Glasfaserausbau: Mehr Tempo für Schulen
Laut Angaben aus dem Breitbandatlas des Bundes verfügen bislang nur knapp 39 Prozent der rund 33.000 Schulen in Deutschland über einen Gigabit-fähigen Breitbandanschluss. Ob die Zahl stimmt, sei einmal dahingestellt, denn für den Breitbandatlas wurde sie anhand der Breitbandverfügbarkeit der umliegenden Haushalte ermittelt.
Damit es jedenfalls mehr wird, hat zum Beispiel Vodafone nach eigenen Angaben 13.000 Schulen ans eigene Kabelnetz angebunden. Dafür wurde auf den letzten Metern Glasfaser verlegt, um den Schulen Download-Geschwindigkeiten von bis zu 1 GBit/s bieten zu können.
Neben den im Video gezeigten Heilbronner Schulen hat Vodafone zudem weitere 24 Schulen im Hochsauerlandkreis, im Kreis Olpe und im Kreis Soest angeschlossen. Die TeleKommunikationsGesellschaft Südwestfalen mbH koordiniert den Netzausbau, denn hier fließen Fördergelder des Landes Nordrhein-Westfalen. „Noch bis Ende 2022 können öffentliche Schulen und genehmigte Ersatzschulen entsprechende Förderanträge bei der Bezirksregierung stellen“, erklärt Stefan Glusa, Geschäftsführer der TKG Südwestfalen.Ausbau in den Gigabit-Regionen Stuttgart und Heilbronn-Franken
Neben Schulen sind auch Unternehmen auf schnelle Internetverbindungen angewiesen. Die Deutsche Telekom will daher Glasfaser in
87 Gewerbegebieten verlegen. Davon profitieren knapp 7000 Unternehmen in 78 Kommunen wie Celle, Darmstadt, Mannheim, Köln oder Tübingen. Darüber hinaus baut die Telekom Glasfasernetze für 2400 Haushalte in Eilsleben und Hötesleben sowie in Mörstadt (550 Haushalte) und im Gäufeldener Ortsteil Öschelborn (950 Haushalte). Der Ort zählt zur Gigabit-Region Stuttgart zählt.
Mehr Tempo für Schulen
Foto: Vodafone
In der Gigabit-Region Heilbronn-Franken ist die Deutsche GigaNetz aktiv. In Brackenheim erfolgt Anfang Februar 2022 der erste symbolische Spatenstich. „Der Ausbau in Brackenheim soll bis zum Frühjahr 2023 abgeschlossen sein“, erklärt Jan Budden, Geschäftsführer und Mitbegründer der Deutschen GigaNetz. Auch in Nordheim wird das Unternehmen ein Glasfasernetz bauen, nachdem sich 35 Prozent der Einwohner für einen Vertrag mit der Deutschen GigaNetz entschieden haben. Der Baustart ist für das Frühjahr angedacht.
Liberty Networks beginnt am Starnberger See
Neu im Markt ist die Liberty Networks Germany, die nun am Starnberger See erste FTTH-Netze baut. In Feldafing und Tutzing sollen bis Ende 2023 8000 Haushalte einen Glasfaseranschluss erhalten. Liberty wird voraussichtlich 14,5 Millionen Euro investieren. Voraussetzung ist auch hier eine erfolgreiche Vorvermarktung mit 35 Prozent Abschlussquote. Wird die Quote erreicht, sollen die ersten Haushalte schon ab Herbst 2022 mit Gigabit im Internet surfen können.
Ein alter Hase ist hingegen der Netzbetreiber htp. In Everloh, Lenthe und Northen hat htp die Arbeiten beendet und die beauftragten Anschlüsse aktiviert. 630 Haushalte können nun mit Highspeed surfen und streamen. Zusammen mit der Deutsche Glasfaser wird htp in Steinwedel ein Glasfasernetz bauen, denn bisher haben sich 47 Prozent der Haushalte für die neue Zugangstechnologie entschieden. Steinwedel ist die fünfte Lehrter Ortschaft, für die ein Ausbau nun feststeht. Mitte des Jahres sollen die Tiefbauarbeiten starten. In den Lehrter Ortsteilen Röddensen und Kolshorn läuft ebenfalls die Vorvermarktung.
Stadtwerke liefern auch Breitband
Verbindung von alt und neu: Mike Schuler (l.), Vorstandsmitglied der Süwag Energie AG, und Patrick Kunkel, Bürgermeister der Stadt Eltville am Rhein, mit einem symbolischen Stück Glasfaser
Foto: Süwag Energie AG
Auch die Süwag Energie AG setzt auf die Vorvermarktung. In Eltville am Rhein benötigt sie 40 Prozent der Bürger, um dort ein Glasfasernetz zu errichten. „Das Netz wird durch die Süwag komplett eigenwirtschaftlich errichtet, es entstehen der Kommune somit keinerlei Kosten“, wirbt Christopher Osgood, Geschäftsführer der Süwag Vertrieb AG & Co. KG, für den Ausbau. Ebenso wie die Süwag ist auch SachsenEnergie ein Strom- und Gaslieferant, der nun auch den Breitbandausbau für sich entdeckt hat. SachsenEnergie ist im Landkreis Görlitz aktiv und geht dort nun die Städte Ebersbach-Neugersdorf, Herrnhut und Ostritz sowie in den Gemeinden Großschönau, Großschweidnitz, Kurort Jonsdorf, Kottmar, Lawalde und Oderwitz.
NetCologne ist die Telekommunikationstochter der Kölner Stadtwerke. Zusammen mit dem Energieversorger GVG Rhein-Erft sollen in Frechen-Bachem für 2500 private Haushalte und 140 Unternehmen Glasfaseranschlüsse entstehen. Auch hier müssen 40 Prozent einen Vertrag für den neuen Anschluss abschließen.
Fest steht hingegen, dass NetCologne den Ausbau im Dormagener Stadtteil Hackenbroich-Nord im Februar 2022 angehen wird. Bereits im Sommer sollen die ersten Anschlüsse verfügbar sein. Bis Ende des Jahres will NetCologne den Ausbau beenden.
Um den Breitbandausbau mit Glasfaser zu beschleunigen, wollen einige Netzbetreiber auf sogenannte mindertiefe Verlegemethoden zurückgreifen. Was es damit auf sich hat, lesen Sie in einer weiteren News.