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teltarif hilft: E-Plus forderte 900 Euro für Roaming trotz Kostenlimit

Mobilfunker sperrte Karte und wollte vor Freischaltung erst Bezahlung
Von Marc Kessler

"Volle Kosten­kontrol­le beim Surfen im EU-Aus­land und anderen euro­päischen Ländern: Sichern Sie sich jetzt 150 MB Daten­volumen und nutzen Sie im Urlaub 8 Tage ganz entspannt mobiles Internet." So bewirbt der Düssel­dorfer Mobilfunk-Netz­betreiber E-Plus seinen Anfang Juni einge­führten Roaming-Tarif "EU Reise­paket Woche". Das Ver­sprechen hierbei: "Wenn die 150 MB inner­halb der 8 Tage ver­braucht sind, stoppen wir Ihren mobilen Internet­zugang, so dass keine unge­woll­ten Kosten für Daten-Roaming ent­stehen können."

Doch bei teltarif.de-Leserin Annette R. aus Berlin war dies nicht der Fall. Sie war mit dem gebuchten EU Reise­paket Woche im EU-Ausland unterwegs - und erlebte eine böse Überraschung.

E-Plus-Roaming-Paket verspricht volle Kostenkontrolle

E-Plus-Daten-Roaming E-Plus wollte Geld
trotz zugesichertem Kostenschutz
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Doch zunächst zurück zum EU Reisepaket Woche, das E-Plus- und BASE-Kunden seit 1. Juni buchen können. Es kostet 10 Euro pro Aktivierung, gilt über einen Zeitraum von acht Tagen und beinhaltet ein Daten­volumen von 150 MB. Bei (vorzeitigem) Verbrauch, so verspricht E-Plus, endet das Paket automatisch und kann erneut gebucht werden. Wird nicht nachgebucht, kann ohne explizite Freischaltung durch den Kunden - dies ist per Tastencode möglich - während der Restlaufzeit nicht mehr mobil im Internet gesurft werden.

Bei aktiver Aufhebung der Sperre durch den Kunden fallen 49 Cent pro MB (100-kB-Takt) bis zum Erreichen des von der EU vorgeschriebenen, weltweit gültigen Standard-Cut-off-Limits von hierzulande 59,50 Euro an. Diese Eckdaten versprechen also erst einmal sinnvolle Schutz­maßnahmen vor Schock­rechnungen.

In diesen Ländern gilt das EU Reisepaket Woche

Zu den vom EU Reisepaket Woche abgedeckten Ländern gehören neben allen EU-Staaten auch die Kanalinseln, der Vatikanstaat, Norwegen, Island, Liechten­stein, San Marino, Monaco und die Schweiz. Diese Vorbe­merkungen sind notwendig, um den Fall von Annette R. im Folgenden zu verstehen.

Unsere Leserin buchte am 8. Juli ein EU Reisepaket Woche zu ihrem E-Plus-Tarif hinzu. Nachdem sie zunächst nach Frankreich gereist war und das enthaltene Daten­volumen dort bereits nach einem Tag verbraucht hatte, buchte sie am 9. Juli ein neues Paket per SMS. Am 12. Juli erhielt Sie während ihres Aufenthalts auf der Kanalinsel Jersey dann eine SMS, dass das Datenvolumen ausgeschöpft sei.

Und plötzlich war die Karte gesperrt...

Diesmal buchte Annette R. das Paket nicht neu und verließ sich auf die Zusicherung, dass nun keine Zusatzkosten für Daten-Roaming mehr anfallen könnten. Doch am 13. Juli - unsere Leserin war mittlerweile auf der Kanalinsel Guernsey angekommen - buchte sich ihr Handy plötzlich nicht mehr ins Mobilfunk-Netz ein; auch abgehende Anrufe und SMS waren in der Folge nicht mehr möglich.

Vier Tage später, am Morgen des 17. Juli, erhielt sie dann die kryptische SMS "Lieber Kunde, in Kürze steht Ihnen Ihr gewünschter Roaming-Tarif zur Verfügung. Viel Spaß", ohne eine erneute Buchung veranlasst zu haben. Kurz darauf dann die SMS: "Guten Tag, Ihr Nutzungs­aufkom­men ist ungewöhnlich gestiegen. Achten Sie auf Ihre Telefon­kosten, um eine Karten­sper­rung zu vermeiden. Ihr E-Plus-Team."

SIM-Karte sollte erst nach Zahlung wieder freigeschaltet werden

Doch zu diesem Zeitpunkt war die Karte von Annette R. ja bereits vier Tage gesperrt, was in der Folge auch so blieb. Aus Frankreich meldete sich unsere Leserin schließlich von einem fremden Handy aus bei der E-Plus-Hotline. Hier erfuhr sie, dass die SIM-Karte gesperrt worden sei, weil Kosten in Höhe von mehr als 750 Euro aufgelaufen seien. Eine Freischaltung erfolge erst wieder nach Begleichen der kommenden Rechnung.

Auf der zweiten Seite unseres teltarif-hilft-Artikels erfahren Sie, was sich nach dem Einschalten von teltarif.de tat und wie E-Plus den Vorfall bei Annette R. begründet.

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