"Zusammenhängendes WLAN" in Zügen und an Bahnhöfen
Verbindung getrennt: An dieser Stelle endet das ICE-WLAN und beginnt ein Bahnhofs-WLAN. Das soll sich ändern.
Bild: dpa
Die Deutsche Bahn will im Laufe des Jahres 2020 ihr
WLAN-Angebot für Reisende im Fernverkehr deutlich verbessern. "Wir
wollen unseren Kunden nahtloses Surfen ermöglichen - in den Zügen und
an den Bahnhöfen", teilte Digital-Vorstand Sabina Jeschke der
Deutschen Presse-Agentur mit. Derzeit werde ein zusammenhängendes
Netzwerk aufgebaut. Dadurch soll nach dpa-Informationen ein
einheitliches WLAN-Netz im Zug und an den Bahnhöfen entstehen, was
unterbrechungsfreies Surfen und Telefonieren möglich machen soll.
Bislang bietet die Deutsche Bahn kostenloses Internet flächendeckend
nur in ihren Fernverkehrszügen an. Aufgrund der schwierigen
technischen Umsetzung ist die WLAN-Verbindung aus Sicht vieler
Reisender aber häufig unterbrochen. Zudem können sich die Fahrgäste
an den Bahnhöfen oft nur in andere, häufig kostenpflichtige Netze
etwa von der Telekom einloggen. Dies soll sich im neuen Jahr ändern.
Bei der Qualität in den Zügen komme es aber auch auf die
Antennenmast-Infrastruktur entlang der Strecken an, die wiederum
Sache der Mobilfunkbetreiber sei, hieß es bei der Bahn.
Verbindung getrennt: An dieser Stelle endet das ICE-WLAN und beginnt ein Bahnhofs-WLAN. Das soll sich ändern.
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Zentrales Digitalisierungsvorhaben
Das Projekt ist demnach eines der zentralen Digitalisierungsvorhaben, in die der bundeseigene Konzern in den kommenden vier Jahren rund zwei Milliarden Euro investieren will. Dazu gehört nach dpa-Informationen auch die Digitalisierung des Bahnbetriebs, etwa über Sensoren in den Zügen. Weitere Vorhaben, die mit dem Geld finanziert werden sollen, wurden zunächst nicht bekannt.
"An einer radikalen Digitalisierung führt kein Weg vorbei. Nur so befördern wir die Bahn in ein neues Zeitalter und können mehr Verkehr auf die Schiene verlagern", teilte Jeschke weiter mit.
Derzeit überarbeitet die Deutsche Bahn ihre IT-Landschaft für die Betriebssysteme. Die Arbeiten betreffen auch die Bahn-App, über die etwa Handytickets gebucht werden können. In spätestens drei Jahren sollen Reisende etwa durchgängige Reiseketten buchen können, was auch die Teilstrecken abseits der Schiene betrifft.
Auch ein Spracherkennungssystem nach Vorbild von Apples "Siri" ist geplant. Zudem soll es bis spätestens Ende 2021 möglich sein, Erstattungen nach Zugverspätungen online beantragen zu können. Bislang ist dafür ein analoges Formular notwendig.
Die Deutsche Bahn hat kürzlich übrigens eine Tochterfirma gegründet. Deren Zweck ist es, den Mobilfunkern ungenutzte Glasfasern und Standorte an Bahnstrecken zu vermieten.