Thread
Menü

Telekom Framing


29.04.2022 07:04 - Gestartet von wolfbln
6x geändert, zuletzt am 29.04.2022 07:59
Das Telekom Framing ist wirklich eine Unverschämtheit:

"Die Bundesnetzagentur hat Zero-Rating Angebote in Deutschland leider weitgehend untersagt. Dies hat Auswirkungen auf das StreamOn-Angebot der Telekom",

Das wird so dargestellt, als habe die BNetzA völlig überraschend und willkürlich ein populäres Telekomangebot untersagt, um Kunden zu ärgern.

Kein Wort davon, dass es seit Jahren Gerichtsurteile gegen StreamOn gibt, zuletzt vorm EuGH. Alle hat die Telekom (Vodafone) verloren.

Kein Wort dazu, wie sich StreamOn mit der Netzneutralität verträgt, die sich auch die Telekom auf ihre Fahnen geschrieben hat.

Sondern der böse Gesetzgeber untersagt quasi willkürlich ein gutes Telekom-Angebot.

Geht's noch. Die Telekom ist teilweise im Bundesbesitz. Da kann man schon erwarten, dass sie nicht ständig gegen den Staat arbeitet und ihn verklagt. Ich meine jetzt nicht, dass in Magenta TV nur ARD und ZDF laufen soll. Das eben nicht, sondern dass bestehende Regeln und Prinzipien geachtet werden.

Sicher war StreamOn ein gutes Business Modell. Man konnte von den Diensteanbietern für priviligierten Zugang kassieren und die Nutzer waren auch "happy", dass sie etwas "umsonst" bekamen.

Nur gibt's eben kein umsonst, sondern die Netzleistung musste teuer erkauft werden, mit extrem hohen Preisen für relativ kleine Volumenpakete für die "restliche Daten".

Dass das auf Kosten der Nutzer ging, die sich in ihren Streaming oder Chat Verhalten nicht auf den üblichen Portalen tummelten, wollte keiner wahrhaben. Geschweige denn, dass man sich schon gedanklich sehr verrenken muss, das noch im Einklang mit der Idee der Netzneutralität zu sehen.

Jetzt haben sie die Chance auf wirklich faire und netzneutrale Tarife. Hoffentlich machen sie die nun auch und denken sich nicht neuen Schwachsinn aus, den sie dann wieder ein Jahrzehnt gerichtlich verteidigen, bevor er wieder eingestampft wird.

Das ganze ist einfach nur ärgerlich und wirft ein schlechtes Licht auf die Telekom. Da agiert ein Drittel-Staatskonzern gegen die Prinzipien die sich der Staat (hier die EU) gegeben hat. Dann tut er so, als habe der Staat (hier: die BNetzA) schuld, weil er/sie sich so dumme Prinzipien gibt und die auch durchsetzt. Das könnte ein skrupelloses Privatunternehmen in einer Bananenrepublik machen oder von mir aus auch noch Vodafone, aber bitte Telekom, das ist Euer nicht würdig. Es war schon lange klar, dass Zero-Rating nicht zu halten sein wird.

Jetzt bin ich gespannt, was die Telekom den laufenden StreamOn Kunden als Ersatz anbietet, und ob sie Verträge kündigt, wenn diese nicht mitspielen. Eigentlich müsste jeder Unlimited bekommen als gleichwertigen Ersatz, aber das glaube ich erst, wenn ich es sehe. Falls sie nur die Option einfach einstellt ohne Ersatz, wie in Kommentaren hier für rechtlich möglich gehalten wird, dann werden die Kunden ihr zurecht auf die Palme gehen.

Dann aber weiter zu argumentieren, der Staat, die EU oder die BNetzA sei jetzt Schuld daran, untergräbt das Vertrauen in diese Strukturen, weil manche das Gerede der Marketingabteilung als bare Münze ansehen. Dabei haben sie nur so lange wie möglich an einem überkommenen Geschäftsmodell festgehalten und stehen jetzt blöd da.
Menü
[1] Cartouche antwortet auf wolfbln
29.04.2022 08:32
Benutzer wolfbln schrieb:




Volle Zustimmung zum gesamten Beitrag.
Menü
[2] Katoteki antwortet auf wolfbln
29.04.2022 12:14
Benutzer wolfbln schrieb:
Das Telekom Framing ist wirklich eine Unverschämtheit:

"Die Bundesnetzagentur hat Zero-Rating Angebote in Deutschland leider weitgehend untersagt. Dies hat Auswirkungen auf das StreamOn-Angebot der Telekom",...



