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Das DVB-T-Handy LG KB770 im kurzen Test

Ausgereifte Touchscreen-Steuerung, mattes Bild
Von Ralf Trautmann

Zur IFA hat LG wie berichtet ein neues DVB-T-Handy unter dem Namen KB770 vorgestellt, das in Deutschland ab November auf den Markt kommen soll. Es ist nach dem Vorgänger LG HB620T und dem Gigabyte GSmart t600 das dritte Mobiltelefon auf dem deutschen Markt für den mobilen Fernsehempfang mittels DVB-T. Wir haben das LG KB770 auf der Messe für Unterhaltungselektronik einem kurzen Test unterzogen.

LG KB770

Das Design des KB770 hat mit seinem Vorgänger nichts gemein: Beim HB620T handelte es sich um ein Klapp-Handy im RAZR-ähnlichen Stil mit einem 2-Zoll-großen Bildschirm, was das Fernsehbild auf eine relativ kleine Darstellung schrumpfen ließ. Das neue KB770 im Candybar-Format indes wartet mit einem 3-Zoll-Display auf, das schon auf den ersten Blick einen bedeutend höheren Fernsehgenuss verspricht. Bei einer Auflösung von 240 mal 400 Pixel werden 262 144 Farben dargestellt. Allerdings zeigt sich das Bild im direkten Vergleich mit dem HB620T nicht nur etwas weniger scharf sondern auch matter, die Farben wirken beim Vorgänger klarer.

Steuerung per Touchscreen

DVB-T-Handy LG KB770
Foto: LG
Mit seinen Maßen von 108 mal 54 mal 13 Millimetern bei einem Gewicht von 109 Gramm ist das Gerät sehr griffig, was für ein längere Fernsehsession ein eindeutiger Pluspunkt ist. Zum sinnvollen DVB-T-Empfang muss die Antenne des LG KB770 herausgezogen werden. Gesteuert wird das Handy neben drei Funktionstasten ausschließlich per Touchscreen. Diese Steuerung erweist sich hier als durchaus ausgereift, per Fingerdruck sind präzise Eingaben möglich. Dies wird vor allem deutlich, wenn man abseits des Fernsehempfangs zum Beispiel eine SMS über die Bildschirmtastatur schreibt.

Der Touchscreen hat jedoch einen naheliegenden Nachteil: die Fingerabdrücke bleiben auf dem Display sichtbar. Mit diesem Problem haben zwar alle Touchscreen-Handys zu kämpfen, bei einem Fernsehhandy fällt es indes besonders auf.

Beim Fernsehempfang dreht das Gerät die Bildschirmdarstellung automatisch um 90 Grad. Ein Druck auf das Display bringt die Funktionen zur Steuerung des Fernsehprogramms zum Vorschein: Hier lässt sich über die Elemente am rechten Bildschirmrand durch die Kanäle zappen. Positiv fällt auf, dass der Wechsel zu einem anderen Programm schneller erfolgt als beim Vorgänger. Auf Wunsch kann hier auch die Liste aller empfangbaren Fernsehsender geöffnet werden. Auf der linken Seite befinden sich weitere Funktionen, um zum Beispiel Informationen zum laufenden Programm abzurufen oder in den Radio-Modus zu wechseln und digitale Hörfunkprogramme zu empfangen. Zudem bietet das KB770 die Möglichkeit, einen Screenshot des laufenden Fernsehprogramms zu erzeugen, der im JPG-Format abgelegt wird.

Ausgereifte Steuerung, schlechtere Bildqualität als das HB620T

Abseits der DVB-T-Funktionalität wirkt der Menüaufbau schlicht, aber funktional, so dass auch die weiteren Funktionen des Gerätes gut erreichbar sind. Das LG KB770 bietet über den Fernsehempfang hinaus zum Beispiel noch eine 3-Megapixel-Kamera sowie die schnelle Datenübertragung per UMTS inklusive des Daten-Turbos HSDPA mit einer maximalen Downloadgeschwindigkeit von bis zu 7,2 MBit/s, die wir auf der Messe leider nicht testen konnten.

Alles in allem wirkt das LG KB770 vor allem hinsichtlich der Steuerung sehr ausgereift. In Bezug auf die Darstellung fällt zum einem das bedeutend größere Display im Vergleich zum Vorgänger positiv auf, allerdings auch die etwas schlechtere Bildqualität. Da das LG KB770 allerdings erst im November auf den Markt kommt, wird LG hier vielleicht noch etwas nachbessern.

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