Handy-Fernsehen

Das Fernseh-Handy GSmart t600 von Gigabyte im Test

Mobiler Fernseher mit Smartphone-Qualitäten
Von Marie-Anne Winter

Das Handy-Fernsehen ist tot - es lebe das Fernsehen auf dem Handy! So oder ähnlich möchte man ausrufen, wenn man ein Handy mit DVB-T-Empfang in der Hand hält. Denn warum sollte man auf einen eigenen Handy-Standard fürs Fernsehen warten, wenn es mit den vorhandenen Möglichkeiten auch schon ganz prima funktioniert? Vermutlich hat sich DVB-H damit erledigt, wenn auch der Handy-TV-Lizenznehmer Mobile 3.0 das noch nicht zugeben will.

Wie wir in unserem Test des LG-Handys HB620T festgestellt haben, ist der DVB-T-Empfang mit dem Handy nicht unbedingt schlechter als mit einer dafür vorgesehenen Laptop-Karte. Auch das zweite DVB-T-Handy, das in Deutschland bei Vodafone erhältlich ist, bestätigte diesen Eindruck. Es handelt sich um das GSmart t600 von Gigabyte, das wir Ihnen schon kurz in unserer Übersicht über mobile DVB-T-Geräte vorgestellt haben. GSmart Vollbildmodus
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Zwar ist der Start der Fernsehfunktion nicht ganz so bequem wie bei dem LG-Gerät, man muss die Fernsehfunktion über das Windows-Startmenü auswählen, aber das Ergebnis überzeugt: Das Bild ist scharf, detailreich und die Farben sind weder verwaschen, noch zu knallig, sondern genau richtig. Außerdem ist das Display des GSmart größer als bei dem LG-Gerät - im Vollbildmodus wird das Gerät quer gehalten. Während das LG-Gerät nur eine Auflösung von 240 mal 320 Pixel bietet, löst das GSmart 640 mal 480 Pixel auf - das macht schon einen ganz anderen Eindruck. Als Nachteil könnte man nur empfinden, dass man das Gerät irgendwo anlehnen muss, wenn man es nicht in der Hand halten will - während man den hübschen flachen LG-Folder zum Fernsehen einfach halb aufgeklappt auf den Tisch legen kann. Bei beiden Geräten fiel übrigens auf, dass sie im Fernsehbetrieb ganz schön warm wurden.

Nicht immer zuende gedacht

Ein echter Schwachpunkt beim Vollbildmodus ist allerdings, dass man weder die Lautstärke verändern, noch den Sender wechseln kann. Man muss erst wieder auf die kleinere Darstellung zurückschalten, in der die entsprechenden Funktionstasten auf dem Display zu sehen sind. Hier scheint man bei Gigabyte nicht wirklich nachgedacht zu haben - es funktioniert zwar alles irgendwie, aber keineswegs intuitiv und man muss doch relativ oft erst einmal herumprobieren, bevor man das gewünschte Ergebnis erhält. Das gilt auch für den Sender-Suchlauf: Dieser startet nicht automatisch, wie das beim HB620T der Fall ist, sondern muss manuell gestartet werden.

Dafür überzeugte uns der Ton. Während es beim LG-Gerät insbesondere draußen schwierig wurde, einer Sendung ohne Headset zu folgen, war das beim GSmart noch ganz gut möglich. Auch der Sound beim Radio- und Musikhören hinterließ einen guten Eindruck. Etwas befremdlich war anfangs, dass sich die Antenne komplett aus dem Gerät herausziehen lässt - an ihrer Stelle kann auch der Stylus für den Touchscreen untergebracht werden. Dieser funktioniert zur Not auch als Antenne - aber zum Fernsehen ist die eigentliche Antenne schon besser. In Berlin war der Empfang auch in geschlossenen Räumen ganz gut, zumindest, wenn man sich nicht allzuweit vom Fenster entfernte. Beim Suchlauf fand das Handy auf Anhieb allerdings nur 14 Sender - in Berlin werden aber deutlich mehr Kanäle per DVB-T ausgestrahlt. Im Gegensatz zum Fernseh-Handy von LG unterstützt das GSmart nicht nur den UHF-Empfang, sondern auch VHF. Allerdings sollen die wenigen Kanäle, die in einigen Regionen Deutschlands im VHF-Band übertragen werden, ohnehin nach und nach ins UHF-Band umziehen. Bei einem weiteren Suchlauf an anderer Stelle fand das Gerät allerdings wie erwartet mehr als 20 Kanäle.

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