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DAB+ in Belgien: Radiosender wollen UKW abschalten

In Belgien disku­tieren Radio­ver­anstalter über den Ausstieg aus dem UKW-Radio und dem Umstieg zu DAB+. Es gibt aber auch wieder viel Neues zum Digi­tal­radio aus Deutsch­land.
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In der Wallonie, dem fran­zösisch­spra­chigen Belgien, will die große Mehr­heit der Radio­ver­anstalter bis zum Ende des Jahr­zehnts aus der analogen UKW-Verbrei­tung aus- und zum Digi­tal­radio DAB+ umsteigen. Hinter­grund sind die hohen Verbrei­tungs­kosten für dauer­haft zwei terres­tri­sche Ausstrah­lungs­wege.

Der gesamte Hörfunk­markt (mit Ausnahme des Verbands CraXX mit 16 Commu­nity-Radio­sen­dern) befür­worte die frei­wil­lige und gleich­zei­tige Einstel­lung der UKW-Ausden­dungen bis 2030 in Absprache mit der flämi­schen und der deutsch­spra­chigen Gemein­schaft, berichten mehrere belgi­sche Online-Portale über­ein­stim­mend.

Politik soll Plan für DAB+-Umstieg erstellen

Belgien setzt auf DAB+ Belgien setzt auf DAB+
Foto: RTBF
Dies könnte dazu führen, dass die meisten Radio­sender bis zum Ende des Jahr­zehnts aufhören, auf UKW zu senden. Die Branche habe sich auch darauf geei­nigt, eine gemein­same Haltung einzu­nehmen, um die nächste Regie­rung aufzu­for­dern, einen großen "Plan für den digi­talen Wandel des Radios" umzu­setzen. Der Plan umfasse die Unter­stüt­zung der Einfüh­rung von DAB+, um die Abde­ckung deut­lich zu verbes­sern, starke wirt­schaft­liche Maßnahmen zur Beglei­tung des digi­talen Wandels und Ände­rungen des Rechts­rah­mens für den Hörfunk, die dem digi­talen Wandel Rech­nung tragen.

Ein ähnli­ches Abkommen inner­halb der Radio­branche gab es in der Schweiz. Hier wurde der Ausstiegs­termin aus UKW jedoch bereits mehr­fach verschoben.

Energy Baden-Würt­tem­berg darf landes­weit über DAB+ starten

Energy Baden-Würt­tem­berg darf ab 1. April landes­weit im "Ländle" über das Digi­tal­radio DAB+ senden. Der Medi­enrat der Landes­anstalt für Kommu­nika­tion (LfK) hat in seiner Sitzung am 18. März 2024 der Entschei­dung des LFK-Vorstands über die Zuwei­sung der DAB+-Über­tra­gungs­kapa­zität an die Veran­stal­terin "Radio 100,7 MHz Stutt­gart GmbH" von Energy zuge­stimmt.

Energy über­nimmt den Sende­platz von Schlager Radio, das den Multi­plex verlässt. Beworben hatten sich sieben Antrag­steller. Damit können Hörer in Baden-Würt­tem­berg künftig mindes­tens zwei Energy-Programme auf DAB+ hören: das bundes­weite Format und das regio­nale. Im Grenz­gebiet sind auch Energy-Stationen aus der Schweiz und Öster­reich zu hören.

DAB+ in NRW: Radio Paloma kommt für egoFM

Radio Paloma will nach Berlin bald auch in Nord­rhein-West­falen über das Digi­tal­radio DAB+ senden. Wie der Bran­chen­dienst radioWOCHE berichtet, soll der Schla­ger­sender den Sende­platz des alter­nativen Programms egoFM im landes­weiten Multi­plex (Kanal 9D) über­nehmen. egoFM hatte zuvor bereits gegen­über teltarif.de bestä­tigt, dass man sich aus dem Digi­tal­radio im bevöl­kerungs­reichsten Bundes­land zurück­ziehen will. Auf Nach­frage der radioWOCHE teilte die Landes­anstalt für Medien NRW mit, dass ihr der Wechsel ange­zeigt wurde.

Radio Paloma besteht schon seit dem 1. September 2008 und wurde bisher vorrangig bundes­weit im Kabel verbreitet. Der Sender wird von der Berliner Silva­cast GmbH betrieben. Die Studios befinden sich in der Grol­man­straße in Berlin-Char­lot­ten­burg.

On Air Support baut DAB+-Netz in Baden-Würt­tem­berg weiter aus

Der Netz­betreiber On Air Support will das DAB+-Netz für private Radio­sender in Baden-Würt­tem­berg weiter ausbauen und plant drei neue Stand­orte für das Bouquet im Kanal 11B: Bad Urach (Sende­leis­tung: 2 kW), Reut­lingen (1 kW) und Witthoh im Hegau (10 kW). Das geht aus neuen Daten der Bundes­netz­agentur hervor. Ferner ist noch ein neuer Standort in Forbach/Schwarz­wald (1 kW) geplant. Vor kurzem gingen die Sender Bad Mergen­theim (10 kW) und Baier­sbronn (2 kW) ans Netz.

Zweimal im Jahr gibt es Schul­noten für Radio­sender. Zwei Erkennt­nisse aus der aktu­ellen Media Analyse Audio: Die Radio­nut­zung ist stabil. Und vor allem: Digi­tal­wellen über DAB+ sind im Aufwind.

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