Warnung vor UKW-Abschaltung: DAB+ kein Ersatz?
UKW-Radios werden weiter gebraucht
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Deutschlands führender Betreiber von
Radio-Sendeanlagen warnt vor der völligen Abschaltung der UKW-Technik
zugunsten von DAB+. "Am Ende ist DAB+ eine Brückentechnologie: Ende
der 2030er, in den 2040er Jahren wird es in der Masse bloß noch
Streaming geben", sagte der Geschäftsführer von Uplink Network,
Michael Radomski, in Düsseldorf der Deutschen Presse-Agentur.
Sein Unternehmen betreibt 800 UKW-Sender und zehn DAB+-Sender. UKW und DAB+ seien kompatibel und hätten verschiedene Stärken, so Radomski. Für kleinere Sendegebiete von Privatsendern sei UKW ideal. DAB+ habe seine Stärke in der großen überregionalen Reichweite. "Wenn eine Entweder-Oder-Politik gemacht wird, dann ist es eine Bedrohung der Medienvielfalt und der Medienpluralität in Deutschland."
UKW wegen teurer Energie abschalten?
UKW-Radios werden weiter gebraucht
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Seit Jahren gibt es eine Debatte um eine zeitnahe Abschaltung der
Ultrakurzwelle. Zu Beginn der Woche hatte Deutschlandradio-Intendant
Stefan Raue betont, dies sei durch die Energieverteuerung zu einem
immer drängenderen Thema geworden: "Wir werden uns auf Dauer zwei
terrestrische Verbreitungswege nicht leisten können. Die Zeichen
stehen deutlicher darauf als noch vor zwei, drei Jahren." Raue hatte
auf die "aktuellen Krisen und die immensen Preissteigerungen"
verwiesen und UKW als "Energiefress-Maschine" bezeichnet.
Radomski konterte: "Es werden immer ganz viele Argumente angeführt, warum DAB+ besser wäre. Aber viele Antworten auf offene Fragen gibt uns ja der Markt. Wenn DAB+ so vorteilhaft wäre, dann würden die Leute doch von selber alle ihr UKW-Radio wegschmeißen und DAB+-Radios kaufen und kein UKW mehr hören. Aber das Gegenteil ist der Fall." Die Senderbetreiber nutzten auch Möglichkeiten, die Energiekosten für UKW zu senken. Der Uplink-Network-Chef betonte zugleich, seine Firma sei völlig technologieoffen. "Wir bauen derzeit viele DAB+-Anlagen."
Dennoch sei ein vorschnelles UKW-Aus nicht sinnvoll, auch mit Blick auf Anforderungen des Katastrophenschutzes, so Radomski. "Wir haben je nach verschiedenen Studien 90 bis 150 Millionen UKW-Radios im Markt, die laufen. Selbst die Bundesregierung empfiehlt für den Krisenfall, dass man neben Wasser, Mehl und Trockennahrung ein batteriebetriebenes UKW-Radio zuhause haben sollte. Nie wieder wird ein Medium in Deutschland die technische und tatsächliche Reichweite haben wie UKW. Nie wieder. DAB+ kann nicht im Ansatz daran reichen."
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