Reisen

Bahn verschenkt 10 Euro per Handyticket

Das Handyticket ist für die Deutsche Bahn inzwischen ein wichtiger Absatzmarkt. Jetzt feiert das Ticket auf dem Handy Geburtstag - und für die Fahrgäste gibt's Geschenke.
Von Thorsten Neuhetzki

Fahrkarten aus dem Automaten werden zunehmend durch das Handyticket abgelöst Fahrkarten aus dem Automaten werden zunehmend durch das Handyticket abgelöst
Foto: dpa
Für viele Bahn-Reisende ist es schon Alltag, dabei ist es gerade einmal zehn Jahre alt: Am 24. August 2006 hat die Deutsche Bahn erstmals ein mobiles Ticket eingeführt. Jetzt feiert das Handyticket Geburtstag. Das einstige Nischenprodukt ist längst zu einem wichtigen Absatzmarkt für die Deutsche Bahn geworden. Für die Kunden hat die Bahn ein Geburtstags-Geschenk: Das nächste Handyticket wird 10 Euro günstiger - allerdings nur, wenn bis Ende des Monats gebucht wird.

"Ein Jahr, bevor das erste iPhone auf den Markt kam, war die Deutsche Bahn mit dem Handy-Ticket digitaler Vorreiter", sagt Mathias Hüske, Geschäftsführer Digital Business der DB Vertrieb GmbH. Dabei rechnete die Bahn mit gerade einmal 80 Buchungen täglich. Gebucht wurde damals über eine WAP- bzw. PDA-Seite, das Ticket wurde dann per MMS zugeschickt. Seitdem hat sich die digitale Fahrkarte etabliert. Im vergangenen Monat verzeichnete die Deutsche Bahn etwa 800 000 verkaufte Handy-Tickets. Das seien 41 Prozent mehr als im Vorjahresmonat, teilte die Bahn mit. Und natürlich sind es mit durchschnittlich 25 800 Buchungen täglich deutlich mehr als einst erwartet.

Zu vermuten ist, dass die Zahlen in Nicht-Urlaubsmonaten noch höher liegen. Zwar nutzen mittlerweile viele Urlauber die Deutsche Bahn für ihre An- und Abreise, doch zumeist werden diese Tickets vermutlich im Reisezentrum und eher langfristig gebucht. Denn für die meisten Nutzer des Handytickets ist die kurzfristige Buchbarkeit von unterwegs ein entscheidender Vorteil, wie eine Umfrage der DB unter Nutzern im Frühjahr 2016 ergab. 77 Prozent der Kunden nannten dies als Argument. Rund 40 Prozent der Befragten schätzen zudem das umweltfreundliche papierlose Reisen. Nach Bahn-Angaben würden alle Handytickets des vergangenen Jahres auf DIN A4 ausgedruckt und hintereinander gelegt eine Strecke von 683 Kilometer Papier und würden zwölf Tonnen Gewicht ergeben.

Bahn will Handyticket verbessern

Fahrkarten aus dem Automaten werden zunehmend durch das Handyticket abgelöst Fahrkarten aus dem Automaten werden zunehmend durch das Handyticket abgelöst
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Die Bahn arbeitet nach eigenen Angaben an zahlreichen Verbesserungen. So will das Unternehmen die Gültigkeit des Handy-Tickets für Verkehrsverbünde weiter ausbauen, demnächst etwa für den Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) sowie die Buchung und Kontrolle im Zug durch eine vereinfachte Identifikation erleichtern. Damit geht die Bahn aber auch in Konkurrenz zu Apps der lokalen Verkehrsbetriebe und des Verkehrsverbundes selber. Gleichzeitig wird das Projekt Touch & Travel der Deutschen Bahn aber offenbar Ende des Jahres eingestellt.

Den Geburtstag des Handy-Tickets feiert die Deutsche Bahn mit einer Rabatt-Aktion: Wer ab morgen und bis 31. August ein Bahn-Ticket über die App DB Navigator bucht, spart mit einem mCoupon 10 Euro. Der DB Navigator ist im Apple App Store, bei Google Play und im Amazon App Store erhältlich. Der Code ist auf einer Bahn-Webseite [Link entfernt] abrufbar und gilt bei einem Mindestwert von 39 Euro.

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