Börsengang

Dropbox-Konkurrent Box und Tauschplattform Mega wollen an die Börse

Sowohl der Dropbox-Konkurrent Box als auch Kim Dotcoms Tauschplattform Mega wollen an die Börse. Box will bis zu 250 Millionen Dollar einsammeln.
Von Marie-Anne Winter / dpa

Der Online-Speicherdienst Box will an die Börse. Der Online-Speicherdienst Box will an die Börse.
Screenshot von box.com
Der Online-Speicherdienst Box geht an die Börse. Die Firma aus dem Silicon Valley will dabei bis zu 250 Millionen Dollar (181 Millionen Euro) einsammeln, wie aus dem Börsenprospekt hervorgeht. Als Börsenplatz wählte Box die traditionsreiche New York Stock Exchange mit ihrem Handelssaal an der Wall Street. Ein genauer Termin für den Börsenstart ist noch nicht bekannt.

US-Medien spekulieren seit einiger Zeit über einen Börsengang von Box. Vor einem Monat hatte das Unternehmen mit Graham Younger einen Topmanager des deutschen Software-Konzerns SAP abgeworben, der den weltweiten Verkauf steuern soll.

Der Online-Speicherdienst Box will an die Börse. Der Online-Speicherdienst Box will an die Börse.
Screenshot von box.com
Box konnte zwar im Ende Januar abgeschlossenen Geschäftsjahr den Umsatz auf 124 Millionen Dollar mehr als verdoppeln. Das Unternehmen fuhr jedoch gleichzeitig einen Verlust von 169 Millionen Dollar ein. In den vergangenen Jahren addierte sich das Minus dem Börsenprospekt zufolge auf gut 360 Millionen Dollar.

Starke Konkurrenz

Die 2005 gegründete Firma agiert in einem Bereich mit starker Konkurrenz: Neben dem direkten Rivalen Dropbox bieten auch viele Schwergewichte der Industrie wie Google oder Microsoft in großem Stil Speicher in der Internet-Cloud an. Box räumte im Börsenprospekt ein, dass einige Konkurrenten bekanntere Namen und dickere Budgets haben.

Das Geschäftsmodell von Box ist, die Kunden zu kostenpflichtigen Zusatz-Angeboten wie erweiterter Speicherplatz zu überreden. Derzeit zahlen rund sieben Prozent der 25 Millionen registrierten Kunden. Von 225000 Unternehmen, die Box-Dienste einsetzen, haben 34 000 zahlende Nutzer.

Der 29-Jährige Chef und Gründer von Box, Aaron Levie, hält 4,1 Prozent an der Firma. Sein Mitgründer Dylan Smith kommt auf 1,8 Prozent. Das ist weniger als sich Gründer oft an ihren Unternehmen sichern. Größter Anteilseigner ist der Risikokapitalgeber Draper Fisher Jurvetson mit einem Anteil von 25,5 Prozent. Auch insgesamt dominieren Finanzinvestoren wie U.S. Venture Partners oder General Atlantic unter den Aktionären. Box hatte zuletzt 972 Mitarbeiter.

Der größere Rivale Dropbox hatte sich im Januar laut Medienberichten mindestens 250 Millionen Dollar frisches Geld von Investoren zu einer Firmenbewertung von zehn Milliarden Dollar besorgt. Nach jüngstem Stand hat Dropbox rund 200 Millionen Nutzer und vier Millionen Firmenkunden.

Kim Dotcom wehrt sich weiterhin gegen Auslieferung

Der in den USA wegen Copyright-Verletzungen angeklagte Internet-Unternehmer Kim Dotcom will mit seiner Speicher- und Tauschplattform Mega in Neuseeland an die Börse. Der Handel könne Ende Mai beginnen, teilte Mega-Geschäftsführer Stephen Hall heute in Neuseeland mit. Das gelistete Unternehmen TRS Investments werde alle Mega-Anteile für 210 Millionen neuseeländische Dollar (129 Millionen Euro) kaufen und sich dann in Mega umbenennen. Nach Angaben des Unternehmens hat Mega sieben Millionen Nutzer.

Der gebürtige Kieler hatte vor Mega die Tauschplattform Megaupload gegründet. Die US-Behörden schlossen sie 2012 und warfen Dotcom Copyright-Verletzungen im großen Stil vor. Sie wollen ihm den Prozess machen. Dotcom lebt in Neuseeland und wehrt sich gegen die beantragte Auslieferung. Die nächste Anhörung dazu ist im Juli.

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