Test: Napster streamt 10 Millionen Musik-Titel auf das iPhone
Napster war einst als Filesharing-Angebot gestartet und bietet nun schon seit Jahren einen legalen Musikstreaming-Service an, der sich durch Abonnenten-Gebühren finanziert. Ab sofort ist das Angebot, das nach Angaben des Anbieters rund 10 Millionen Musiktitel umfasst, auch mit dem iPhone, dem iPad und dem iPod touch von Apple nutzbar.
Napster hat zu diesem Zweck eine eigene Applikation im Apple AppStore
veröffentlicht. Der Download ist kostenlos und die
Nutzung funktioniert mit den Napster-Zugangsdaten, die ein Kunde des Portals ohnehin
bereits nutzt. Allerdings ist die Napster-App derzeit nur in der amerikanischen
AppStore-Variante verfügbar. Wer die Anwendung herunterladen möchte, benötigt demnach
einen amerikanischen iTunes-Account.
Napster-Hauptmenü
Foto: teltarif
Sieben Tage kostenloser Test möglich
Neue Interessenten können sich aus der iPhone-App heraus für Napster anmelden und den Service für sieben Tage kostenlos testen. Danach muss ein Abonnement gebucht werden. Die Anmeldung selbst erfolgt über den Safari-Browser und die Seiten werden iPhone-optimiert angezeigt. Allerdings bekommt man auf diesem Weg zwingend einen amerikanischen Napster-Account. Eine Änderung des Landes - beispielsweise auf Deutschland - ist nicht möglich.
Offiziell muss man während der Anmeldung auch gleich die Zahlungsdaten für die Zeit nach der Gratis-Woche angeben. In einem Test von teltarif.de klappte die Registrierung aber auch, obwohl wir keine Daten eingegeben und die Seite im Safari-Browser geschlossen haben. Der Zugang konnte mit den gewählten Benutzerdaten verwendet werden.
Im Hauptmenü von Napster für das iPhone kann der Nutzer zwischen Neuerscheinungen, Napster-Playlists, Billboard-Charts, den Top 100 und einem Automix wählen. Zudem kann der Kunde zwischen verschiedenen Genres wählen. In unserem Test klappte die Nutzung ohne Probleme. Das Menü ist intuitiv bedienbar und die ausgewählte Musik ist innerhalb weniger Sekunden zu hören. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Internet-Zugang über WLAN oder über das Mobilfunknetz hergestellt wird.
Bescheidene Klangqualität
Napster-Player
Foto: teltarif
Die Klangqualität war allerdings im Test wenig zufriedenstellend. Offenbar arbeitet
Napster für die mobile Nutzung mit einer vergleichsweise geringen Datenrate, verwendet
dafür aber nicht beispielsweise den AAC+ Codec, sondern herkömmliche MP3-Streams. Hier
bleibt zu hoffen, dass der Anbieter noch nachbessert, zumal der eingeschränkte Klang
nicht nur im Mobilfunknetz, sondern auch bei Internetverbindung
über WLAN zu beobachten ist.
Fast schon obligatorisch ist der Hintergrund-Betrieb, den auch die Napster-App für das iPhone bietet. So läuft die Musik auch dann weiter, wenn man ins Startmenü oder zu einer anderen Anwendung wechselt. In einem Fall kam es während unseres Tests zu einem Software-Absturz: Die Musik spielte zwar weiter, es konnten aber keine Bedienungen mehr vorgenommen werden. Einzig der Neustart des iPhone half weiter.
Die Napster-Nutzung - auch am iPhone - kostet in den USA monatlich 10 Dollar. Das sind umgerechnet etwa 7,66 Euro. Alternativ gibt es ein Jahres-Abonnement für 96 Dollar (73,53 Euro). Wann die iPhone-App auch in Deutschland verfügbar sein wird, ist derzeit noch nicht bekannt.