DAB+: Netzausbau und neue Programme
In Sachsen-Anhalt soll das Digitalradio DAB+ ausgebaut werden. In diesem Jahr unternimmt die VMG Medien mit ihrer stärksten Marke Radio SAW aus ihrer Sicht "bedeutende Schritte", um sich digital noch besser aufzustellen. "Wir investieren unter anderem umfassend in die technische Infrastruktur des DAB+ Netzes", erklärt Harold Grönke, Geschäftsführer und Programmdirektor im sachsen-anhaltischen Medienunternehmen mit Hauptsitz in Magdeburg.
DAB+-Start in der Altmark und Leistungserhöhungen
Radio SAW aus Sachsen-Anhalt sendet via DAB+ jetzt auch in Niedersachsen
Foto: Radio SAW
Aktuell laufen die Vorbereitungen für den digitalen Sendestart in der Altmark, der im Herbst geplant ist. "Nach vielen Jahren des Verhandelns haben wir gemeinsam mit dem Funkhaus Halle und der Medienanstalt Sachsen-Anhalt die Sicherheit für diese Investition im ländlichen Raum geschaffen. Die Media Broadcast ist bereits dabei, den Aufbau und Betrieb der Sendetechnik am Standort Dequede anzugehen", so Grönke.
Darüber hinaus wird auch ins bereits bestehende Sendernetz investiert: Durch Leistungsverdopplung an drei Hauptsenderstandorten erhöht sich die technische Reichweite sowohl geografisch als auch qualitativ: Funklöcher werden geschlossen und vor allem der Empfang innerhalb von Gebäuden wird optimiert – auch hier ist das Planungsziel der Herbst dieses Jahres.
Seit 7. August ist Radio SAW bereits im brandneuen niedersächsischen DAB+-Netz zu hören. Auf den Kanälen 11B vom Standort Braunschweig (Broitzem) und auf dem Kanal 7D vom Standort Göttingen (Osterode) ist das für den Harz und Niedersachsen regionalisierte Radio-SAW-Programm nun auch im Nachbarland in digitaler Antennenqualität zu empfangen. Harold Grönke freut sich: "So können zum Jahresende zirka 500.000 Hörer unsere Programme entweder besser oder erstmalig per DAB+ empfangen."
Apollo Radio baut DAB+-Reichweite aus
Apollo Radio hat unterdessen seinen Sendebetrieb in den lokalen DAB+-Multiplexen für Chemnitz (Kanal 5B), Dresden (Kanal 11A) und Freiberg (Kanal 0D) aufgenommen. Darüber informiert das Spartenprogramm für Smooth Jazz und Klassik auf seiner Webseite. Im Leipziger Multiplex im Kanal 6C war das Programm bisher bereits zu empfangen.
DAB+: FFH bestätigt Interesse an Verbreitung von 80er-Radio harmony in NRW
Die hessische FFH-Mediengruppe hat ihr Interesse an einer Expansion nach Nordrhein-Westfalen bekräftigt: "Unsere Absicht das '80er-Radio harmony' via DAB+ in NRW verbreiten zu wollen, können wir bestätigen", teilt eine FFH-Sprecherin gegenüber teltarif.de mit. Allerdings: "Bereits spruchreife Vereinbarungen gibt es dafür im Moment weder für NRW noch für andere Bundesländer".
Vor wenigen Tagen wurden Programmanbieter über bevorstehende Änderungen im landesweiten Digitalradio-Bouquet "Mein NRW DAB+" (Kanal 9D) informiert. Demnach sollen bigFM und 80er-Radio harmony die Programme Zound 1 Mix und Zound 1 Max ersetzen. Zuerst hatte das Online-Magazin Radiowoche über die Veränderungen berichtet.
