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Elektro-Auto laden: Apps, Lade-Karten und weitere Tipps

Das Tanken eines Verbrenner-Autos stresst: Laufend ändern sich die Preise. 20 Cent pro Tag Ände­rung sind keine Selten­heit. Wie ist das beim E-Auto?
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Zu jewei­ligen Lade­karte gehört in der Regel eine App, die meist eine Land­karte mit Lade­sta­tionen enthält. Dann gibt es auch Apps, die eine Routen­pla­nung enthalten, die anhand von Erfah­rungs­werten anderer Auto­fahrer den Strom­ver­brauch der Autos kennt und somit bei einer längeren Tour vorher­sagen kann, mit wie viel Prozent Akku­ladung man bei welcher Lade­sta­tion ankommt. Ein paar Sicher­heits­pro­zente, falls die besuchte Lade­sta­tion nicht funk­tio­nieren sollte (eher selten) oder belegt wäre (außer in Urlaubs­zeiten auch eher selten), kann man einkal­kulieren, je nach persön­lichem Geschmack.

Fast alle hier genannten Apps sind sowohl für Android als auch für iOS verfügbar. Es gibt aber auch Ausnahmen, beispiels­weise "Zeddy", die es nur für iOS (Apple) gibt.

A better Route­planner

Intelligente Routenplanung mit A Better Routeplanner. Wissen wie oft man ladden muss und wieviel bei Ankunft übrig bleibt. Intelligente Routenplanung mit A Better Routeplanner. Wissen wie oft man ladden muss und wieviel bei Ankunft übrig bleibt.
Screenshot: A Better Routeplanner / teltarif.de
Das Programm sagt, was es ist: Ein besserer Routen­planer, speziell auf die Bedürf­nisse von E-Auto­fahren abge­stimmt. Das Programm erfragt das verwen­dete E-Modell und berechnet dann nach Erfah­rungs­werten die Reich­weite und den voraus­sicht­lichen Akku­lade­stand am errech­neten Ladeort. Nehmen wir an, wir wollen von Mann­heim nach Berlin fahren, so würde das Programm Lade­stopps irgendwo bei Kirch­heim und bei Magde­burg ermit­teln, mit Anzeige der der Rest­ladung und der Rest­reich­weite, um notfalls noch einen Ausweich­punkt zu errei­chen.

Das Programm gibts in einer kosten­losen Vari­ante, zum rich­tigen Nutzen sollte ein Abon­nement gewählt werden, was bei 5 Euro pro Monat startet und monat­lich kündbar ist. Für das Smart­phone ist die App für Android oder für iOS erhält­lich.

Lidl Plus

Wer bei Lidl elektrisch laden möchte, kann das ad hoc tun oder nutzt die LidlPlus App, die eine Freischaltung erfordert. Wer bei Lidl elektrisch laden möchte, kann das ad hoc tun oder nutzt die LidlPlus App, die eine Freischaltung erfordert.
Screenshot: Henning Gajek / teltarif.de
Die Super­markt-Kette Lidl (Schwarz-Gruppe) hat vor einigen Märkten eigene Lade­sta­tionen plat­ziert. Um sie nutzen zu können, muss die Säule mit der Lidl-Plus App (für Android, für iOS) frei­geschaltet werden. Die Bezah­lung erfolgt über Lidl-Pay, wofür man sich eben­falls etwas umständ­lich regis­trieren muss. Um betrü­geri­sche Anmel­dungen zu vermeiden, beauf­tragt Lidl einen Konto-Dienst­leister, der berech­tigt ist, in das eigene Online-Banking hinein­zuschauen, ob das Konto auch exis­tiert.

Alter­nativ erlauben die Lidl-Lade­säulen auch "AdHoc" laden, indem ein QR-Code einge­scannt und den Anwei­sungen Folge geleistet wird.

EnBW-Mobi­lity+

Die vermut­lich inter­essan­teste Lade­karte derzeit bietet der Strom­kon­zern EnBW (Energie Baden-Würt­tem­berg). In Verbin­dung mit einer ADAC-Mitglied­schaft gibt es diese Lade­karte kostenlos zum "Vorteils-Tarif", den sonst nur EnBW-Energie-Kunden bekommen.

Der Bestell­pro­zess mag manchem Anwender etwas "umständ­lich" erscheinen, weil der ADAC-Vorteils-Tarif erst wirksam wird, sobald der ADAC mit einem Code "bestä­tigt" hat, dass man wirk­lich Mitglied im Auto­mobil­club ist. Als ADAC-Mitglied landet man im Vorteils-Tarif und bezahlt keine monat­liche Grund­gebühr. Auch der Versand der (ersten) Karte ist kostenlos. An der Lade­säule kann wahl­weise über die Karte oder die App bezahlt werden. Einige Autos werden an bestimmten Lade­säulen auch auto­matisch erkannt. Für ADAC-Mitglieder ist die EnBW-Ladekarte in 17 Ländern Europas interessant und günstig. Für ADAC-Mitglieder ist die EnBW-Ladekarte in 17 Ländern Europas interessant und günstig.
Screenshot: Henning Gajek / teltarif.de
EnBW unter­scheidet preis­lich zwischen "eigenen" Lade­säulen (von EnBW) und "fremden" Lade­säulen und zwischen AC und DC. Die Preise liegen 42 Cent AC (eigene 38 Cent) und 52 Cent DC (eigene 48 Cent). Beson­ders von Vorteil ist, dass die EnBW-Karte inzwi­schen in 17 Ländern Europas funk­tio­niert, u.a. Frank­reich, Spanien, Schweiz, Öster­reich, Tsche­chien, Slowakei, Däne­mark, Norwegen, Schweden zum Beispiel. Man könnte auch 2 bis 3 Cent pro kWh sparen, wenn man den EnBW-Viel­lader-Tarif buchen würde, dann kommen aber 6,99 Euro im Monat an regel­mäßiger Grund­gebühr dazu. EnBW hat übri­gens inzwi­schen zahl­reiche Lade­parks mit Über­dachung, Toiletten oder Kiosk einge­richtet.

