teltarif hilft: Kein Glasfaser-Anschluss fürs Mehrfamilienhaus
Ende Mai folgte dann die nächste Verwirrung: Der Leser bekam einen Anruf der DG Wohnungswirtschaft, die jetzt wohl für das Haus zuständig sei. Man plane jetzt ggf. in dem betreffenden Haus einen Vollausbau auf Kosten der DG. Was sich erstmal gut anhöre, sei aber für die beiden vorbereiteten Anschlüsse eine Katastrophe, denn das Sechs-Parteienhaus bestehe aus sechs Eigentumswohnungen, wovon sich vier gar nicht anschließen lassen wollten. Natürlich würde man mit den Nachbarn reden, die würden auf einer Eigentümerversammlung aber trotzdem niemals einem Vollausbau zustimmen. Der Leser erklärte also, dass ein Vollausbau nicht in Frage kommt.
Zum technischen Hintergrund erläuterte der Leser: Es habe bereits eine Hausbegehung gegeben und die Glasfaser-Kabel liegen bereits im Keller ohne HÜP. Der Leser wollte den Anschluss mit NT in dem jeweiligen Keller des Eigentümers legen, und von dort würde dann ein Netzwerkkabel in die Wohnung gehen. Das sei im Oktober so im Protokoll der Hausbegehung festgehalten worden. Er habe durch einen Elektriker auch alles vorbereiten und das Netzwerkkabel bereits in die beiden Wohnungen verlegen lassen. Der Elektriker habe dafür rund 800 Euro kassiert, die der Leser dann bei einem Vollausbau abschreiben könnte.
Bei einem Anruf beim Generalunternehmer stellte sich dann heraus, der Termin für den Vollausbau sei überhaupt nicht bekannt, das Haus sei im System auch weiter gesperrt. Außerdem sei der entsprechende Termin ein Feiertag, da würde bestimmt kein Handwerker kommen. Diese Zwischen-Episode kommentierte der Leser unserer Redaktion gegenüber dann so:
Diese neue Abteilung Wohnungswirtschaft bei der DG, der alle Häuser mit mehr als vier Einheiten zugeordnet werden, scheint völlig losgelöst vom Rest zu sein. Sie kennt unsere Hausverwaltung nicht, obwohl ich diese der DG schon mehrfach mitgeteilt habe. Sie kennt das Protokoll der Hausbegehung nicht. Obwohl wir es angekreuzt haben, weiß sie nicht, dass wir kein Mietshaus sind. Und das alles nur um einen HÜP zu installieren, zwei Glasfaserkabel über wenige Meter auf gut vorbereiteten Leitungswegen in zwei Keller zu führen und dort den NT anzuschließen. [...] Aber das Ganze wird durch eine unglaubliche Mühle der Bürokratie gemahlen.Auch wir gaben diese Ungereimtheiten nochmals an die Deutsche Glasfaser weiter. Beispiel für einen Glasfaser-Netzabschlusspunkt mit angeschlossenem Router
Bild: Deutsche Glasfaser
Letztendlich doch Einzelausbau der Wohnungen
Eine Reaktion der DG kam dann schneller als der Leser es erwartet hatte. Der Mitarbeiter von der Wohnungswirtschaft sagte, dass er sich das alles noch mal angeschaut habe und der Fehler bei der Anlage der Stammdaten des Hauses gemacht worden sei. Irgendwer oder irgendwie sei der Haken für "Vollausbau" gesetzt worden, was dazu führte, dass der Generalunternehmer das Haus nicht anschließen durfte. Wie das passiert sei, könne man wohl nicht mehr nachvollziehen. Er sagte, er habe inzwischen eine E-Mail bekommen, dass die Stammdaten zu dem Haus jetzt berichtigt seien und der Generalunternehmer die Kunden jetzt anschließen könne.
Der Hinweis des Lesers, dass man nur ein Haus unter vielen sei, wurde so beantwortet, dass jetzt nur dieses eine Haus korrigiert werde. Er Mitarbeiter der DG werde sich aber die anderen Häuser einmal anschauen.
Mitte Juni: Online mit der Deutschen Glasfaser
Erst Mitte Juni meldete sich der Leser dann wieder mit der guten Nachricht: "Wir sind im Haus jetzt online mit der Deutschen Glasfaser." Ganz reibungslos sei wieder nicht alles gelaufen.
Nachdem der Vollausbau für das Haus im System entfernt worden war, konnte der Generalunternehmer tatsächlich die Anschlussdaten sehen und am darauffolgenden Werktag einen Monteur vorbeischicken. Leider dauerte es dann aber doch etwas länger und der Monteur wurde nicht fertig. Er sollte dann einige Tage später an einem Freitag nachmittags erneut vorbeikommen. Er kam dann allerdings erst um 18:15 Uhr, blieb vor dem Wochenende bis 20 Uhr und machte die Anschlüsse fertig. Der Leser schreibt an unsere Redaktion, er fand es "sehr beeindruckend, wie man unbedingt den Termin halten wollte. Dieser Einsatz war nicht selbstverständlich". Da müsse er dem Generalunternehmer "ein großes Kompliment machen".
Einige Tage später seien dann die Router gekommen. Von da an sei alles problemlos gewesen, und die zwei Anschlüsse im Haus liefen auf Anhieb. Der Unterschied im Durchsatz und in der Latenz sei "riesig" und der Anschluss mache "super viel Spaß". Auch müsse man sagen, dass sich die DG nach der Anfrage von teltarif.de "sehr viel Mühe gegeben" habe. Man müsse sagen "leider erst danach, aber besser als gar nicht".
Am Ende sei wohl eine fehlerhafte Anlage des Hauses als Vollausbau schuld gewesen: "Kleiner Haken im System mit großer Wirkung". Bei unserer Redaktion bedankte sich der Leser abschließend:
Ich möchte mich im Namen meiner Nachbarn und natürlich auch persönlich bei Ihnen bedanken, dass Sie auf unser Problem hingewiesen haben. Ohne Sie würden wir noch heute auf einen Anschluss warten.Auch ein anderer Kunde versuchte über Monate verzweifelt, seinen Glasfaser-Anschluss bei der Deutschen Glasfaser aktivieren zu lassen - doch niemand half. Nach der Intervention von teltarif.de ging plötzlich alles ganz schnell.