Mail-Flat

Mobile E-Mail-Flatrate mit kleinen Schwächen

Der neue T-Mobile-Service im teltarif-Test
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Aufgrund des verwendeten Mail-Filters passierte es im Test, dass unsauber codierte HTML-Mails beim mobilen Teilnehmer entweder nicht oder nicht vollständig ankommen. Das ist einerseits ärgerlich, wer aber zum Beispiel ein Handy mit einem Java-E-Mail-Client sein eigen nennt, könnte mit HTML-Mails, die Bilder und Grafiken enthalten können, ohnehin nicht viel anfangen. Korrekt codierte HTML-Mails enthalten den Textteil nochmals als Klartext und sollten daher lesbar sein. Mitunter wurden diese Mails im Test als "Endlos-Bandwurm-Text" angezeigt. Das Unternehmen o3sis, welches die Plattform für T-Mobile programmiert hat, versuchte nach eigener Aussage, das Problem nachzuvollziehen. Die Tests dauern noch an.

Wie am Rande der CeBIT zu erfahren war, hält das dem Angebot zu Grunde liegende Mail-System von o3sis noch einige Funktionen bereit, die bei T-Mobile noch nicht implementiert wurden, etwa eine Adressbuch-Synchronisation über SyncML oder eine SMS-Alarmierung beim Eintreffen neuer elektronischer Post. Letztere soll in einem späteren Update bei T-Mobile noch kommen, wobei man beim Netzbetreiber zu Bedenken gibt, dass es wenig Sinn machen würde, jede einzelne Mail per SMS zu alarmieren, ohne Rücksicht darauf, ob sie erwünscht oder wichtig ist. Wahrscheinlich wird nur die jeweils erste neue Mail seit dem letzten Abruf signalisiert oder bestimmte Kriterien (zum Beispiel bestimmtes Schlüsselwort im Absender oder im Betreff) lösen eine SMS aus. Entschieden ist das aber noch nicht.

Die derzeit fehlende SMS-Signalisierung ist nicht weiter schlimm, denn viele E-Mail-Programme in den Handys erlauben den automatischen Abruf in gewissen Zeit-Intervallen. Da es sich um eine Flatrate handelt, ist es unerheblich, ob man einmal oder mehrmals am Tag seine elektronische Post abruft. Alle E-Mails, egal, ob sie schon am Handy gelesen wurden oder nicht, können über das Web-Interface erreicht werden, welches ebenfalls unter www.t-mobile.de/email zu erreichen ist. Hier werden alle Anhänge mit übertragen und können auch verschickt werden. Eine einzelne Mail darf maximal 20 MB groß sein.

Bestehende Mail-Adressen können mit eingebunden werden

Wer seine bereits bestehende E-Mail-Adresse verwenden möchte, kann bis zu fünf Mail-Konten in das System einbinden. Die externen Postfächer müssen via POP3 oder IMAP4 erreichbar sein. Dabei kann der Nutzer entscheiden, ob die Original-Postfächer beim Abruf oder manuell oder gar nicht gelöscht werden sollen. Die gängigsten Anbieter wie z.B. T-Online, GMX, web.de etc. hat T-Mobile bereits vorkonfiguriert. Hier reicht es, den Benutzernamen und das Passwort einzugeben. Andere Dienste müssen vollständig konfiguriert werden und funktionieren ebenfalls, wie unser Test am Beispiel eines Kontos bei o2online gezeigt hat.

Auf Wunsch werden eigene Mails wahlweise mit dem Absender des abgerufenen Kontos verschickt. Dazu muss eine entsprechende E-Mail von T-Mobile mit einem Verifizierungslink bestätigt werden. Wer aber über den E-Mail-Dienst der Telekom-Mobilfunktochter beispielsweise eine Mail mit GMX-Absender-Adresse verschickt, muss bedenken, dass diese Mail über den SMTP-Server von T-Mobile verschickt wird. Scharf eingestellte Spam-Filter könnten die Annahme einer solchen Mail verweigern oder die Post oder ins Spam-Filter des Empfängers umleiten.

Empfehlenswert ist die Aktivierung des von T-Mobile angebotenen Spam-Filters. Einige unerwünschte Mails kommen aber dennoch durch. Über die Web-Oberfläche verschickte Post enthalten eine Fußzeile mit dem Text "T-Mobile - einfach näher", die vom Kunden nicht entfernt werden kann. Abseits dessen ist die Nutzung eigener Signaturen möglich.

Fazit

Mit einem Monatspreis von 3,95 Euro kommt T-Mobile dem Wunsch nach bezahlbarer E-Mail-Nutzung auf dem Handy entgegen. Positiv ist, dass der Dienst auch von Prepaid-Kunden genutzt werden kann. Das Abschneiden der Dateianhänge macht auf den meisten Handys Sinn. Profis, die mit dem Laptop ins Internet gehen und die kompletten Mails laden möchten, sollten über ein entsprechendes Datenpaket nachdenken.

Erfreulich ist auch, dass die E-Mail-Flatrate nach drei Monaten wieder gekündigt werden kann, wenn man diese nicht mehr nutzt. Ob dabei auch die eingerichtete E-Mail-Adresse "verloren geht", ist noch nicht bekannt. Kleine Unschönheiten wie der Umgang mit HTML-Mails oder fehlende Zeilenvorschübe (Carriage Return / Linefeed) werden hoffentlich in Kurze repariert sein.

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