EnBW kann beispiels­weise auch an den Hoch­leis­tungs­lade­säulen von Fastned (einem hollän­dischen Anbieter), der auch in Nord­west-Deutsch­land aktiv ist, verwendet werden. Richtig teuer bleibt die Nutzung an den euro­paweiten Lade­säulen von Ionity (79 Cent), hier gilt EWE-go als Geheim­tipp.

Zu beachten ist, dass ab einer Lade­zeit von vier Stunden ein Zuschlag von 10 Cent pro Minute berechnet wird, um zu verhin­dern, dass der Platz an der Lade­säule als "billiger Park­platz" miss­braucht wird. Diese "Blockier­gebühr" ist bei EnBW auf maximal 12 Euro pro Lade­vor­gang begrenzt.

Die passende EnBW Mobi­lity+ App gibt es für Android und für iOS.

Maingau-Auto­strom

Eine für ihre Roaming-Abkommen geschätzte Karte kommt von Maingau-Energie, die auch als Mobil­funk­anbieter im o2-Netz unter­wegs sind. Die Preise liegen hier bei aktuell 49 Cent (AC) und 59 Cent (DC) in Deutsch­land. Ist man zugleich auch Maingau-Energie-Kunde, sinkt der Preis um 10 Cent pro kWh. Das Unternehmen Maingau-Energie liefert Handytarife im o2-Netz, Gas, Strom - auch fürs Auto. Das Unternehmen Maingau-Energie liefert Handytarife im o2-Netz, Gas, Strom - auch fürs Auto.
Screenshot: Henning Gajek / teltarif.de
Die Maingau-Karte kann auch in der Schweiz, Schweden, Öster­reich, Däne­mark weiteren euro­päi­schen Ländern und sogar in Brasi­lien genutzt werden, die Preise sind dann wenige Cent höher als hier­zulande. Teurer ist nur der Strom bei Ionity, der aktuell euro­paweit 75 Cent kostet.

Über­schreitet die Lade­zeit den Wert von vier Stunden, wird auch hier ein Zuschlag von 10 Cent pro Minute berechnet, um eine Blockade der Lade­säule zu vermeiden. Die passende App "Maingau Auto­strom" liegt für Android und für iOS vor.

EWE-go

Die Standortkarte der Punktladung App von EWE-go. Die Standortkarte der Punktladung App von EWE-go.
Screenshot: Henning Gajek / teltarif.de
Der Energie und Tele­kom­muni­kations-Anbieter EWE hat auch eine Elek­tro­strom-Tochter die EWE-go. An "eigenen" Lade­stellen berechnet der Anbieter 42 Cent pro kWh (AC) oder 52 Cent für DC. An "Partner-Stationen" sind es 49 Cent für AC und 59 Cent für DC, dieser Preis gilt prak­tischer­weise auch an den sonst als "teuer" verru­fenen "Ionity"-Lade­säulen". Kleiner Nach­teil: In Süddeutsch­land wird die EWE-go Karte u.U. nicht an allen Lade­säulen akzep­tiert.

Die passende App "Punkt­ladung" kann für Android oder iOS herun­ter­geladen werden.

Zeddy

Eine Ausnahme, die es nur für iOS gibt, heißt Zeddy und ist nur für iOS erhält­lich. Gedacht ist sie Fahrer eines elek­tri­schen Modells von Renault, beispiels­weise das Modell Zoe. Man loggt sich mit den Login-Daten seines Renault-Kontos ein und wird dann über den Lade­zustand, den Standort des Fahr­zeuges und die Lade­his­torie infor­miert. Der Programm-Autor Matt Cheetham hat diese App unab­hängig von Renault program­miert. Ab und zu "ändert" Renault die Login-Prozedur, dann stellt der Autor kurz darauf eine revi­dierte Fassung ins Netz.

My Renault

Neben der Zeddy App hat Renault selbst seine "My Renault" App (für Android oder für iOS) entwi­ckelt. Manche Kunden finden diese App "umständ­licher" und manche Funk­tionen sind wohl bis heute nicht ganz ausge­reift, etwa die Vorkli­mati­sie­rung des Fahr­zeuges, damit man morgens auch im Winter in ein warmes Auto steigen kann.

Tesla

Die Tesla App ist nicht nur für Tesla-Fahrer inter­essant, sondern auch für Nutzer anderer elek­tri­scher Marken. In der App findet man beispiels­weise die Lade­sta­tionen, die schon für Fremd-Marken frei­gegeben sind und es werden von Zeit zu Zeit mehr, auch in Deutsch­land. Nach der Erst­instal­lation der App muss man ein paar Tage warten, bis Tesla alle Funk­tionen server­seitig frei­geschaltet hat. Wer bei Tesla in beispielsweise Erftstadt laden möchte, kann über die App die Nummer der örtlichen Ladestation freischalten. Wer bei Tesla in beispielsweise Erftstadt laden möchte, kann über die App die Nummer der örtlichen Ladestation freischalten.
Screenshot: Henning Gajek / teltarif.de
Warum der Strom­anbieter Ionity sich als etwas Beson­deres sieht und wie man dessen Preise im Griff behalten kann, lesen Sie auf der dritten und damit letzten Seite.

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