DSL-frei

Günstige Zwei-Wege-Lösungen für Internet-via-Satellit

Deutschlandweit sind nun Breitbandverbindungen ohne Telefon möglich
Von Ralf Trautmann / Thorsten Neuhetzki

Auch der europäische Marktführer bei Satelliten-Verbindungen zum Endkunden mischt sich nun intensiv in den Zwei-Wege-Internetmarkt ein: Am Rande der CeBIT präsentierte die in Luxemburg ansässige SES Astra zusammen mit ihrem ersten Partner Filiago ein ähnliches System mit ähnliches Preisen. Logischerweise setzt Astra dabei nicht auf die Satelliten seines Mitbewerbers, sondern bietet seinen Wholesale-Anbietern ein eigenes System ein, das nach eigenen Angaben weltweit auf allen Satelliten der SES laufen kann und enorme Kapazitäten auf den Satelliten ermögliche.

Für den Kunden bedeutet dieses, dass er beim ersten Astra-Partner Filiago folgende Angebote buchen kann: Bei einem Downstream von 256 kBit/s und Upstream von 64 kBit/s werden monatlich 29,95 Euro fällig, wer zwei Jahre vorab zahlt, der zahlt nur noch 19,95 Euro. Die doppelte Bandbreite kostet 39,95 Euro bzw. 29,95 Euro und wer mit 1024 kBit/s Down- und 256 kBit/s Upstream surfen möchte, der zahlt 49,95 Euro bzw. 39,95 Euro. Hinzu kommen Einrichtungskosten von 99,95 Euro. Auf Wunsch baut ein Techniker für 130 Euro die Satellitenanlage auf. Aufgrund der geringen Sendeleistung von nur 500 Milliwatt könne das aber theoretisch auch der Kunde selber machen, betonten die beiden Firmen eine der Innovationen an diesem System.

Weitere Kosten entstehen für die spezielle sendefähige Satellitenschüssel. Bei einer vorgegebenen Vertragslaufzeit von zwei Jahren kostet die Anlage bei Kauf einmalig 319,95 Euro. Wem das zu viel ist kann die Schüssel für monatlich 9,95 Euro leasen.

Astra2Connect kann prinzipiell auch über andere Provider angeboten werden, betonen die Provider. Bei Filiago handelt es sich lediglich um den ersten Partner, der ab sofort Verträge entgegen nimmt und zum 2. April schaltet. Abseits des reinen IP-Angebots mit den jeweiligen Bandbreiten will Astra auch die Möglichkeit des IPTV über dieses Angebot anbieten. Das bedeutet, dass Kunden mit 256 kBit/s auch Fernsehen per IPTV schauen können, sofern es diesbezüglich Angebote gibt. TV kann über die Schüssel theoretisch auch geschaut werden, allerdings wird für das Angebot die für den deutschen TV-Markt unbedeutende Position 23,5 Grad Ost genutzt, so dass aktuell für den Fernsehempfang eine zweite Schüssel aufgestellt werden muss.

Einschätzung: Bundesweites Breitband-Internet möglich

Welches der beiden neuen Angebote am Ende das Rennen macht, muss abgewartet werden. Positiv zu bemerken ist aber, dass es mit diesen Angeboten nun auch breitbandiges Internet ohne leitungsbasierten Rückkanal in ganz Deutschland gibt. Die Tarife, vor allem auf der Seite der Einrichtung, sind gegenüber dem klassischen DSL deutlich höher. Allerdings dürften Vielnutzer dennoch sparen. Neben Geld vor allem auch Zeit bei ihren Downloads. Das nun zwei Angebote nahezu gleichzeitig auf den Markt drängen kann dem Wettberwerbsgedanken nur gut tun und motiviert eventuell weitere Provider zu Partnerschaften mit Eutelsat oder Astra.

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