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Breitband-Initiative stellt eigenen Infrastrukturatlas online

Einträge werden von den Nutzer selbst zusammengetragen
Von Marie-Anne Winter

In ihrer im Februar vorgelegten Breitbandstrategie hat die Bundesregierung als einen Schritt die Veröffentlichung eines Infrastrukturatlasses beschlossen. Darin sollen u.a. Verteiler, Kabeltrassen und Funkstandorte verzeichnet werden. Doch das Projekt unterliege den gleichen Prämissen, wie der genannte Breitbandatlas. Er soll ebenfalls auf freiwilligen Angaben der Unternehmen basieren. Die Bundesregierung hoffe auf einen hohen Qualitätsgehalt der Datensammlung und verlasse sich auf Zusagen der Firmen. Aber der Glaube scheine nicht besonders groß zu sein, was man einer entsprechenden Antwort auf die genannte Kleine Anfrage entnehmen könne. Demnach würden gesetzliche Regelungen nicht ausgeschlossen, falls Unternehmen ihre Daten nicht wie gewünscht zur Verfügung stellen.

Erfahrungen mit dem Breitbandatlas der Bundesregierung hätten Betroffene in der Vergangenheit dazu gebracht, selbst "Atlanten von unten" zu entwickeln, in die Menschen ihren Breitbandbedarf eintragen können. Es existieren eine ganze Reihe dieser Sammlungen, darunter auch der durch die Initiative gegen digitale Spaltung -geteilt.de- unterstützte Atlas www.jetztansnetz.de.

Alle sind eingeladen

Den darin enthaltenen Gedanken, selbst Daten zu sammeln und öffentlich zu machen, hat die Initiative nun weitergeführt und den Tk-Infrastrukturatlas online gestellt. Die Macher des Tk-Atlas glauben fest an einen Erfolg des Projektes. "Innerhalb von reichlich zwei Wochen haben wir schon mehr als dreihundert Einträge, ohne groß Werbung gemacht zu haben. Für die Qualität der Daten sorgt übrigens die Community, ähnlich wie bei der Wikipedia. Auch wenn letztlich nur der von uns geforderte gesetzlich garantierte Grundversorgungsanspruch ("Universaldienst") das Problem nachhaltig lösen kann, liefern wir mit unserem Tk-Atlas einen kleinen Beitrag zur Verbesserung der Lage. Interessenten sind herzlich zum Mitmachen eingeladen", sagt Rudolph und meint abschließend augenzwinkernd: "Auch die Regierung kann gern bei uns einsteigen."

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