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teltarif hilft: Vodafone zahlte hohes Restguthaben nicht aus

Wenn es Gutha­ben­karten mit Rabatt im Handel zu kaufen gibt, schlagen manche Handy-Kunden zu - selbst mehrere hundert Euro Guthaben sind keine Selten­heit. Doch wenn dieses später ausbe­zahlt werden soll, kann es Probleme geben.
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Probleme bei Auszahlung von Vodafone-Restguthaben Probleme bei Auszahlung von Vodafone-Restguthaben
Bild: dpa
Voda­fone verwei­gert Auszah­lung von 1660 Euro titelten wir im Herbst 2019 bei einem unge­wöhn­lichen Fall für teltarif hilft. Seiner­zeit hatte ein Voda­fone-Kunde über 1600 Euro Guthaben auf seinen Voda­fone-Post­paid-Vertrag aufge­laden, um diesen nicht per SEPA-Last­schrift bezahlen zu müssen.

Seiner­zeit hatten wir ausge­führt, dass es einer­seits nach­voll­zieh­bare Gründe geben kann, dem Provider kein SEPA-Last­schrift­mandat zu erteilen, dass das Aufladen zu hoher Beträge auf ein Prepaid- oder Vertrags­konto ande­rer­seits wenig Sinn ergibt und zu unan­genehmen Nach­fragen führen kann. Manchmal steht dann nämlich der Vorwurf der Geld­wäsche im Raum. In diesem Jahr hatten wir nun wieder einen ähnli­chen Fall.

Knapp 400 Euro Guthaben

Probleme bei Auszahlung von Vodafone-Restguthaben Probleme bei Auszahlung von Vodafone-Restguthaben
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Mit Bezug auf unseren dama­ligen Artikel schrieb uns Ende Februar ein Voda­fone-Kunde:

Ich habe auch ein ähnli­ches Anliegen: Vor vielen Monaten aufge­ladenes CallYa Guthaben auf einer Voda­fone Vertrags­karte, welche vor jetzt fast drei Monaten per frist­gerechter Kündi­gung endete. Ich bat Voda­fone um Über­tra­gung (knapp 400 Euro Rest­gut­haben) entweder auf meine neu abge­schlos­sene Voda­fone Vertrags­karte oder eben aufs Giro, bis jetzt leider vom Geld keine Spur. Vor zwei Wochen habe ich einen freund­lichen Brief geschrieben mit Frist­set­zung auf letzten Freitag, aber leider [ist] immer noch nichts passiert. Haben Sie eine Idee, [bei] welche[r] Stelle ich mich melden könnte? Ich habe wohl eine Recht­schutz mit Frei­schuss, aber viel­leicht gibt es ja noch einen anderen elegan­teren Weg?!
Auch diesem Leser antwor­teten wir zunächst, dass es eigent­lich kaum einen nach­voll­zieh­baren Grund gibt, mehrere hundert Euro Guthaben auf ein Mobil­funk-Konto aufzu­laden. Insbe­son­dere Voda­fone vermutet in derar­tigen Fällen meist Geld­wäsche. Selbst wenn das nicht der Fall ist, sollte man das möglichst vermeiden. Selbst­ver­ständ­lich boten wir dem Leser auch an, die Sache an Voda­fone weiter­zuleiten, denn am gesetz­lich verbrieften Anspruch auf Auszah­lung des Rest­gut­habens ändert das schließ­lich nichts.

Leser erklärt Herkunft des Gutha­bens

In einer recht langen Antwort ging der Leser dann darauf ein, wie das Guthaben zu Stande gekommen war: Die Telekom oder Voda­fone hätten in der Vergan­gen­heit immer mal wieder Ange­bote für vergüns­tigte Gutha­ben­karten gehabt. Man bekam 2019 beispiels­weise 10 Prozent Preis­nach­lass auf Voda­fone CallYa Gutha­ben­karten, die z. B. online über die Penny- und Rewe-Karten­welt erworben werden konnten. Hierzu schrieb der Kunde:

Kauft man über Tage nun ein paar von diesen Karten, kann sich das schon lohnen im Verhältnis zum zeit­lichen Aufwand. Für die Firmen ist es ja auch inter­essant, immerhin haben sie sicher ihr Geld und können damit arbeiten, der Kunde kann ein wenig seine Ausgaben redu­zieren.
2019/20 habe der Kunde online bei Penny in Summe etwa 1400 Euro CallYa-Guthaben erworben, das alles unbar per Kredit­karten oder Klarna von ihm bezahlt worden sei, also letzt­lich von seinem Giro­konto. Das seien also keine Guthaben-Karten gewesen, die mit Bargeld in einem Laden­geschäft gekauft worden sind. Das müsse für Voda­fone bei einem Vorwurf der Geld­wäsche auch einfach nach­voll­ziehbar sein, wenn Voda­fone die Herkunft der Codes recher­chieren würde. Denn alle stammen aus Online-Käufen aus der Penny- und Rewe-Karten­welt. Er habe niemals Karten im Laden gekauft und bar bezahlt.

Das so erwor­bene CallYa-Guthaben habe er zügig auf seine zwei Voda­fone-Vertrags­karten einge­zahlt, was dann über zwei Jahre bis auf ein Rest­gut­haben aufge­zehrt worden sei. Beide Verträge habe er zum Jahres­ende 2021 gekün­digt, weil er kein besseres Nach­fol­gean­gebot von Voda­fone erhalten habe. Er habe dann um Gutschrift auf einen Folge­ver­trag oder Auszah­lung aufs Giro­konto gebeten.

Bei der einen Karte seien es knapp 150 Euro gewesen, welche ihm auf eine neue Voda­fone-Vertrags­karte gutge­schrieben worden sind, bei der anderen Karte sei der Über­tra­gungs­pro­zess nicht so richtig in die Gänge gekommen. Es seien ihm nach einem Tele­fonat mit der Hotline im November 2021 aus nicht bekannten Gründen ledig­lich 33,99 Euro aus den verblie­benen 400 Euro Rest­gut­haben gutge­schrieben worden. Eine Schluss­rech­nung für diesen Vertrag habe er leider auch nie abrufen können.

Voda­fone zahlt Rest­gut­haben aus

Nach unserer Kontakt­auf­nahme dauerte es nur wenige Stunden, bis Voda­fone sich bei uns meldete. Man habe mit dem Kunden inzwi­schen Kontakt gehabt und hätte die Auszah­lung des Rest­gut­habens nun veran­lasst. Dies könne zwei bis drei Werk­tage dauern, bis es ankommt. Der Kunde freute sich darüber und bedankte sich bei unserer Redak­tion wie folgt:

Ja, super, danke, kann ich bestä­tigen, eben mit Voda­fone tele­foniert. Das sind doch mal gute Nach­richten, ich bin Ihnen so dankbar!!! [...] Juhuu, das Geld ist da, Voda­fone hat die knapp 400 Euro nach Ihrer Initia­tive nun tatsäch­lich über­wiesen. Bin sehr glück­lich, danke.
Nach Inkraft­treten des neuen TKG wurde einem Voda­fone-Kabel­kunden (via eazy) der Vertrag ille­galer­weise auto­matisch um 12 Monate verlän­gert. Die Klärung zog sich hin - und teltarif.de musste helfen.

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