Rundfunk

Terrestrik: MDR plant Teilrückzug aus UKW & DVB-T2 HD

Der MDR will bei der terres­tri­schen Verbrei­tung von Fern­sehen und Radio sparen. Zahl­reiche UKW-Frequenzen sollen außer Betrieb gehen, auch bei DVB-T2 HD wird gespart.
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Beim Mittel­deut­schen Rund­funk (MDR) soll es in den kommenden Jahren wie bei keiner anderen ARD-Anstalt Einschnitte bei der terres­tri­schen Verbrei­tung von Radio und Fern­sehen geben. Dies berichten über­ein­stim­mend die Säch­sische Zeitung und die Leip­ziger Volks­zei­tung.

37 UKW-Frequenzen gehen außer Betrieb

Der MDR baut DAB+ aus Der MDR baut DAB+ aus und schaltet UKW-Frequenzen ab
Foto: MDR
Einen Teil­rückzug gibt es etwa beim analogen UKW-Radio. So soll ab 2025 auf 37 der aktuell 173 UKW-Frequenzen verzichtet werden. Es handelt sich hierbei eher um leis­tungs­schwache Füll­sender und unwirt­schaft­liche Anlagen, während ein Grund­netz über starke Sender bestehen bleibt. Das Jugend­radio Sputnik soll künftig aller­dings gar nicht mehr auf UKW zu hören sein, der MDR plant die Abschal­tung der acht Frequenzen in Sachsen-Anhalt, die zum Teil auch noch Sachsen (zum Beispiel den Groß­raum Leipzig) mit versorgen, für 2026. Die flächen­deckende, terres­tri­sche Radio-Verbrei­tung soll beim MDR künftig vorrangig digital über DAB+ statt­finden. Hier ist ein weiterer Netz­ausbau vorge­sehen.

DVB-T2 HD: Rückzug auf dem Land

Einspa­rungen seien auch bei der Fernseh-Terrestrik mit der Tech­nologie DVB-T2 HD geplant. Hier sollen teure Anlagen in Gebieten abge­schaltet werden, in denen es ohnehin nur wenige Zuschauer über Antenne gibt. Das könnte also alle Regionen außer­halb der Ballungs­räume betreffen, in denen das private Angebot von freenet TV nicht zusätz­lich empfangbar ist.

Zugleich kündigte der MDR weitere Einspa­rungen im Audio­bereich an. So will man in den einzelnen Hörfunk­wellen insbe­son­dere am Abend gemein­same Ange­bote der ARD nutzen und mit gestalten. Für 2025 wird darüber hinaus eine gemein­same Abend­gestal­tung der MDR1-Landes­wellen ange­strebt, die zu einem bundes­weiten ARD-Angebot entwi­ckelt werden soll, das dann auch andere Rund­funk­anstalten über­nehmen können. Auch die Zahl der Podcasts soll redu­ziert werden.

160 Millionen Euro weniger

Nach eigenen Angaben muss der MDR mit Stand­orten in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen in der Beitrags­periode von 2025 bis 2028 mit rund 160 Millionen Euro weniger auskommen. Die bei der dafür zustän­digen Kommis­sion zur Ermitt­lung des Finanz­bedarfs der Rund­funk­anstalten (KEF) ange­mel­dete Summe sei um zwei Drittel gekürzt worden.

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