Vodafone: Mehr Umsatz dank Glasfaser und Roaming
Der Telekommunikationskonzern Vodafone hat seine Quartalszahlen vorgelegt. Und die sehen für das Unternehmen gut aus.
Ursachen seien die "hohe Nachfrage nach Glasfaser-Anschlüssen" und die langsam wieder anziehenden Roaming-Einnahmen, die der Deutschlandtochter des britischen Unternehmens etwas mehr Geld in die Kasse gespült haben.
Service-Umsatz plus 1,4 Prozent
Hannes Ametsreiter freut sich über gute Quartalszahlen
Foto: Vodafone
Im ersten Quartal des neuen Geschäftsjahres 2021/22 stieg der für die Branche wichtige Service-Umsatz (was die Kunden so für Verträge und Optionen regelmäßig ausgeben) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 1,4 Prozent auf 2,87 Milliarden Euro, wie das Unternehmen heute mitteilte.
Diese Werte hatten auch Analysten schon vermutet. "Weit mehr als die Hälfte der Neukunden entscheidet sich für 250 MBit/s oder mehr. Und das treibt unser Wachstum", freut sich Hannes Ametsreiter, Chef von Vodafone in Deutschland. Nicht verraten wollte er den tatsächlichen Gewinn.
Festnetz plus 0,6 Prozent
Der Service-Umsatz im Festnetzbereich - und dazu auch die echten oder mit Koaxkabel kombinierten Glasfaser-Anschlüsse - ging dabei leicht um 0,6 Prozent auf 1,62 Milliarden Euro hoch. Auch im Mobilfunkgeschäft erholten sich die Erlöse, weil Menschen wieder vermehrt reisen können. Dadurch steigen die Roaming-Umsätze, die in der Corona-Pandemie branchenweit weggefallen waren.
Zum Thema 5G teilte Vodafone Deutschland mit, die 5. Generation bereits 25 Millionen Menschen anbieten zu können (aber nicht alle sind Kunden bei Vodafone). Bis Jahresende will Vodafone sein 5G-Netz durch weiteren Netzausbau für rechnerisch 30 Millionen Menschen zugänglich machen (wenn alle versorgbaren Kunden bei Vodafone Verträge abschließen würden).
Gigabit ist gefragt
Vodafone gibt stolz bekannt, dass "Gigabit" (also schnelle Internetzugänge im Festnetz) für 22,5 Millionen Menschen zur Verfügung stünde. Vodafone hat viel Geld für den Kauf der Kabel-TV-Netze von Kabel-Deutschland und Unitymedia ausgegeben, um seine Kunden direkter ohne den Umweg über gemietete Leitungen z.B. der Telekom versorgen zu können.
Im Festnetz seien 33.000 neue "Kabelglasfaser"-Kunden gewonnen worden, was insgesamt 8,2 Millionen Kunden bedeutet. Unter "Kabelglasfaser" versteht Vodafone das um Glasfaserstrecken aufgerüstete TV-Koaxkabelnetz. Langfristig dürften die verbliebenen Koaxkabel weitgehend gegen echte Glasfaser ausgetauscht werden müssen.
60 Millionen SIM-Karten
Im Mobilfunk sei die Anzahl der aktiven SIM-Karten um 1,5 Millionen auf fast 60 Millionen gewachsen, womit Vodafone die Marktführerschaft für sich beansprucht. Nicht alle Karten werden von Menschen genutzt, viele Karten stecken auch in Sensoren oder Trackern, etwa um den Verbleib von wertvollen Gütern zu beobachten oder in Autos, um Sicherheits- und Navigationssysteme zu versorgen oder den vorgeschriebenen EU-Notruf zu realisieren.
Trotz aller Meldungen über untergeschobene Verträge oder hakeligen Kundenservice habe der Mobilfunk von Vodafone die höchste Kundenloyalität in der Firmengeschichte erfahren. Der Service-Umsatz im Mobilfunk sei um 2,3 Prozent auf 1,25 Milliarden Euro gestiegen.