teltarif hilft: Vodafone wollte 2,50 Euro pro Überweisung
Vodafone wollte Gebühr für Überweisung kassieren
Bild: picture alliance/dpa | Federico Gambarini
In der Regel werden Telekommunikationsverträge mit Laufzeit heutzutage per SEPA-Lastschrift bezahlt - bereits bei der Bestellung erteilt der Kunde das Lastschriftmandat. Es kann aber immer wieder Gründe geben, warum einzelne Kunden ihre Rechnungen lieber doch per Überweisung bezahlen.
Das empfinden die Provider dann meist wie eine "Störung im Betriebsablauf", früher haben die Anbieter dafür Extra-Gebühren kassiert. Eigentlich sollte es damit vorbei sein - doch Vodafone hielt sich nicht daran.
Mahnverfahren wegen nicht bezahlter Gebühr
Vodafone wollte Gebühr für Überweisung kassieren
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Bereits 2019 musste das LG München I nach einer Klage des vzbv klarstellen, dass Vodafone nicht 2,50 Euro pro Überweisung kassieren darf. Denn am 13. Januar 2018 war eine Neuregelung in Kraft getreten, wonach Unternehmen für die Bezahlung mit SEPA-Überweisungen, SEPA-Lastschriften oder Kredit- und Girokarten von Verbrauchern kein zusätzliches Entgelt verlangen dürfen. Nach einem Einspruch von Vodafone entschied der EuGH final im Dezember 2021: Zusatzentgelte für Überweisungen sind tabu.
Doch offenbar kassierte Vodafone das Zusatzentgelt in mindestens einem Fall weiter. Mit Bezug auf unsere Berichte schrieb uns eine teltarif.de-Leserin Anfang Januar:
Hallo teltarif.de-Team! Ich brauche dringend eure Hilfe. Ich habe gelesen, dass man keine Zusatzentgelte für Überweisungen zahlen braucht. Ich habe daher diesen Monat die Zahlung von 2,50 Euro an Vodafone nicht mehr bezahlt, jetzt habe ich ein Mahnverfahren am Hals. Ich weiß nicht, was ich machen soll [...]. Könnt ihr mir helfen? [...] Ich musste ab Oktober 21 die 2,50 Euro bezahlen. Bei der Rechnung von Dezember habe ich die 2,50 Euro nicht mehr bezahlt, deswegen mahnen sie jetzt; ich habe jetzt große Angst, dass Vodafone mir jetzt den Anschluss sperrt und ich kein Internet mehr habe, weil ich die 2,50 Euro noch nicht bezahlt habe.
Die Erklärung von Vodafone
Wir übermittelten den Fall an Vodafone und verwiesen erneut auf die entsprechenden Gerichtsurteile. Gegenüber teltarif.de versuchte Vodafone dann zu erklären, wie es zu der Sache bei der Leserin gekommen war. Selbstverständlich werde sich Vodafone schlussendlich an die Urteile halten. Allerdings sei die Entscheidung des EuGH noch kein finaler Abschluss des Verfahrens gewesen.
Das Gericht aus München habe dem EuGH den juristischen Sachverhalt nur im Rahmen einer Rechtsanfrage zur Beurteilung vorgelegt. Nach dieser Beurteilung durch den EuGH sei es ja nun noch notwendig, dass das Gericht in München das final umsetzen und in ein rechtskräftiges Urteil verwandeln müsse. Danach werde Vodafone alles umsetzen. Man werde aber bei der betreffenden Kundin schon jetzt alle Forderungen über Überweisungsgebühren aus dem Kundenkonto ausbuchen. teltarif.de regte daraufhin an, das Urteil auch schon vor seiner finalen Verkündung umzusetzen, da Vodafone sich damit ja die späteren Erstattungen ersparen könne. Bei unserer Redaktion bedankte sich die Kundin wie folgt:
Vielen Dank für eure Nachricht, und dass ihr mir wegen Vodafone geholfen habt, ich habe ja sonst keinen, an den ich mich hätte wenden können, da ich alleine bin. Jetzt kann ich wieder beruhigt schlafen. Wenn man wenig Geld zum Leben hat, muss man ja jeden Cent umdrehen. Vodafone hat mir heute auch geschrieben, dass ich die Gebühr nicht mehr weiter zahlen brauche. Nochmal vielen Dank für eure Hilfe.In einem ähnlich gelagerten nachfolgenden Fall war Vodafone leider nicht so kulant: Vodafone verweigert Erstattung der Überweisungsgebühr.
Fast drei Jahre lang bezahlte ein Vodafone-Kunde für seinen Prepaid-Tarif deutlich mehr als vorgesehen - bis sich herausstellte, dass es sich um den falschen Posten eines Drittanbieters handelte. Für die Erstattung musste teltarif.de mithelfen.