Vodafone: 20 Millionen Anschlüsse mit Gigabit möglich
Vodafone rüstet das Kabelnetz mit DOCSIS 3.1 auf und bietet inzwischen über 21 Millionen Haushalten Gigabit-Speed an
Vodafone
Bereits in den vergangenen Wochen hat Vodafone deutschlandweit die Aufrüstung des Kabelnetzes vorangetrieben. Mit dem heutigen Tag schaltet Vodafone weitere 1,7 Millionen Haushalte auf, die über ihren Kabelanschluss bis zu 1 GBit/s buchen können. Damit erreichen die Düsseldorfer mehr als 21 Millionen Haushalte mit Gigabit. „Vodafone ist mit seinem Kabel-Glasfasernetz der Haupttreiber für den Ausbau von Hochgeschwindigkeitsnetzen in Deutschland“, sagt Vodafone-Deutschland-CEO Hannes Ametsreiter. 2019 zählt die Studie „Gigabit-Anschlüsse in Europa: Deutschlands Aufstieg zur Nr. 1“, die das Vodafone-Institut für Gesellschaft und Kommunikation beim Beratungsunternehmen Goldmedia in Auftrag gab, 17 Millionen Gigabit-Anschlüsse, davon 13 Millionen im Kabel.
„Die Aufrüstung unseres Kabel-Glasfasernetzes geht weiter und das Ende der Fahnenstange beim Tempo ist noch lange nicht erreicht“, wirft Ametsreiter den Blick in die Zukunft. Vodafone will bis Ende 2022 25 Millionen Kabelhaushalte ins Gigabit-Zeitalter hieven. Die Studie prognostiziert bis 2022 insgesamt fast 37 Millionen Gigabit-Anschlüsse, davon über 21 Millionen im Kabel und mehr als 15 Millionen, die über Glasfaser (FTTB/H) realisiert werden. Zwischen 2017 und 2022 sollen fast 34 Millionen zusätzliche Haushalte einen Gigabit-fähigen Anschluss erhalten. Damit wäre Deutschland laut der Goldmedia-Studie bezüglich der absoluten Zahl an Gigabit-Anschlüssen in Europa die Nummer 1.
Vorbereiten auf DOCSIS 4.0
Vodafone rüstet das Kabelnetz mit DOCSIS 3.1 auf und bietet inzwischen über 21 Millionen Haushalten Gigabit-Speed an
Vodafone
Von den knapp 34 Millionen neuen Gigabit-Anschlüssen werden laut Studie mehr als drei Viertel über den Kabel-Standard DOCSIS 3.1 versorgt. Für den Downstream hat Vodafone den Standard bereits eingeführt. Um auch im Upstream höhere Bandbreiten zu erreichen, wird DOCSIS 3.1 im Vodafone-Kabelnetz derzeit realisiert. Die Einführung soll im nächsten Jahr abgeschlossen sein. Dann rechnet Vodafone auch damit, die nächste DOCSIS-Generation im Labor testen zu können.
"Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht": Vodafone-Deutschland-CEO Hannes Ametsreiter will mit DOCSIS 4.0 die Surf-Geschwindigkeiten im Kabel weiter in die Höhe treiben.
Vodafone
Mit DOCSIS 4.0 erhöht sich die Bandbreite ein weiteres Mal: Auf bis zu 10 GBit/s im Down- und 6 GBit/s im Upstream. Der Standard bietet technische Möglichkeiten, das Frequenzspektrum effektiver zu nutzen, indem entweder Frequenzen simultan für Up- und Downstream genutzt werden (Full Duplex, FDX) oder das Frequenzspektrum erweitert wird (Frequency Division Duplex, FDD). Welche Methode im Vodafone-Kabelnetz zum Einsatz kommt, steht noch nicht fest, auch wenn sich die Techniker bereits heute Gedanken um Einführungsszenarien für DOCSIS 4.0 machen. „Wir rechnen 2021 mit ersten Pilotprojekten“, sagt Peter Breitwieser, Head of Product Management Cable Fixed bei Vodafone Deutschland.
2 GBit/s mit DOCSIS 3.1 im Praxistest
Dass aber selbst bei DOCSIS 3.1 noch nicht das von Ametsreiter zierte Ende der Fahnenstange erreicht ist, bewies Vodafone gestern im Rahmen einer Videokonferenz für die Presse. Unter Praxisbedingungen erreichten die Techniker an einem mit DOCSIS 3.1 versorgten Kabelanschluss im Downstream 2 GBit/s und im Upstream 100 MBit/s. Dabei wurde auch deutlich, wie limitierend die vom Kunden eingesetzten Geräte wie WLAN-Router oder Notebooks wirken können. Mit dem gleichen Anschluss und veralteten Geräten wurden „nur“ rund 250 MBit/s im Downstream gemessen – das Maximum für einen Haushalt, der über einen mit Super-Vectoring aufgerüsteten DSL-Anschluss angebunden ist.