Flutkatastrophe

teltarif hilft: Kein Vodafone Kabel nach Flut in Bad Neuenahr

Nach der Flut in Bad Neuenahr hatte ein Kunde keine Verbin­dung mehr zum TV-Kabel von Voda­fone. Er wollte darum die Rech­nungen nicht mehr bezahlen - damit begannen weitere Verstän­digungs­pro­bleme. teltarif.de musste vermit­teln.
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Vodafone-Techniker bei ihrer Arbeit im Flutgebiet Vodafone-Techniker bei ihrer Arbeit im Flutgebiet
Bild: Vodafone
Die Flut­kata­strophe im Ahrtal hat nicht nur Menschen­leben gekostet und Schäden in Millio­nen­höhe hinter­lassen, an zahl­rei­chen Stellen wurde auch ein großer Teil der Netz­infra­struktur wegge­schwemmt. Voda­fone beispiels­weise hat unter Hoch­druck bei den Häusern, die noch bewohnbar waren, die TV-Kabelin­fra­struktur in wenigen Wochen wieder aufge­baut.

Doch davon hatte ein Voda­fone-Kabel-Kunde offenbar nichts mitbe­kommen. In seinem Haus ging Voda­fone-Kabel nach wie vor nicht - und so stellte er kurzer­hand mit sofor­tiger Wirkung die Zahlungen ein. Doch damit begann eine Serie von Miss­ver­ständ­nissen - und teltarif.de musste eingreifen.

Kunde stellt Zahlung für Voda­fone-Anschluss ein

In der zweiten Septem­ber­hälfte schrieb uns ein teltarif.de-Leser, er sei "lange Jahre" Kunde bei Voda­fone gewesen. Am 13. Juli sei die Über­schwem­mung über den Ort herein­gebro­chen und "das Kabel zerstört" worden.

Da es seit dem 13. Juli keinen Voda­fone-Empfang mehr gebe, habe er die monat­lichen Zahlungen einge­stellt. Daraufhin habe er sofort eine Mahnung bekommen. Uns gegen­über vertrat er die Ansicht: "Wenn ich keine Ware bekomme, brauche ich auch nicht zahlen." Ganz Deutsch­land habe im Ahrtal geholfen, nur Voda­fone habe das wohl "nicht kapiert".

Bei unserer ersten Nach­frage stellte sich dann zunächst heraus, dass gar nicht der teltarif.de-Leser der Inhaber des Vertrags war. Der Vertrag lief statt­dessen auf seine Ehefrau, die im Übrigen einen anderen Nach­namen führt als der Leser. Im September habe er den Vertrag fristlos gekün­digt, Voda­fone habe die Kündi­gung aber erst zum Januar 2022 akzep­tiert. Vodafone-Techniker bei ihrer Arbeit im Flutgebiet Vodafone-Techniker bei ihrer Arbeit im Flutgebiet
Bild: Vodafone

Voda­fone schil­dert Sicht der Dinge

Nach unserer Weiter­gabe des Falls an Voda­fone meldete sich ein Spre­cher des Netz­betrei­bers im Oktober und schil­derte uns, wie die Sache abge­laufen sei:

Nach der Hoch­wasser-Kata­strophe am 13. Juli haben sich so gut wie alle betrof­fenen Voda­fone-Kabel-Kunden bei Voda­fone gemeldet und den Ausfall moniert. Diesen Kunden wurde dann sofort für die Zeit des Ausfalls die Grund­gebühr erlassen und es wurden mobile LTE-Ersatz­router bereit­gestellt, damit die Leute sofort wieder Internet haben. Gleich­zeitig ist Voda­fone mit echten Tech­nikern (also nicht mit den übli­chen Vertriebs­part­nern, die nur verkaufen wollen) in den Flut­gebieten von Haus zu Haus gegangen, hat nach Schäden gefragt und klei­nere Wieder­her­stel­lungen in den Häusern sogar selbst vorge­nommen. Hierbei hat wohl niemand aus dem Haus der Kunden die Tür geöffnet.

Seit dem 15. September sind alle TV-Kabel­anschlüsse von Voda­fone in Bad Neuenahr tech­nisch wieder­her­gestellt (außer natür­lich bei komplett wegge­schwemmten und abge­ris­senen Häusern). Das betrifft die Leis­tung von Voda­fone sozu­sagen "bis zur Haus­wand". Ob es mögli­cher­weise aber noch Schäden inner­halb des betref­fenden Hauses gibt, also im Keller oder bei der internen Haus­ver­kabe­lung, dazu liegen Voda­fone keine Störungen vor, weil von dort schlicht und ergrei­fend niemand eine Störung gemeldet hatte. Das hätte der Kunde oder auch (falls das Ehepaar Mieter ist) der Haus­eigen­tümer machen müssen.

Statt der Meldung eines Scha­dens hat der teltarif.de-Leser fristlos den Vertrag gekün­digt, obwohl gar nicht er, sondern die Ehefrau Vertrags­inhaber ist. Eine derar­tige Kündi­gung darf Voda­fone aus juris­tischen Gründen ohne Vorliegen einer schrift­lichen Voll­macht gar nicht bear­beiten. Als die Zahlungen dann ausblieben, ging die Sache auto­mati­siert ins Mahn­ver­fahren über.

Voda­fone entlässt Kunde aus dem Vertrag

Aufgrund unserer Inter­ven­tion entließ Voda­fone das Ehepaar nun nach­träg­lich zum 13. Juli aus dem Vertrag und erstat­tete alle seit­herigen Gebühren. Auch das Mahn­ver­fahren wurde damit beendet.

Wir empfahlen den Kunden: Falls das Ehepaar oder jemand in dem Haus weiterhin Inter­esse hat, den Voda­fone-Kabel­anschluss zu nutzen, sollten sie oder der Haus­eigen­tümer sich dazu einmal mit Voda­fone in Verbin­dung setzen, damit die inner­halb des Hauses noch vorhan­denen Schäden repa­riert werden. Es ist ja kein Zustand, dass man einen Kabel­anschluss im Haus hat, der seitens Voda­fone funk­tions­tüchtig ist und nur aufgrund von Schäden im Keller oder bei der Haus­ver­kabe­lung nicht funk­tio­niert.

Abschlie­ßend bedankte sich der teltarif.de-Leser für unsere Inter­ven­tion und Vermitt­lung. Er könne sich nicht daran erin­nern, dass von Voda­fone nach der Flut jemand an der Haustür geklin­gelt habe. Er und seine Frau seien immer zu Hause wegen der vielen Hand­werker-Besuche, das Haus sei völlig verschlammt gewesen. Er habe nun noch einen Voda­fone-Receiver und die Decoder-Karte. Wir empfahlen ihm, beides zurück­zuschi­cken und verwiesen ihn hierzu auf die FAQ-Seite von Voda­fone zum Geräte-Rück­ver­sand.

Wegen Fällen wie diesem warnt teltarif.de in einem Ratgeber-Artikel vor einer einsei­tigen Einstel­lung der Zahlungen, ohne vorher mit der Kunden­betreuung gespro­chen zu haben.

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