Zero Rating

BNetzA untersagt Telekom StreamOn und Vodafone Pass

Die Bundes­netz­agentur hat Telekom StreamOn und den Voda­fone Pass unter­sagt. Die Neukunden-Vermark­tung muss schon in wenigen Wochen einge­stellt werden.
Von

Die Zero-Rating-Optionen Telekom StreamOn und Voda­fone Pass stehen vor dem endgül­tigen Aus. Wie die Bundes­netz­agentur mitteilte, hat sie der Deut­schen Telekom und Voda­fone heute die Vermark­tung der Ange­bote unter­sagt. Auch Bestands­kunden-Verträge müssen beendet werden. Der Regu­lierer argu­men­tiert, dass StreamOn und Voda­fone Pass gegen das Gebot der Netz­neu­tra­lität verstoßen, weil sie den Daten­ver­kehr nicht gleich behan­deln.

"Wir beenden die Ungleich­behand­lung von Daten­ver­kehren, die mit den Zero Rating-Optionen verbunden sind," sagt Klaus Müller, Präsi­dent der Bundes­netz­agentur. "Wir erwarten, dass die Anbieter nun Tarife mit höheren Daten­volu­mina oder güns­tigere Mobil­funk-Flat­rate-Tarife anbieten. Verbrau­che­rinnen und Verbrau­cher werden davon profi­tieren." BNetzA untersagt Zero-Rating-Optionen BNetzA untersagt Zero-Rating-Optionen
Foto: teltarif.de, Logos: Anbieter, Montage: teltarif.de
Der Euro­päi­sche Gerichtshof hatte bereits am 2. September 2021 entschieden, dass sich die Zero-Rating-Optionen von Telekom und Voda­fone nicht mit dem Grund­satz der Gleich­behand­lung des Daten­ver­kehrs verein­baren lassen. Sowohl tech­nisch als auch tarif­lich dürfe es keine Ungleich­behand­lung zwischen verschie­denen Verkehrs­arten geben. Das sei bei StreamOn und dem Voda­fone Pass aber der Fall, da der Daten­zähler für bestimmte Dienste und Anwen­dungen nicht mitlaufe, sodass diese Ange­bote unbe­grenzt nutzbar seien.

So geht es für die Kunden weiter

Die Anord­nung der Bundes­netz­agentur sieht vor, dass Telekom und Voda­fone die Neuver­mark­tung von StreamOn- und Voda­fone-Pass-Optionen bis zum 1. Juli einstellen müssen. Die Zero-Rating-Ange­bote sollen dann über keine Vertriebs­kanäle mehr buchbar sein. Für Bestands­kunden können die beiden Mobil­funk-Netz­betreiber für eine Über­gangs­zeit bis Ende März 2023 die Ange­bote aufrecht­erhalten.

Der Regu­lierer sieht diese Über­gangs­frist ange­sichts der großen Anzahl an Bestands­kunden als erfor­der­lich an. Telekom und Voda­fone sollen die Möglich­keit bekommen, den Nutzern einen verbrau­cher­freund­lichen Über­gang auf andere Tarife zu ermög­lichen. Zudem erhofft sich die BNetzA durch das Zero-Rating-Verbot "insge­samt eine posi­tive Auswir­kung auf den deut­schen Mobil­funk­markt". Es sei zu erwarten, dass sich der Trend zu Tarifen mit mehr Inklu­siv­volumen und zu güns­tigeren Flat­rates fort­setze.

Während im Fest­netz Flat­rates für den Internet-Zugang bereits seit Jahren weit verbreitet sind, ist das im Mobil­funk noch nicht der Fall. Vor allem Telekom und Voda­fone bieten echte Pauschal­tarife bislang nur zu vergleichs­weise hohen Preisen oder im Rahmen von Fest­netz-/Mobil­funk-Kombi­tarifen an. o2 bietet mit den Free-Unli­mited-Tarifen seit mehr als zwei Jahren echte Flat­rates an, die sich durch die maxi­male Daten­über­tra­gungs­geschwin­dig­keit vonein­ander unter­scheiden.

Mehr zum Thema Zero-Rating