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MagentaTV-Boxen: Telekom setzt künftig auf OTT statt IPTV

Magenta TV der Telekom läuft in einem eigenen VPN der Telekom. Für noma­dische Nutzung oder über andere Internet-Provider kann das unprak­tisch sein.
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Gerüchte gab es schon länger. Ein Spre­cher der Telekom hat gegen­über teltarif.de nun bestä­tigt, dass „die Vermark­tung des Media Recei­vers 401 und der MagentaTV-Box demnächst einge­stellt wird. Die Receiver-Modelle MR201 und 601 sollen weiter erhält­lich sein.

Media Receiver 401 mit Fest­platte

MagentaTV Receiver MR401 und TV Box werden nicht mehr vermarktet MagentaTV Receiver MR401 und TV Box werden nicht mehr vermarktet
Foto/Logo: Telekom, Montage: teltarif.de
Den Media-Receiver 401 gibt es schon länger, ihn schätzen die Nutzer wegen der einge­bauten Fest­platte, die Hard­ware gilt unter Kennern als etwas „gemüt­lich“. Künftig will die Deut­sche Telekom ihren Schwer­punkt auf „MagentaTV One" setzen, die Android basierte Set-Top-Box. Sie kostet einmalig 169 Euro (Kauf­preis) oder aktuell 1 Euro im Monat (sonst 5 Euro) Gerä­temiete.

Vorteile für die Telekom und bestimmte Nutzer

Der Wechsel hat für die Telekom durchaus Vorteile, wie der Spre­cher bestä­tigte. Die "One" ist flexi­bler und deut­lich schneller. Sollte die Telekom neue Ange­bote ins MagentaTV Programm aufnehmen, seien Apps dafür relativ schnell verfügbar. In der Tat: Nach dem Start der Koope­ration mit Disney+ hatte es knapp ein Jahr gedauert, bis in den bishe­rigen MR-Recei­vern die passende App entwi­ckelt, getestet und frei­gegeben war.

MR401: Eigene Fest­platte

Ein Haupt­vor­teil des von Tatung in Taiwan produ­zierten MR401 ist die einge­baute Fest­platte, die es erlaubt, Sendungen nach eigenem Geschmack aufzu­nehmen und wieder­zugeben. Wählt man die SD-Auflö­sung, kann man Filme des Privat­fern­sehens beim Anschauen auch vorspulen, um beispiels­weise die häufigen Werbe­unter­bre­chungen zu über­springen. Bei HD-Auflö­sung geht das durch die Einschrän­kungen von HD+ bei vielen privaten Anbie­tern nicht.

Die Magenta TV One Box läuft „OTT“ (over the Top), kann also über jeden belie­bigen Internet-Anbieter genutzt werden, das Aufzeichnen von Filmen erfolgt über den MagentaCloud-Spei­cher.

Noch kein UHD

Wenn auch die neue Magenta One Box flexi­bler sein kann, sind mit ihr Sender in UHD-Auflö­sung (Ultra High Defi­nition oder 4K) oder die Pakete des Bezahl­sen­ders „Sky“ noch nicht verfügbar. Daran arbeite die Telekom "mit Hoch­druck“. Ein wich­tiges Datum für UHD soll die Fußball-Welt­meis­ter­schaft Ende November in Katar sein.

Bishe­riges MagentaTV im VPN

Wer MagentaTV über die klas­sischen Receiver schauen will, befindet sich in einem VPN der Telekom. Das spüren Kunden von Telekom-Hybrid, bei dem das VPN nur über das Fest­netz der Telekom verfügbar ist. Das können dann durchaus nur 16 MBit/s im Down­load sein. Das reicht für das Schauen eines Programms in HD-Auflö­sung oder das Aufnehmen des einen und Schauen des anderen Programmes in SD-Auflö­sung.

Alt-Geräte bleiben voll funk­tions­fähig

Während ängst­liche Naturen schon über die Einstel­lung des in einem VPN der Telekom laufenden MagentaTV-Ange­botes über die Receiver speku­lieren, betont die Telekom, dass vorhan­dene Nutzer der MagentaTV Box und des Media Recei­vers 401 ihre Geräte weiter problemlos nutzen können. Die Media Receiver 201 und 601 sollen weiter im Programm bleiben. Fans der Video-Set-Top-Box AppleTV 4k können im Apps­tore die MagentaTV-App herun­ter­laden und dann eben­falls MagentaTV empfangen. Das Apple TV gibts auch über die Vertriebs­wege der Telekom in den spezia­lisierten Shops und Märkten.

Auch inter­essant: Große Anbieter wie Google oder Netflix müssen bald eine Daten-Maut für die Nutzung des Inter­nets zahlen.

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