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Schiffsnetz erst ab 12 Seemeilen Landentfernung atkiv!?!


28.07.2009 14:15 - Gestartet von Andy2000xxl
Hallo,

im Artikel steht unter anderem:

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Vor allem bei der Reise auf einem Binnenmeer wie der Ostsee, der Adria oder dem Mittelmeer ist es oft möglich, dass neben dem Schiffsnetz auch die terrestrischen Handynetze aus dem nächstliegenden Land verfügbar sind.
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Und auch:

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In Landnähe und selbst im Hafen kann ein Schiffsnetz auch zur Kostenfalle werden: Ist das Netz in diesen Regionen aktiv, so bucht sich das Handy dort ein, wenn die automatische Netzwahl eingestellt ist und das zuvor genutzte Landnetz kurzzeitig nicht zu empfangen war. Das kann schon beim Einchecken an Bord sein, wenn man im Inneren des Schiffs kurzzeitig keinen Empfang von Land hatte.
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Diese beiden Aussagen verwirren mich jetzt etwas. Ich bin bisher immer davon ausgegangen, dass die Schiffsnetze immer erst dann aktiviert werden dürfen, wenn das Schiff mindestens 12 Seemeilen vom nächstgelegendsten Festlandpunkt entfernt ist. Dies hat unter anderem die Gründe:
- dass die Landnetze sonst gestörte werden würden
- dass sich das Handy eines ahnungslosen Hafen- oder Strandspaziergängers dort versehentlich einbuchen könnte

So eine ähnliche Antwort / Erklärung habe ich auch per Mail von der AIDA-Reederei bekommen als ich dort die Tarife fürs Schiffsnetz anfragte.

Auch meine Erfahrungen bei meiner letzten Kreuzfahrt durch Nordeuropa hat dieses bestätigt:
- im Hafen war das Schiffsnetz generell nicht verfügbar
- in Landnähe (zum Beispiel Fahrt von Oslo nach Bergen) gab's entweder gar kein Netz oder aber mit etwas Glück das Landnetz

Vielleicht weiß ja jemand mehr darüber ob das von der AIDA eine freundliche Regelung ist oder ob das internationales Recht bezüglich Schiffsnetzen ist.

Ich kann mir jedenfalls absolut nicht vorstellen dass die ganzen Kreuzfahrtschiffe in den Häfen und in Landnähe ihre eigenen Netze einschalten dürfen.
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[1] markusweidner antwortet auf Andy2000xxl
28.07.2009 14:55
Benutzer Andy2000xxl schrieb:

Ich kann mir jedenfalls absolut nicht vorstellen dass die ganzen Kreuzfahrtschiffe in den Häfen und in Landnähe ihre eigenen Netze einschalten dürfen.

Da hast Du vollkommen recht. Das Problem ist aber, dass das durchaus auch mal vergessen werden kann, unter Umständen wirklich vergessen, ohne böse Absicht. Und genau für diesen Fall empfiehlt es sich - wie beschrieben - darauf zu achten, wo man gerade eingebucht ist.
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[1.1] Andy2000xxl antwortet auf markusweidner
28.07.2009 15:18

einmal geändert am 28.07.2009 15:19
Benutzer markusweidner schrieb:

Da hast Du vollkommen recht. Das Problem ist aber, dass das durchaus auch mal vergessen werden kann, unter Umständen wirklich vergessen, ohne böse Absicht. Und genau für diesen Fall empfiehlt es sich - wie beschrieben - darauf zu achten, wo man gerade eingebucht ist.

Gut, hier kenne ich mich natürlich nicht im Detail aus - ich ging bisher jedoch nicht davon aus, dass der Kapität da immer einen Schalter umlegen muss, sondern eher dass das Schiffsnetz vollautomatisch über GPS & Kartenmaterial ein- und ausgeschaltet wird. Aber selbst wenn es automatisiert wäre, gibt es bestimmt das eine oder andere Schiff dass dieses absichtlich umgeht und im Hafen fleißig funkt.

Da sehe ich ein noch größeres Konfliktpotential wenn da ein Schiff mit eigenem aktivierten Netz im Hafen steht: der unschuldige Hafenspaziergänger. Dass man in Grenznähe aufpassen muss, dass sich das Handy nicht ins Nachbarland einbucht weiß wohl mittlerweile jeder Handybenutzer, aber dass man sich auch in Hafennähe in ein Schiffnetz einbuchen kann, wird wohl keiner beachten. Ich denke da nur mal an Hamburg wenn da die AIDA qusi einmal quer durch die Stadt fährt.

