Schiffsnetze

Mit dem Handy auf Kreuzfahrt: Das kann richtig teuer werden

Telefonate kosten auf Schiffen und Fähren oft mehr als 5 Euro pro Minute
Von Marc Kessler /

Ist man wirklich auf das Schiffsnetz angewiesen, so sollte man die hohen Preise, die hier neben den Telefonaten selbst für den SMS-Versand gelten, berücksichtigen. Von einer Nutzung der von den Netzen inzwischen zum Teil ebenfalls angebotenen Datendienste sollte man besser absehen, da diese mit sehr hohen Kosten verbunden ist. Eigene Prepaidkarten verkaufen die Schiffsnetz-Betreiber bis auf eine Ausnahme nicht, internationale Reise-Discounter-SIMs funktionieren in den Schiffsnetzen meistens nicht.

Eine Kostenfalle können hier nicht zuletzt eingehende Gespräche sein, die beispielsweise bei TIM Maritime je nach Netzbetreiber mehr als 5 Euro pro Minute kosten. Sollte kein Landnetz verfügbar sein, ist es ratsam, eine unbedingte Rufumleitung für alle eingehenden Anrufe zur Mailbox zu programmieren, wenn Sie nicht unbedingt auf Erreichbarkeit angewiesen sind.

Auch im Hafen droht der Kostenschock

In Landnähe und selbst im Hafen kann ein Schiffsnetz auch zur Kostenfalle werden: Ist das Netz in diesen Regionen aktiv, so bucht sich das Handy dort ein, wenn die automatische Netzwahl eingestellt ist und das zuvor genutzte Landnetz kurzzeitig nicht zu empfangen war. Das kann schon beim Einchecken an Bord sein, wenn man im Inneren des Schiffs kurzzeitig keinen Empfang von Land hatte. Tipp: Wählen Sie Ihr Netz schon vor Antritt der Reise manuell aus und nutzen Sie Ihr Landnetz, solange dieses verfügbar ist.

Fazit: Schiffsnetze nur bei absoluter Notwendigkeit nutzen

Dank moderner Satellitentechnik müssen Sie heute auch auf Seereisen nicht mehr auf die Handynutzung verzichten. Die für die Schiffsnetze anfallenden Roamingkosten sind allerdings deutlich höher als vom Roaming in herkömmlichen Mobilfunknetzen gewohnt, so dass sich die Nutzung nur dann empfiehlt, wenn Sie unbedingt darauf angewiesen sind.

Für die Zukunft könnten WLAN-Zugänge an Bord von Schiffen eine Alternative für den Internet-Zugang sowie auch - dank VoIP-Technik - für die Telefonie sein. Zu welchen Preisen solche Angebote künftig unterbreitet werden, bleibt abzuwarten. Derzeit können für E-Mail und Surfen an Bord aber bereits öffentliche Internet-Terminals als Alternative zum GPRS-Zugang eines Schiffs-Mobilfunknetzes dienen.

Mehr zum Thema lesen Sie auf unserer umfangreichen Ratgeberseite zu Schiffsnetzen.

Artikel aus dem Themenspecial "Reise und Roaming"