", sagte ein Sprecher. Der Focus schrieb unter Berufung auf Verhandlungskreise weiter, auch BMW interessiere sich für Nokias Bochumer Autoelektronik-Geschäft mit über 200 Mitarbeitern. BMW wollte den Bericht auf Anfrage nicht kommentieren. Ende Januar war bekannt geworden, dass ein ehemaliger Nokia-Bereichsleiter und die Beteiligungsgesellschaft Equity Partners an der Autoelektronik-Sparte interessiert sind. Der Bereich hat 230 Mitarbeiter, fast alle davon in Deutschland.

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