Mobilität

Bahn: Online-Antrag auf Entschädigung soll 2021 kommen

Die Deut­sche Bahn will es Bahn­kunden ermög­lichen, Entschä­digungen per Online-Antrag geltend zu machen. Der Service soll 2021 starten.
Von dpa /

Bahnkunden sollen Entschädigung 2021 online beantragen können Bahnkunden sollen Entschädigung 2021 online beantragen können
picture alliance/Silas Stein/dpa
Bei Verspä­tungen und Zugaus­fällen sollen Fahr­gäste der Deut­schen Bahn sich spätes­tens in zwei Jahren auch online Geld zurück holen können. Bislang benö­tigen sie ein Papier­formular.

"Spätes­tens 2021 wird es möglich sein, Fahr­gast­rechte auch online bei uns geltend zu machen. Wir bereiten unser IT-System darauf vor", sagte Konzern­chef Richard Lutz der Wochen­zeitung "Die Zeit". Nach seinen Angaben steigen die Fahr­gast­zahlen im Fern­verkehr weiter. "Dieses Jahr peilen wir über 150 Millionen Fahr­gäste an." 2018 waren es knapp 148 Millionen gewesen.

Deut­sche Bahn: Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht

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Im vergan­genen Jahr hatten 2,7 Millionen Fahr­gäste Entschä­digungen bean­tragt. Bei mindes­tens einer Stunde Verspä­tung gibt es ein Viertel des Fahr­preises zurück, ab zwei Stunden die Hälfte.

Lutz reagierte im Inter­view auf ein Ulti­matum des Bundes­verkehrs­minis­ters Andreas Scheuer. Der CSU-Poli­tiker hatte bis zum 14. November Konzepte für Verbes­serungen im Konzern verlangt, darunter auch gegen Zugaus­fälle und Verspä­tungen. "Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht", sagte Lutz. "Jeder weiß: Die Bahn wird nicht von heute auf morgen rundum besser, dafür braucht es Jahre." Die Fakten zeigten, dass der Konzern Fort­schritte mache.

Ange­sichts der Affäre um frag­würdige Bera­terver­träge kündigte der Vorstands­chef Konse­quenzen an. "Wir werden die Bera­terkosten in Deutsch­land auf maximal 100 Millionen Euro jähr­lich begrenzen. Für ein Unter­nehmen unserer Größe liegt das im Rahmen."

Wieviel Geld die Bahn bislang für Berater ausgibt, sagte Lutz nicht. Auf die Frage, ob die Bahn dafür von 2012 bis 2018 zwei Milli­arden Euro aufge­wandt habe, sagte Lutz: "Die Zahl ist erheb­lich zu hoch."

Die Deut­sche Bahn hat auch mit einem Sprach-Roboter für Fahr­plan­auskünfte expe­rimen­tiert. Die Technik soll auch in die App DB Navi­gator imple­mentiert werden. Details zu dem Thema lesen Sie in einer weiteren Meldung.

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