Radio Wellenrausch kündigt Sendestart für Herbst an
Ende vergangenen Jahres erhielt Radio Wellenrausch zeitgleich mit Radio Flensburg grünes Licht für den Sendestart auf DAB+ in Schleswig-Holstein. Als die digitalen Sendernetze für private Programmanbieter im nördlichsten deutschen Bundesland Ende März starteten, war Radio Wellenrausch aber nicht dabei.
Nicht einmal Testsendungen strahlte der neue Veranstalter bislang aus. Hinter den Kulissen wird aber offenbar am Aufbau des Programms gearbeitet. Wie Radio Wellenrausch auf seiner Webseite ankündigt, ist der Sendestart für den kommenden Herbst geplant. Ein genaues Datum nennt der Veranstalter noch nicht.
NDR erweitert Sendernetz in Niedersachsen
Der Norddeutsche Rundfunk konnte in dieser Woche eine neue Sendeanlage für DAB+ in Niedersachsen in Betrieb nehmen. Vom Standort Süntel im Weserbergland wird im Kanal 7A mit einer Strahhlungsleistung von 2,5 kW gesendet. Dadurch verbessert sich der digitale Radioempfang unter anderem in den Regionen Hessisch Oldendorf, Bad Münder, Coppenbrügge, Salzhemmendorf, Emmerthal und Aerzen rund um Hameln.
Der neue Sender strahlt das für Niedersachsen bestimmte Programmpaket des NDR mit Regionalfenster für die Region Hannover aus. Zum Angebot gehören NDR 1 Niedersachsen, NDR 2, NDR Kultur, NDR Info und N-JOY, die alle auch weiterhin über UKW empfangbar sind. Zusätzlich exklusiv im Digitalradio sind NDR Schlager, NDR Blue und NDR Info Spezial zu empfangen.
Westeifel: SWR baut neuen Sendeturm für DAB+
Der Südwestrundfunk (SWR) hat einen neuen Sendeturm in der Westeifel errichtet. Am Standort Bleialf/Buchet ragt nun ein neuer Turm neben einem dort bestehenden Sendemast hervor. Für das Digitalradio DAB+ wird der Standort zu einem Grundnetzsender. Mit hoher Leistung (knapp 7 kW) sollen die Programme des SWR und drei Privatradios noch in diesem Jahr über das Ensemble im Kanal 11A auf Sendung gehen. Damit wird der Radioempfang in dieser schwierig zu versorgenden Region erheblich verbessert.
Bisher hatte der Sender Bleialf nur den Charakter eines Füllsenders für den UKW-Empfang. Für DAB+ hatte der SWR bereits einen neuen Turm am Standort Mudersbach/Betzdorf erreichtet.
SWR: Hilfsmast nach Brand am Sendeturm bei Ravensburg?
Durch einen Brand aufgrund eines Gewitters wurde der Sender Weingarten (Berg/Schussental) zerstört. Der Mast muss neu aufgebaut werden. Derzeit kommt es daher in der Region Ravensburg zu Einschränkungen beim Radioempfang. Auf UKW sind die Programme SWR1 Baden-Württemberg (99,0 MHz), SWR3 (87,9 MHz), Dasding (107,2 MHz) und Radio 7 (96,9 MHz) betroffen. Dasding ist momentan auf UKW gar nicht zu hören, SWR1 und 3 nur unzureichend über die Frequenzen 98,7 MHz und 103,0 MHz (Sender Grünten) und Radio 7 auf 105,0 MHz (Sender Iberger Kugel).
Außerdem ist das DAB+-Ensemble des SWR (Kanal 8A) betroffen. Aufgrund umliegender Sendeanlagen (Höchsten, Waldburg, Pfänder, Grünten) ist jedoch zumindest outdoor und in Fensternähe zumeist ein Empfang gewährleistet. Es ist noch offen, wann die Hörfunkversorgung wiederhergestellt wird. Aktuell werde laut SWR eine Interimslösung mit einem Hilfsmast geprüft.
Wir haben über den Brand am Sendemast, von dem auch der Mobilfunk betroffen ist, in einem ausführlichen Artikel berichtet.