Wildnis

Deutsche stranden wegen Navi-App-Panne in Australien

Zwei deut­sche Touristen erleben im tropi­schen Norden Austra­liens ein unge­plantes Aben­teuer. Eine Navi­gations-App führt sie mitten in die Wildnis - und dann bleibt ihr Wagen stecken.
Von dpa /

Der Pkw von zwei jungen Deutschen liegt festgefahren in der australischen Wildnis. Der Pkw von zwei jungen Deutschen liegt festgefahren in der australischen Wildnis, nachdem eine Google-Maps-Panne sie in eine extrem abgelegene Region geführt hat.
Bild: picture alliance/dpa/Umweltbehörde DES
Zwei junge Deut­sche haben einen Ausflug in die austra­lische Wildnis nur mit viel Glück über­lebt, nachdem die Navi­gations-App Google Maps sie in eine abge­legene Region geführt hatte. Die Touristen hatten die Stadt Cairns im tropi­schen Norden von Queens­land zu Monats­beginn verlassen, wie das örtliche Umwelt­minis­terium (DES) am Mitt­woch mitteilte. Demnach waren die Männer mit einem Allrad­fahr­zeug unter­wegs zum Örtchen Bamaga auf der Kap-York-Halb­insel, einem der welt­weit wenigen nahezu unbe­rührten Land­striche.

Die App habe die Deut­schen dann aber aufge­for­dert, von der Haupt­straße abzu­fahren und in den Oyala-Thumo­tang-Natio­nal­park abzu­biegen - über eine unbe­fes­tigte Piste namens Langi Track. Dort sei der Wagen der beiden stecken geblieben, hieß es. "Wo wir fest­steckten, sah es wirk­lich trocken aus. Die Ober­fläche war trocken, aber darunter war es total nass und schlammig", sagte einer der Männer. Es sei unmög­lich gewesen, das Fahr­zeug zu befreien.

Resultat: Knapp eine Woche Fußmarsch

Der Pkw von zwei jungen Deutschen liegt festgefahren in der australischen Wildnis. Der Pkw von zwei jungen Deutschen liegt festgefahren in der australischen Wildnis, nachdem eine Google-Maps-Panne sie in eine extrem abgelegene Region geführt hat.
Bild: picture alliance/dpa/Umweltbehörde DES
Den Touristen blieb nichts anderes übrig, als sich zu Fuß auf den Weg zurück in die Zivi­lisa­tion zu machen - mit zwölf Kilo schweren Ruck­säcken, in denen sie sämt­liche Ausrüs­tung und Vorräte trans­por­tierten. Tage­lang seien sie haupt­säch­lich in den frühen Morgen­stunden gewan­dert und hätten sich in der Hitze des Tages ausge­ruht. Anschlie­ßend seien sie bis spät in die Nacht weiter­gegangen.

Unter­wegs hätten sie auch mehr­mals Begeg­nungen mit der gefähr­lichen austra­lischen Tier­welt gehabt, darunter mit einem Krokodil, einer Schlange und zahl­rei­chen Spinnen, erzählten die Deut­schen der Mittei­lung zufolge. Erst nach etwa einer Woche kamen sie in dem Küstenort Coen an und infor­mierten dort die Behörden darüber, dass sie ihr Auto in dem Natio­nal­park zurück­lassen mussten.

"Die beiden haben großes Glück, am Leben zu sein", sagte der Ranger Roger James. Dies sei nicht der erste Vorfall gewesen, bei dem eine Navi­gations-App Menschen von der Haupt­straße aus in Natio­nal­parks geschickt habe, wo sie sich dann verlaufen hätten oder ihre Fahr­zeuge stecken geblieben seien. Statt eine App zu nutzen, sollten sie den Schil­dern folgen und offi­zielle Karten oder andere Navi­gati­ons­geräte verwenden.

WLAN in der Wüste? Satel­liten-Handys und -Termi­nals machen es möglich. Wir stellen die großen Satel­liten-Netze Iridium, Inmarsat, Global­star und Thuraya vor und zeigen, wie Sie per Satel­liten-Hotspot auch mit dem Smart­phone Satel­liten-Tele­fonie nutzen können.

Mehr zum Thema GPS, Navigation