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Breitband-Initiative stellt eigenen Infrastrukturatlas online

Einträge werden von den Nutzer selbst zusammengetragen
Von Marie-Anne Winter

Die bundesweite Initiative gegen digitale Spaltung geteilt.de hat einen eigenen Infrastrukturatlas online gestellt, in dem Standorte von Festnetz-, TV-Kabel- und Funktechnik verzeichnet sind. Alle Einträge werden samt und sonders durch die Nutzer selbst zusammengetragen. "Auf einen Blick finde ich jetzt beispielsweise Standorte von Vermittlungsstellen oder Mobilfunkmasten. Das hilft, die eigene Versorgungssituation besser einzuschätzen", sagt Bernd Rudolph, einer der Sprecher der Initiative. Aber der Atlas richtet sich auch an Unternehmen. Gerade kleinere Anbieter können durch das Eintragen ihrer Verteiler oder Funkanlagen Nachfrage stimulieren. Mit der Aktion hofft die Interessenvertretung, einen Beitrag zur Verbesserung der Breitbandversorgung leisten zu können.

Große Ankündigungen und wenig dahinter

Denn der Kampf gegen die digitale Spaltung der Gesellschaft kommt nach Ansicht der Initiative nicht richtig in Gang. Zwar fehle es nicht an großen Ankündigungen der Bundes- und einiger Landesregierungen, aber diese Bemühungen scheinen ins Leere zu laufen. Dafür sprächen die in der Antwort auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag genannten Fakten: Demnach wurden die bereitgestellten Fördermittel durch die Kommunen bisher kaum in Anspruch genommen. Die Regierung könne auch keine belastbaren Zahlen benennen. Die ihr vorliegenden Daten würden einem Breitbandatlas entnommen, der auf freiwilligen Angaben der Unternehmen basiere und dessen Realitätsgehalt Experten und erst recht Betroffene der Breitbandunterversorgung seit Langem bezweifelten.

Bernd Rudolph meint dazu: "Heute kursieren die unterschiedlichsten Werte. Mal ist von 2 Prozent Unterversorgung die Rede, mal von 8 Prozent, mitunter gar von 15 Prozent. Wenn aber keiner die wirklichen Zahlen kennt, kann es auch keine Lösung des Problems geben."

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