Stellenabbau

Betriebsbedingte Kündigungen bei T-Systems

Deutsche Telekom startet im September mit Abfindungsprogramm
Von dpa / Anja Zimmermann

Bei der Deutschen Telekom drohen erstmals in größerem Umfang betriebsbedingte Kündigungen. Die Geschäftskundensparte T-Systems startet im September ein Abfindungsprogramm in Deutschland, teilte die Deutsche Telekom heute in Bonn mit. Konzern-Personalvorstand Thomas Sattelberger schließt in dem Zusammenhang betriebsbedingte Kündigungen nicht aus. "Sollten die sozialverträglichen Maßnahmen allerdings nicht ausreichen, kann ich in letzter Konsequenz betriebsbedingte Kündigungen nicht ausschließen", sagte er in einer Mitteilung. In der Geschäftskundensparte sollen nach früheren Aussagen von T-Systems-Chef Reinhard Clemens jedes Jahr 3 000 bis 4 000 Stellen wegfallen.

Die Höhe der geplanten Abfindungen richteten sich nach Alter und Betriebszugehörigkeit. Das Angebot gelte für Mitarbeiter mit und ohne Führungsaufgaben. "Angesichts des Umfangs der notwendigen Veränderungen ist das Abfindungsprogramm für die Beschäftigten eine überlegenswerte, faire und sehr schnell zu ergreifende Alternative", ergänzte T-Systems-Personalchef Matthias Schuster. Bis zum Februar 2009 könnten die Mitarbeiter von dem Angebot Gebrauch machen. Der Stellenabbau sei Teil des laufenden Sparprogramms, mit dem T-Systems seine Kosten bis zum Jahr 2010 um rund 800 Millionen Euro senken will.

Wie viele Stellen genau wegfallen werden, hänge von der Geschäftsentwicklung in diesem Jahr sowie möglichen Zu- und Verkäufen bis zum Jahr 2010 ab, berichtete die Rheinische Post unter Berufung auf die Telekom. Die Geschäftskundensparte leidet nach Einschätzung von Branchenkennern unter einem harten Wettbewerb, in dem sich das Unternehmen mit seiner Kostenstruktur im Hintertreffen sieht. Um wettbewerbsfähige Preise bieten zu können, ging T-Systems unter anderem eine Kooperation mit dem amerikanisch-indischen Konzern Cognizant Technology [Link entfernt] ein. Im Jahr 2007 erwirtschaftete T-Systems mit rund 56 500 Mitarbeitern einen Umsatz von zwölf Milliarden Euro.

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