Ich fände die rechtlichen Grundlagen dazu interessant:
- Darf ein Schiff im Hafen (oder Landnähe,...) sein Netz eingeschaltet haben?
- Falls nein (wovon ich ausgehe), was passiert wenn es das trotzdem tut (zumindest in Deutschland gibt's ja schnell massiv Ärger falls man seine eigene Basisstation aufstellt)?
- Muss man überhaupt zahlen wenn man auf der Rechnung ein Gespräch über ein Schiffsnetz findet aber nachweisen kann, dass man dieses Schiff nie im Leben betreten hat? Oder aber bewiesen ist, dass das Schiff zu diesem Zeitpunkt im Hafen war?

Und noch interessanter fände ich es (quasi ganz unabhängig von der Rechtslage):

---> Ist einem überhaupt schonmal ein Schiffsnetz "ins Handy gekommen" als er/sie sich auf dem Festland oder auf dem Schiff in Landnähe befand? Mir zum Beispiel nicht, aber soo viel bin ich natürlich nicht auf Schiffen oder in Häfen unterwegs. ;)
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[1.1.1] markusweidner antwortet auf Andy2000xxl
28.07.2009 15:25
Benutzer Andy2000xxl schrieb:

Ich fände die rechtlichen Grundlagen dazu interessant:
- Darf ein Schiff im Hafen (oder Landnähe,...) sein Netz eingeschaltet haben?

Darf es natürlich nicht, weil es dafür keine Lizenz hat und natürlich auch die Frequenzen nutzt, die an Land von den "regulären" Netzbetreibern belegt sind.

- Falls nein (wovon ich ausgehe), was passiert wenn es das trotzdem tut (zumindest in Deutschland gibt's ja schnell massiv Ärger falls man seine eigene Basisstation aufstellt)?

Das ist eher Theorie. So ein Schiff ist ein Faradayscher Käfig, aus dem kaum HF nach außen dringt. Ähnlich wie bei einem (offiziellen) Indoor-Repeater wird man schon auf dem Steg Richtung Land kaum noch Empfang haben.
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[1.1.2] mueller antwortet auf Andy2000xxl
28.07.2009 16:05
Benutzer Andy2000xxl schrieb:
Gut, hier kenne ich mich natürlich nicht im Detail aus - ich ging bisher jedoch nicht davon aus, dass der Kapität da immer einen Schalter umlegen muss, sondern eher dass das Schiffsnetz vollautomatisch über GPS & Kartenmaterial ein- und ausgeschaltet wird. Aber selbst wenn es automatisiert wäre, gibt es bestimmt das eine oder andere Schiff dass dieses absichtlich umgeht und im Hafen fleißig funkt.

An solche Automatik glaube ich weniger, ich war schon auf zu vielen Fähren, bei denen während der Liegezeiten oder auf der Fahrt durch Meerengen das Schiffsnetz verfügbar war. Das Netz war jeweils das stärkste verfügbare, solange man auf den Außendecks war, da half nur "manuelle Netzwahl", um in das lokale Netz des Festlandes zu kommen. Auch auf einer AIDA-Kreuzfahrt machte ich zuletzt ähnliche Erfahrungen.

Als Hafenbesucher außerhalb des Schiffes solltest Du eigentlich sicher vor den Strahlen des Schiffes sein, die wirken meist nach innen und haben weniger das Ziel, wahllos Passanten zu erwischen.

Grüße
Martin
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[1.1.2.1] anc antwortet auf mueller
28.07.2009 17:50
Hallo,

aus eigener Erfahrung in der Karibik: Da stellt kein Schiffsbetreiber sein Bordnetz im Hafen ab.

Neben dem Costa-Netz konnte ich mich in Häfen mit anderen Schiffen auch in die "fremden" Bordnetze einbuchen.

Da war nix mit 12-meilen-Grenze. Evtl. wird das in Europa anders (=strenger) gehandhabt?

Gruß

anc
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[1.1.2.1.1] mueller antwortet auf anc
28.07.2009 17:57
Benutzer anc schrieb:
Hallo,

aus eigener Erfahrung in der Karibik: Da stellt kein Schiffsbetreiber sein Bordnetz im Hafen ab.

Danke für den Bericht. Meine Erfahrungen stammen alle aus Europa, wie gesagt auch da waren die Schiffsnetz in Landnähe und im Hafen meist aktiv.

Grüße
Martin