Google VPN jetzt auch in Deutschland: Das ist zu bedenken
Google VPN jetzt auch in Deutschland
Screenshot: teltarif.de, Quelle: google.com
In den USA ist der VPN-Dienst von Google schon vor einiger Zeit gestartet. Seit dieser Woche ist das Google One VPN auch in Deutschland erhältlich. Das Angebot wird gerne als "gratis" bezeichnet, doch ganz so kostenlos ist es nicht. Der VPN-Service kann auch nicht einzeln gebucht werden. Stattdessen wird er - wie zuvor schon in den USA - automatisch für alle Kunden freigeschaltet, die einen Tarif mit mindestens 2 TB Speicherplatz gebucht haben.
Das 2-TB-Angebot ist derzeit der größte Preisplan, den Google für Privatkunden im Angebot hat. Mit einem Monatspreis von 9,99 Euro ist der Online-Speicherdienst auch nicht unbedingt ein Schnäppchen - wenn auch der Inklusivleistung angemessen. Wer sich gleich für ein ganzes Jahr bindet, zahlt 99,99 Euro. Das entspricht einer Ersparnis von 17 Prozent gegenüber der monatlichen Zahlweise.
Der VPN-Dienst wird von Google mittlerweile offiziell als Feature in diesem Tarif genannt. Allerdings verweist der Konzern auch auf eine Einschränkung, die das Angebot derzeit noch hat: Google One VPN funktioniert im Moment nur auf Android-Smartphones, nicht aber auf dem iPhone oder iPad bzw. auf dem Computer. Vorteil unter Android ist eine tiefe Systemintegration. Apps für die anderen Plattformen sollen nachgereicht werden.
Sicher surfen am Hotspot
Google VPN jetzt auch in Deutschland
Screenshot: teltarif.de, Quelle: google.com
VPN-Dienste lassen sich beispielsweise einsetzen, um beispielsweise auch an öffentlichen Hotspots eine sichere, verschlüsselte Verbindung zur Verfügung zu haben. Allerdings muss man den VPN-Anbieter vertrauen, dass er keine sensiblen Daten abgreift. Ein weiterer Einsatzzweck ist das Vortäuschen eines anderen Standorts. Das ist beispielsweise interessant, um auf Streamingdienste zuzugreifen, die für andere Länder bestimmt sind. Die eigene IP-Adresse wird verborgen. Stattdessen kommt beim angewählten Dienst die IP des VPN-Servers an.
Die Verschlüsselung des Netzwerkverkehrs birgt aber auch Risiken und Nebenwirkungen. Zero-Rating-Dienste wie StreamOn von der Deutschen Telekom oder der Vodafone Pass greifen nicht mehr. Schließlich "weiß" der Netzbetreiber aufgrund der "umgeleiteten" Datenverbindung nicht, dass ein eigentlich im Zero-Rating-Modell enthaltener Dienst genutzt wird.
Manche Dienste - auch der von Google - bieten die Möglichkeit, einzelne Apps von der VPN-Verbindung auszuschließen. Daran muss man aber denken, und es besteht keine Garantie, dass das auch wirklich dauerhaft zuverlässig funktioniert.
So funktioniert Google One VPN
Der neue Google-Dienst kann direkt über die Google-One-App aktiviert werden. Dort wird der Punkt "Vorteile" angeklickt, das "VPN" gesucht. Unter "Details ansehen" lässt sich der Dienst schließlich auch aktivieren. Wer sichergehen möchte, dass der Netzwerkverkehr in jedem Fall über die VPN-Verbindung abgewickelt wird, kann außerdem die Option wählen, den Internet-Zugang zu sperren, wenn das VPN deaktiviert wird.
Im Gegensatz zu vielen kommerziellen VPN-Diensten ist es bei Google nicht vorgesehen, den Serverstandort zu wählen. So entfällt das Feature, den Service für Streaming-Angebote zu nutzen, die nur in bestimmten Ländern, nicht aber am eigenen Standort zugängig sind. Schlimmer noch: "Gefällt" einem Dienstleister die IP-Adresse des Google-Servers nicht, so ist dessen Service möglicherweise nicht zugänglich, wenn das VPN aktiv ist.
In einem Ratgeber lesen Sie Details zu den wichtigsten VPN-Anbietern.