teltarif hilft: Abofalle dezimierte Vodafone-Prepaid-Guthaben
Falsche Abrechnung bei Vodafone CallYa
Logo: Vodafone, Montage: teltarif.de
Prepaid-Tarife sind optimal für die Kontrolle der Kosten beim Handy-Tarif - diese Aussage ist zwar grundsätzlich richtig, eventuell aber nicht in dem Fall, wo ein Prepaidkunde die automatische Aufladung aktiviert hat. Denn insbesondere dann, wenn vom Prepaid-Konto unberechtigte Abbuchungen getätigt werden, kann das Geld dann auch genauso schnell weg sein wie bei einem Vertragstarif.
Einem Prepaid-Kunden bei Vodafone war aufgefallen, dass er in den vergangenen Jahren auf diesem Weg deutlich mehr für seinen Tarif bezahlt hatte als ursprünglich für die Smartphone-Option vorgesehen. teltarif.de hat sich den Fall gemeinsam mit Vodafone angesehen.
Leser kontrolliert Bankunterlagen
Falsche Abrechnung bei Vodafone CallYa
Logo: Vodafone, Montage: teltarif.de
Im Dezember schrieb uns ein teltarif.de-Leser:
Ich bin mit der Telefonnummer 0178-xxxxxxx und der Kundennummer [...] seit März 2018 Kunde des Mobilfunktarifs Vodafone Callya Allnet Flat S. Dabei habe ich die automatische Aufladung seit Jahren aktiviert.Der Kunde hat daraufhin telefonisch im März 2021 den Kundenservice von Vodafone kontaktiert und auf die Diskrepanzen in den Abrechnungen hingewiesen. Dort hat man ihm zugesichert, dass man den Vorgang prüfen und man ihm schriftlich eine ausführliche Kostenübersicht und einen Verbindungsnachweis für die letzten Jahre zukommen lassen werde. Allerdings hat der Kunde in der Zeit danach dann keine solche Aufstellung oder Erklärung erhalten. Jedoch hatte sich seitdem die Zahl der Abbuchungen und automatischen Aufladungen normalisiert und entsprach dann - soweit ersichtlich – seit dem Frühjahr dem vereinbarten Tarifumfang von 9,99 Euro je vier Wochen.In diesem Frühjahr ist mir aufgefallen, dass relativ häufig Beträge von meinem Konto auf das Guthaben aufgeladen wurden. Ich habe mir daraufhin die Mühe gemacht und meine Konto- und Kreditkartenunterlagen durchgesehen. Dabei konnte ich feststellen, dass im Zeitraum von Mai 2018 bis zum Februar 2021 im Verhältnis zum Grundpreis von 9,99 Euro pro vier Wochen weit höhere Beträge abgebucht wurden als zur Deckung der Gebühren erforderlich waren. Insgesamt wurde im fraglichen Zeitraum die Summe von 1107,87 Euro zu viel abgebucht
Vodafone schickt Kostenaufstellung - aber die falsche
Das deutet darauf hin, dass Vodafone zu diesem Zeitpunkt dann den offensichtlich bis dahin bestehenden Posten eines Drittanbieters gekündigt hatte. Dennoch war für den Kunden weiterhin nicht nachvollziehbar, woher die weit höheren Abbuchungen aus dem Zeitraum März 2018 bis März 2021 herrührten. Er hat daher Vodafone erneut und diesmal schriftlich am 12. November kontaktiert und mit Fristsetzung um Klärung der Angelegenheit gebeten.
Daraufhin kontaktierte ihn der Kundenservice Ende November telefonisch und teilte mit, dass hier ein Drittanbieter Beträge einzogen habe. Eine Drittanbietersperre sei inzwischen eingerichtet, man werde ihm zeitnah eine Kostenübersicht zukommen lassen. Es werde sich alles aufklären und eine einvernehmliche Lösung finden lassen. Am 3. Dezember hat der Leser dann schließlich per Post eine Kosten- und Verbindungsaufstellung erhalten, allerdings lediglich für den Zeitraum 8. Juli 2021 bis 9. November 2021. Dieser Zeitraum war aber völlig unproblematisch, da ja bereits eine Drittanbietersperre eingerichtet war. Für den problematischen Zeitraum Mai 2018 bis Februar 2021 wurde weiterhin keine Kostenaufstellung vorgelegt.
"Ich bin inzwischen mit meinem Latein am Ende", schrieb uns der Leser, als er sich an unsere Redaktion wandte. "Offenbar blockiert Vodafone hier gezielt eine Aufklärung des Sachverhalts und eine Rückzahlung überzahlter Beträge. In Anbetracht der drohenden Verjährung für die Beträge aus dem Jahr 2018 bliebe nun nur noch der Rechtsweg."
Vodafone erstattet fragliche Beträge
Nach unserer Kontaktaufnahme antwortete uns Vodafone noch wenige Tage vor Weihnachten und teilte uns mit, dass man dem Leser die betreffenden Beträge seit 2018 erstatten und ihn darüber informieren wird. Eine detaillierte Kostenaufstellung erhielten wir allerdings nicht. Als wir dies dem Leser mitteilten, antwortete er:
Der Kundenservice von Vodafone hat mich in der Tat heute angerufen und mir mitgeteilt, dass man die betreffenden Beträge vollständig erstatten werde. Die tatsächliche Überweisung werde sich aber wohl noch bis Januar 2022 hinziehen. Es sieht als Stand heute sehr gut aus. Vielen Dank für Ihre tatkräftige Unterstützung!Damit der Fall einer Verjährung nach drei Jahren nicht eintritt, sollte man es sich auch als Prepaid-Kunde angewöhnen, jeden Monat seine Abrechnung im Kundencenter oder der App des Providers zu kontrollieren und sofort Widerspruch einzulegen, wenn etwas nicht stimmt. Es könnte sich ja auch um eine vom Kunden bestellte Drittanbieterleistung wie Parktickets oder ÖPNV-Tickets handeln, die dann nicht vom Provider erstattet werden muss.
Guthaben für Prepaid-Tarife kann auf vielen Wegen aufgeladen werden. Die Themen Guthaben abfragen, aufladen, die Gültigkeit sowie die Auszahlung werden von uns in einem speziellen Ratgeber erläutert.