CE-Branchenkompass

Mehr als die Hälfte der verkauften Radios mit DAB+

Zum ersten Mal wurden in Deutsch­land mehr Radio­modelle mit DAB+ verkauft als analoge Geräte. Bei Fern­sehern boomen Modelle mit inte­griertem Surround-Sound.
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Die Digi­tali­sie­rung des Radio­emp­fangs schreitet konti­nuier­lich voran. Laut des aktu­ellen CE-Bran­chen­kom­pass des Verbands der Elektro- und Digi­tal­indus­trie (ZVEI) und der Deut­schen TV-Platt­form in Koope­ration mit der Gesell­schaft für Konsum­for­schung (GfK) sind zum ersten Mal in der Geschichte des Radios in Deutsch­land mehr als die Hälfte der verkauften Radio­geräte digital-taug­lich und empfangen DAB+ (1. Halb­jahr 2023: 52 Prozent oder 0,5 Millionen Stück). Das bedeutet einen Anstieg um neun Prozent­punkte seit 2019.

Mehr als 16 Millionen DAB+-Radios verkauft

Erstmals wurden mehr DAB+- statt reine UKW-Radios verkauft Erstmals wurden mehr DAB+- statt reine UKW-Radios verkauft
Foto: Pure
Seit 2010 wurden insge­samt rund 16 Millionen DAB+-Radio­geräte (alle Radio­kate­gorien) verkauft. Noch im vergan­genen Jahr war es anders: Obwohl inzwi­schen die Mehr­heit der Radios im Handel Digi­tal­radios sind, griffen die Deut­schen weiter mehr­heit­lich zu rein analogen Modellen. Hier ist nun die Trend­wende geschafft. Man sollte hier jedoch noch erwähnen, dass jedes Digi­tal­radio auch weiter analogen UKW-Empfang an Bord hat. Auf die Nutzung haben die Zahlen also keinen Einfluss, obwohl der Anteil von UKW beim Radio­hören auf hohem Niveau langsam zurück­geht.

Kopf­hörer sind laut dem CE-Bran­chen­kom­pass eben­falls weiter gefragt. In den ersten sechs Monaten des Jahres 2023 wurden rund zwei Prozent mehr Geräte als Vorjah­res­zeit­raum abge­setzt. Knapp zwei Drittel (65 Prozent) aller im 1. Halb­jahr 2023 verkauften Audio­geräte waren Kopf­hörer.

Boom bei Fern­sehern mit inte­griertem Surround-Sound

Einen regel­rechten Boom verzeichnen TV-Geräte mit inte­griertem Surround-Sound. Der Anteil dieser Fern­seher am TV-Geräte-Gesamt­markt ist im ersten Halb­jahr 2023 gegen­über dem Vorjah­res­zeit­raum von 29 auf 40 Prozent gestiegen. Die direkte Inte­gra­tion von Features in Fern­sehern schreitet somit auch in puncto Audio voran. Aller­dings sind externe Audio­geräte nach wie vor beliebt: Laut einer aktu­ellen GfK-Umfrage für den ZVEI hat derzeit fast jeder Zweite eine Soundbar oder einen Laut­spre­cher am Haupt-TV ange­schlossen – aber nur ein Drittel nutzt die externen Geräte auch tatsäch­lich.

Anteil UHD-TVs pendelt sich bei 75 Prozent ein

Nach dem rasanten Wachstum in den ersten Jahren der Markt­ein­füh­rung liegt der Markt­anteil von UHD-Fern­sehern mitt­ler­weile konstant bei rund 75 Prozent. Rund ein Viertel der Käufer entscheidet sich damit weiterhin für HD-Bild­qua­lität, seit 2018 sind in Deutsch­land immerhin noch 10,6 Millionen HD-TVs verkauft worden. Auffällig: Immer mehr UHD-TVs sind "HDR-Alles­könner". Der Markt­anteil der verkauften UHD-Fern­seher, die alle gängigen HDR-Verfahren beherr­schen, stieg im ersten Halb­jahr 2023 deut­lich gegen­über dem Vorjah­res­zeit­raum an - von 18 auf 24 Prozent.

Markt­anteil der TV-Geräte ab 65 Zoll seit 2018 verdop­pelt

Größere Bild­schirme sind seit Jahren in Mode - so ist etwa jeder fünfte verkaufte Fern­seher ein 55-Zoll-Gerät. Mehr Bewe­gung gab es bei den großen Bild­schirmen. So verdop­pelte sich der Anteil der in Deutsch­land verkauften 65-Zoll-Geräte in den letzten Jahren fast auf 15 Prozent. Noch größere Geräte legten eben­falls zu, bleiben aber in der Nische - ihr Markt­anteil ist sogar leicht rück­läufig. Hier dürfte das aktu­elle Konsum­klima ein Faktor sein. Die Gruppe der klei­neren Fern­seher mit bis zu 50 Zoll legen nach Jahren sinkender Anteile aktuell wieder leicht zu.

In einem Ratgeber erklären wir, wie man die Sender­listen bei Inter­net­radios aktuell halten kann.

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