fraenk mit 5G-Roaming? Das sagt die Pressestelle!
Verwirrung um 5G-Roaming
Foto: teltarif.de
Der Zugang zu den 5G-Netzen ist in Deutschland bislang - von wenigen Ausnahmen abgesehen - direkten Netzbetreiber-Kunden vorbehalten. Wer einen Vertrag oder eine Prepaidkarte vom Discounter nutzt, ist auf die GSM- und LTE-Netze beschränkt. Das gilt auch für Zweitmarken und Tochterfirmen der Netzbetreiber, etwa congstar und fraenk im Telekom-Netz, otelo und SIMon mobile von Vodafone oder Blau und Fonic von Telefónica.
Nun hat ein Leser von teltarif.de im Urlaub auf den Kanarischen Inseln die 5G-Anzeige auf dem Display seines Google Pixel 6 gesehen. Zum Einsatz kam eine SIM-Karte von fraenk. Genutzt wurde das spanische Telefónica-Netz (Movistar). Innerhalb Deutschlands haben fraenk-Kunden Zugriff auf das GSM- und LTE-Netz der Telekom. Dabei ist der mobile Internet-Zugang auf 25 MBit/s im Downstream begrenzt.
Steht mit einer SIM-Karte oder einem eSIM-Profil von fraenk im Ausland tatsächlich 5G-Roaming zur Verfügung? Schließlich war der 5G-Zugang abseits des Heimatnetzes selbst für Kunden mit Vertrag oder Prepaidkarte vom Netzbetreiber lange Zeit nicht selbstverständlich. Vodafone hatte kurz nach dem 5G-Netzstart im Sommer 2019 erste Roamingverträge für den neuen Netzstandard verkündet. Danach dauerte es längere Zeit, bis weitere Abkommen folgten.
fraenk-Presseteam: "Anzeigefehler statt 5G-Nutzung"
Verwirrung um 5G-Roaming
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Die Telekom bietet 5G-Roaming im spanischen Telefónica-Netz an. Das haben wir auf dem Mobile World Congress (MWC) vergangene Woche in Barcelona ausprobiert. Mit einem eSIM-Profil von fraenk waren wir mit einem Apple iPhone 13 Pro Max aber jeweils nur im LTE-Netz von Movistar eingebucht.
Wir haben das fraenk-Presseteam zum vermeintlichen 5G-Roaming befragt. "Grundsätzlich ist die Nutzung von 5G bei fraenk nicht möglich. Das gilt auch für alle weiteren Tarife, die von congstar angeboten werden. Auch technisch ist ein Zugang zum 5G-Netz für fraenk Kunden nicht möglich, auch im Ausland nicht. Es ist also davon auszugehen, dass es sich bei der falschen Anzeige um einen Darstellungsfehler oder einen Visualisierungsfehler durch das Fremdnetz handelt", so die Antwort der Pressestelle.
Der Effekt, dass Mobilfunkkunden die 5G-Nutzung vorgegaukelt bekommen, obwohl das Smartphone tatsächlich nur im LTE-Netz eingebucht ist, ist allerdings nicht neu. Wir haben diesen erstmals Anfang 2020 im amerikanischen T-Mobile-Netz erlebt. Ein Insider erklärte seinerzeit zur Erklärung: "Sobald die eNodeB signalisiert, dass ein 5G-NR-Träger kombinierbar wäre - egal ob wirklich vorhanden oder ob das Endgerät damit etwas anfangen kann - erscheint die falsche 5G-Anzeige."
Im vergangenen Jahr wurde auch im deutschen Telefónica-Netz "Fake 5G" beobachtet.