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Digitale Dividende: E-Plus will Frequenzen nicht zu jedem Preis

Muttergesellschaft KPN veröffentlicht Positionspapier zur Frequenzauktion
Von Marc Kessler

Am Montag startet die Bundesnetzagentur die Versteigerung neuer Mobilfunk-Frequenzen, darunter die der sogenannten Digitalen Dividende. Die niederländische E-Plus-Muttergesellschaft KPN hat nun ein (in Englisch verfasstes) Positionspapier veröffentlicht, in dem sie die Pläne zum künftigen Netzausbau ihrer deutschen Mobilfunktochter bekannt gibt.

Dabei teilt das Unternehmen gleich zu Beginn mit, man werde bei der anstehenden Versteigerung nur einen "disziplinierten" und wirtschaftlich vertretbaren Preis zahlen. Neues Spektrum werde man "nur zum richtigen Preis" erwerben, so KPN. Auch ohne Frequenzen im 800-MHz-Spektrum werde man die (Daten-) Netzabdeckung sowie die Kapazität weiter upgraden, heißt es weiter.

Zwei Varianten für künftigen Datennetz-Ausbau

Um die Datennetz-Abdeckung weiter zu erhöhen, stellt KPN zwei grundsätzliche Varianten für den Ausbau vor: Die erste Alternative sieht den Aufbau eines relativ dichten Netzwerks von Basisstationen vor, die im bereits bestehenden (UMTS-) Spektrum bei 2,1 GHz funken oder alternativ in zusätzlichem - bei der Frequenzauktion erworbenem - Spektrum bei 1,8 beziehungsweise 2,6 GHz senden.

Die zweite Möglichkeit sieht KPN in der Nutzung der tiefen (und dadurch besonders weit reichenden) Frequenzen der Digitalen Dividende, wodurch die bestehenden Basisstationen lediglich erweitert werden müssten und dadurch wesentlich mehr Fläche mit weniger Stationen abgedeckt werden könnte. Diesen Weg halten die Holländer auch für die kosteneffektivste Methode, wenn man auch einräumt, in Ballungszentren dennoch weitere Basisstationen errichten zu müssen, um dort ausreichend Bandbreite anbieten zu können.

Eine wichtige Botschaft des Positionspapiers lautet daher: "Sollte der Preis für die 800-MHz-Frequenzen unverhältnismäßig sein, wird E-Plus sein zukünftiges (Daten-) Netz auf Basis existierender sowie [weiterer] hoher Frequenzen ausbauen."

"Schon ein Frequenzblock ist sehr hilfreich"

Und auch in Bezug auf die Menge der potenziell zu ersteigernden Frequenzblöcke - die E-Netz-Betreiber o2 und E-Plus dürfen ab Montag bekanntlich jeweils auf bis zu drei Blöcke à je 5 MHz (gepaart) bieten - äußert man sich bereits jetzt sehr einschränkend. So konstatiert KPN, bereits ein Frequenzblock sei äußerst hilfreich dabei, die meisten Überlastungs-Phänomene im (Daten-) Netz auszuschließen. Hauptziel in ländlichen Gebieten sei es zudem, generell eine Netzabdeckung zu schafffen - der KPN-Fokus liegt also nicht auf hohen Bandbreiten. Dennoch ermögliche schon ein Block "Upgrades sowohl in Hinsicht auf Abdeckung als auch Bandbreiten-Kapazitäten".

Insgesamt, so die E-Plus-Mutter, erwarte man "aufgrund der hohen Menge verfügbarer Frequenzen eine wertvolle Kombination von Frequenz-Spektrum" erwerben zu können.

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