Es wurde im gestrigen Beitrag deutlich geschrieben dass es die Telekom UND Vodafone betrifft.

Hat also nichts mit Telekom Framing zu tun.

Im heutigen Beitrag geht es darum dass die Telekom, in Gegensatz zu Vodafone bereits entschieden hat, ihr ZeroRating Produkt einzustellen.
Menü
[2.1] Trefferle antwortet auf Katoteki
29.04.2022 18:50
Benutzer Katoteki schrieb:
Benutzer wolfbln schrieb:
Das Telekom Framing ist wirklich eine Unverschämtheit:

"Die Bundesnetzagentur hat Zero-Rating Angebote in Deutschland leider weitgehend untersagt. Dies hat Auswirkungen auf das StreamOn-Angebot der Telekom",...



Es wurde im gestrigen Beitrag deutlich geschrieben dass es die Telekom UND Vodafone betrifft.

Es geht „wolfbln“ drum wie die Telekom-Pressestelle argumentiert. Trotzig und die komplette Schuld der Bundesnetzagentur zuschieben. Es war seit langem klar, das es so kommen wird, aber jetzt so tun „wir sind nicht dran schuld“. Find ich auch frech.

Aber trotzdem freu ich mich das die Telekom (und Vodafone) den Mist einstellen müssen :-)

Hat also nichts mit Telekom Framing zu tun.

Im heutigen Beitrag geht es darum dass die Telekom, in Gegensatz zu Vodafone bereits entschieden hat, ihr ZeroRating Produkt einzustellen.

Sie hat nicht entschieden es einzustellen, sonder wie ein kleines Kind reagiert. Ich darf nicht mehr.
Menü
[2.1.1] Otomo antwortet auf Trefferle
30.04.2022 09:51
Aber trotzdem freu ich mich das die Telekom (und Vodafone) den Mist einstellen müssen :-)

Warum Mist? Die Nutzer hatten klare Vorteile für lau.

Eigentlich müsste jeder Unlimited bekommen als gleichwertigen Ersatz, aber das > > glaube ich erst, wenn ich es sehe

Warum sollte das jeder bekommen? Man sollte den Dienst auch zahlen. Sonst wäre es reine Gier. Wo bleibt da die Wirtschaftlichkeit?
Menü
[2.1.1.1] gs33Z5JOQRCtwMfPGcp2 antwortet auf Otomo
03.05.2022 01:36
Warum Mist? Die Nutzer hatten klare Vorteile für lau.

Nein, hatten sie nicht. Die Nutzer hatten dadurch verringerten Wettbewerb und damit höhere Preise.

Die Idee, dass du da etwas für lau kriegen würdest, ist wirtschaftlich betrachtet kompletter Unsinn und lediglich eine PR-Strategie, um Leute wie Dich davon zu überzeugen, dass Du die Telekom beim Beschiss der Kunden zu unterstüzten willst.

Warum sollte das jeder bekommen? Man sollte den Dienst auch zahlen. Sonst wäre es reine Gier. Wo bleibt da die Wirtschaftlichkeit?

Zum einen ging es nicht um "jeden", sondern um Bestandskunden mit StreamOn. Und der Grund, weshalb die einen vollen Unlimited-Tarif kriegen sollten, ist, dass die Telekom vorsätzlich einen illegalen Tarif verkauft hat, der Flatrates für bestimmte Dienste beinhaltet, und der Weg, diese von der Telekom eingegangene vertragliche Verpflichtung zu erfüllen, ohne gegen geltende Gesetze zu verstossen, wäre, die Flatrates auf alles auszuweiten. Die Wirtschaftlichkeit ist hierfür irrelevant, das hätte sich die Telekom überlegen müssen, bevor sie diese Verträge geschlossen hat.

Für neue Abschlüsse ist vielleicht nicht mit unlimited-Tarifen zum gleichen Preis zu rechnen, aber trotzdem natürlich mit praktisch äquivalenten Tarifen. Auf der Kostenseite macht es für die Telekom ja keinen Unterschied, ob sie Dir 100 GB von einem ihrer "StreamOn-Partner" übertragen oder 100 GB von Deinem eigenen Server oder sonstwoher. Wenn sie Dir also bisher einen "10 GB plus StreamOn" für 40 EUR verkauft haben, in dem Du dann insgesamt 100 GB übertragen hast, dann macht es für die Wirtschaftlichkeit ja keinen Unterschied, wenn sie Dir in Zukunft stattdessen einfach "100 GB" für 40 EUR verkaufen.